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Agentur

„Behandelt Dicke endlich besser“


20. August 2019, 11:22
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Die Initiative Gesundgewicht e.V. fordert dringend ein Umdenken im Umgang mit der Krankheit Adipositas

„Behandelt Dicke endlich besser“

Sie gelten für viele als verfressen, faul und hässlich: Menschen mit der chronischen Krankheit Adipositas. Sie haben in Deutschland weder eine Lobby noch erhalten sie ausreichend professionelle Hilfe. Das möchte der Verein Initiative Gesundgewicht e.V. schnellstmöglich ändern. Adipositas soll endlich als ernstzunehmende chronische Krankheit behandelt werden – im Gesundheitssystem, in der Öffentlichkeit und auch von den Betroffenen selbst.

Plakatkampagne rüttelt wach

Mit einer provokanten Plakat- und Anzeigen-Kampagne lenkt die Initiative Gesundgewicht e.V. in der zweiten Septemberwoche den Blick ungeschönt auf das Wesentliche: Auf die Betroffenen, von denen jeder seine eigene (Leidens-) Geschichte hat. Die mutigen Menschen mit Adipositas, die sich auf Großplakaten bewusst den Blicken der Öffentlichkeit aussetzen, möchten alle nur eins: Dass ihre Situation als Erkrankung begriffen und anerkannt wird. Und dass ihnen der Zugang zu medizinischen Therapien nicht länger durch eine ungeregelte Situation im deutschen Gesundheitswesen verwehrt wird.

Endlich professionelle Therapien

Die Folgen sind drastisch: Adipositas löst bei Erkrankten nachweislich mehr als 60 Folge- und Begleiterkrankungen wie Diabetes Mellitus Typ II, Herzkreislauf- und Krebserkrankungen aus. Dennoch werden stark Übergewichtige nicht angemessen versorgt. Sie haben keinen geregelten Anspruch auf die Behandlung ihrer Krankheit und müssen viel zu oft gegen die Bürokratie ihrer Krankenkassen ankämpfen. Und obwohl es längst medizinische Behandlungsstandards gibt, fehlt es an einer bundesweiten einheitlichen Finanzierung wie sie für die Behandlung von Diabetes oder Asthma Bronchiale selbstverständlich ist.

Die Volkskrankheit Adipositas geht uns alle an

Nach Daten des Robert Koch-Instituts ist in Deutschland fast jeder vierte Erwachsene adipös (23,6 %). Insbesondere der Anteil von Menschen mit extremer Adipositas hat sich binnen 10 Jahren mehr als verdoppelt. Adipositas ist in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen und belastet zunehmend unser Gesundheitssystem. Die direkten Kosten von Adipositas für Staat und Gesellschaft belaufen sich auf mehr als 29 Milliarden Euro - pro Jahr. Damit sind die mit Adipositas assoziierten direkten Krankheitskosten mit denen des Tabakkonsums vergleichbar.

Jetzt handeln, um Adipositas zu stoppen

Aus Scham und Angst trauen sich viele Betroffene gar nicht mehr in die Öffentlichkeit oder zum Arzt. Aber ohne qualifizierte Hilfe kommen sie aus dem Teufelskreis der Erkrankung nicht mehr heraus. Die Initiative Gesundgewicht e.V. will mit ihrer bildstarken Kampagne die Betroffenen erreichen und ihnen den Weg in Therapieangebote erleichtern. Deshalb befindet sich auf jedem Plakat eine Info mit möglichen Anlaufstellen.

Alexandra Piskol, eine der abgebildeten Frauen, stellt klar: „Mich selbst für die Kampagne fotografieren zu lassen fiel mir nicht leicht. Wenn mein Beitrag allerdings andere Betroffene ermutigen kann, sich ebenfalls in die Öffentlichkeit zu wagen und sich mit uns für mehr Aufklärung stark zu machen, dann hat es sich für mich gelohnt.“

Andreas Flüs aus dem Vorstand der Initiative Gesundgewicht e.V. fordert: „Wir als Gesellschaft sind in Bezug auf den alarmierenden Anstieg von Adipositas-Erkrankungen gleich mehrfach gefragt: Zum einen braucht es mehr Verständnis für die Betroffenen und einen Ausbau der Therapiemöglichkeiten, zum anderen muss es gelingen, die Ursachen zu erkennen, um durch konkrete Prävention die Anzahl von Neuerkrankungen zu minimieren.“

Über die Initiative Gesundgewicht e.V.
Die Initiative Gesundgewicht e.V. wurde 2018 als gemeinnütziger Verein gegründet. Sie setzt sich für eine gesellschaftliche Anerkennung von Adipositas als Krankheit ein und stellt fundierte und wissenschaftlich bestätigte Informationen für die Betroffenen zur Verfügung, insbesondere über Beratung und Therapiemöglichkeiten, wie auch über die Möglichkeiten der Kostenerstattung durch die Krankenkassen.

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