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AUDI AG

Unternehmen

Audi eröffnet neue Sicht auf Mobilität


16. Mai 2012, 17:25
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

„Metropolis & Mobility Dialogue“ Konferenz gibt erste Erkenntnis zu Veränderungen von Mobilität weltweit. Architekten zeigen Voraussetzungen und geben Impulse für künftige urbane Mobilität

Ingolstadt, 16.05.2012 - Der Audi Urban Future Award 2012 hat den Anspruch, gemeinsam mit den sechs beteiligten Architektur- und Stadtplanungsbüros ein neues Verständnis von künftiger Mobilität zu erarbeiten. Dazu diente der Austausch zwischen Audi Experten und Architekten aus den Ballungsräumen von São Paulo bis Tokio auf dem „Metropolis & Mobility Dialogue“ – der Auftaktveranstaltung für den zweiten Zyklus des Awards.

Die Zuhörer der Konferenz erlebten urbane Räume mit großen Unterschieden – geografisch, historisch und kulturell. Doch eines haben sie gemeinsam: Sie zeigen einen Paradigmenwechsel der Mobilität, der in der Wirklichkeit schon begonnen hat und immer mehr ins Bewusstsein rückt. Bewegung oder auch Mobilitäten – das stellten die Architekten dar – gehören zu einer Megacity von heute. Sie sind ein ganz elementarer Teil ihrer Logik. Damit wurde das Bild einer dynamischen Stadtgemeinschaft projiziert, das sich weit von der Vorstellung herkömmlicher Städte entfernt hat.

Das bunte Stadtgeflecht von Boston bis Washington
Die Kultur des Autos und die daraus erwachsene Freiheit haben für die Region Boston/Washington und die gesamte USA den American Dream geprägt. Mehr noch: das Auto hat dem amerikanischen Traum eine reale Gestalt gegeben.

Die Architekten Höweler + Yoon zeigten eindringlich gefilmte Fahrten, stellvertretend für das „Erlebnis“ Autofahren im Ballungsraum: zu dicht ist der Verkehr. Ihre Vision ist, „The New American Dream(s)“ mit neuen Inhalten aufzuladen und ihnen mit Hilfe der Entwicklung von Infrastruktur 2.0 ein zeitgemäßes „Upgrade“ zu verleihen. In Metropolregionen wie Boston, Washington oder New York gilt es, etablierte Infrastrukturen ins digitale Zeitalter zu übersetzen. „Dabei kann die Entwicklung von Smart-Street-Konzepten eine entscheidende Rolle spielen: Die Straße selbst wird zum Steuerungstool, sie tauscht Informationen mit den Verkehrsteilnehmern aus und organisiert so den effizienten Verkehrsfluss“, fasste Peter Schwarzenbauer, Vorstand für Vertrieb und Marketing der AUDI AG, das Ergebnis zusammen.

Das hohe Energiepotenzial von Istanbul
Istanbul befindet sich in einer einzigartigen Situation. Die geografische Lage schränkt die Möglichkeiten öffentlicher Verkehrswege ein: Zwei Stadthälften sind durch den Bosporus getrennt und die bergige Landschaft ringsum lässt keine Schienenwege zu. So greifen die Menschen zur Selbsthilfe. Private Beförderungsunternehmen, z. B. Mini-Busse, bieten ihre Leistungen spontan, ohne feste Haltestellen und offiziellen Fahrplan an. Diese Aktivitäten beschrieb das Architektenteam Superpool und sieht einen Ansatz, Privatinitiativen und digitale Vernetzung zusammenzubringen. Immerhin ist Istanbul die Stadt mit der größten Facebook-Rate Europas; soziale Netzwerke spielen insgesamt eine große Rolle. „In Istanbul ist das Auto nach wie vor Fortbewegungsmittel Nummer Eins. Hier wollen wir wissen, wie Infrastruktur – etwa durch die Verknüpfung mit virtuellen Netzwerken – optimiert werden kann. Istanbul könnte ein Labor für die digitale Revolution sein und die vollständige Vernetzung des Autos“, erläuterte der Vorstandsvorsitzende der AUDI AG, Rupert Stadler.

Mumbai – Being Nicely Messy
In Mumbai ist alles in Bewegung, vor allem die Räume. Das heißt nicht so sehr, dass sich infrastrukturelle Räume verändern. Es sind vielmehr die funktionalen Räume, die sich ineinander schieben und neu vernetzen. So abstrakt das klingt, anschaulich wird das dort, wo kleine Händler sich im Treppenhaus eines Wohnblocks einnisten oder wo Familien auf offener Straße leben und ihr Gewerbe betreiben. Davon gab das Architektenteam CRIT ein anschauliches Bild und viele schlüssige Erklärungen. Mumbai steht wie kaum eine andere Stadt für extreme Verdichtung – dafür, dass Raum immer mehr zur knappen Ressource wird. Mobilität effizient zu organisieren, heißt hier vor allem, die Konkurrenzsituation um Raum zu managen und klar wird auch: Es können nicht die großen Lösungen sein, die hier Abhilfe schaffen. Sondern Lösungen, die aus der lokalen Situation heraus entstehen, die geprägt sind durch ein Verständnis der Kultur der Region Mumbai.

Die große Chance des Pearl River Deltas
Vier Städte bilden die Metropolregion des Pearl River Deltas in China. Die Unterschiede zwischen diesen Städten, ihrer Geschichte und ihrer Identität sind erheblich. Der ehemaligen britischen Kolonie Hongkong und der historischen Stadt Guangzhou (Kanton) stehen Shenzhen und Dongguan als Neugründungen gegenüber. Zudem exportiert die Hafenstadt Hongkong Waren, die hauptsächlich in den benachbarten Städten des Landesinneren produziert werden. Das Architekturbüro NODE zeigte auf, dass Infrastruktur in den sozialen Kontext eingebettet werden sollte. „Im Pearl River Delta erleben wir derzeit massive Umbrüche. Hier werden bald 80 Millionen Menschen leben, davon rund 80 Prozent Migranten. Wir wollen verstehen, wie wir durch entsprechende Infrastruktur und Zugang dazu den Übergang zu einer nachhaltigen Mobilität unterstützen und sinnvoll mitgestalten können“, sagte Rupert Stadler.

Das dynamische Lebensgefühl von São Paulo
Für das Architektenteam Urban Think Tank dreht sich in der brasilianischen Metropole alles um Bewegung, auch wenn mit dieser Stadt eher das Bild kilometerlanger Staus assoziiert wird. Bewegung wird für die beiden Gewinner des Global Holcim Awards Silber 2012 zu einer improvisierten, spontanen Form des Lebens. Die Architekten stellten erste Ansätze für Modelle eines flexiblen, vielfältigen Mobilitätssystems vor. „Am Beispiel von São Paulo können wir von ungeplanten städtischen Entwicklungen lernen – die zwar meist aus dem Chaos entstehen, aber oft überraschend intelligente Lösungen hervorbringen“, so Audi-Vorstand Peter Schwarzenbauer.

Tokio – die Stadt als Landschaft
Mit einem eindringlichen Erlebnis wurden die Konferenzteilnehmer beim Thema Tokio überrascht. Junya Ishigami erzeugte mit seiner fernöstlichen Sichtweise ein ganz ungewohntes Stadtgefühl der Zukunft. Tokio wurde nicht als Stadt, sondern als Landschaft dargestellt – als ein Wechselspiel des Natürlichen und des Künstlichen, des Gewachsenen und des Gebauten. Hier verschwimmen die Grenzen, Mobilität muss völlig neuartig gedacht werden. Alte, westlich geprägte Denkmuster von Infrastruktur und Stadtplanung werden hinterfragt. Die genaue Auflösung seiner Vision stellte der Preisträger des goldenen Löwen der Architekturbiennale Venedig 2010 (Bester Einzelbeitrag) nicht vor. Denn die Architekturbüros stehen im Wettbewerb miteinander. Erst, wenn sie ihre Stadtvisionen bei der finalen Präsentation am 18. Oktober in Istanbul der Öffentlichkeit vorstellen, wird eine international besetzte Expertenjury darüber entscheiden, welches Büro den mit 100.000 Euro dotierten Audi Urban Future Award 2012 gewinnt.

Die Erkenntnisse der Konferenz sind vielschichtig und haben neue Aspekte der sechs ausgewählten Metropolregionen gezeigt. In den kommenden Wochen und Monaten wird das Insight Team, ein Gremium aus Audi-Experten aus verschiedenen Unternehmensbereichen, die Ergebnisse analysieren, verdichten und ins Unternehmen tragen. Der intensive Dialog geht weiter – bis zur Preisverleihung des Award in Istanbul im Oktober und darüber hinaus.

Mehr Informationen zur Audi Urban Future Initiative finden Sie auf der offiziellen Homepage: www.audi-urban-future-initiative.com. Weiteres Material steht unter folgendem Link zum Download bereit: www.audi-mediaservices.com.

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