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Mobil in Deutschland e.V.

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Mobil in Deutschlands Städte Verkehrsatlas ÖPNV


25. November 2011, 14:35
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Jetzt geht es wieder los: Der Himmel ist grau, die Temperaturen unter Null, die herabgefallenen Blätter machen die Gehwege zur Rutschbahn, es pfeift ein eisiger Wind um die Ohren, Schneeregen peitscht durch die Straßen. Ziemlich ungemütlich ist es jetzt auf dem Weg zur Arbeit. Da möchte man endlich eingestiegen eigentlich gar nicht mehr raus aus dem Bus, da würde man am liebsten sein Büro direkt in der U-Bahn aufschlagen und da wird die Trambahn zur vorübergehenden Luxusabsteige. Doch: Wie schaut es bei weniger extremen Wetterbedingungen aus? Macht man dann lieber einen weiten Bogen um U-Bahn, Bus und Tram in seiner Stadt? Bevorzugt man lieber kilometerlange Märsche, um ja nicht die S-Bahn besteigen zu müssen? Oder ist alles viel besser als gedacht?

Jede Stadt hat so seine Vorzüge und Macken. Die Berliner kennen das schon. Jeden Winter das ganz normale Chaos. Nichts geht mehr heißt es dann in der S-Bahn. Pünktlichkeit wird zum Ausnahmefall und nicht zum Regelfall. Mehr als die Hälfte der Züge fallen aus. Die Stimmung ist gereizt, Berlin muss auf Busse umsatteln. Schuld sind natürlich immer die anderen. Irgendwie haben es viele kommen sehen, weil seit Jahren nur gespart wurde und eigentlich hätte investiert werden sollen. Das war im Winter 2010/2011 so und die Aussichten für den kommenden Winter sind nicht besser. Die Berliner müssen sich also warm anziehen, um nicht bei dem, was da auf sie zukommt, ganz in der Kälte zu stehen. Auch in München streikt die S-Bahn im Winter des Öfteren. Schuld sind meist auch Eis und Schnee und veraltete Leitungen. Hier gibt es aber noch ganz andere Probleme. Die Haupt-röhre unter der Innenstadt ist zu klein, um die steigenden Fahrgastzahlen zu bewältigen. Also muss eine weitreichende Lösung her. Eine zweite Stammstrecke ist im Gespräch, aber auch hier ist sich die Politik nicht einig und streitet lieber, als auf eine Lösung zu kommen. Auch hier ist das Chaos vorprogrammiert. Eines aber eint alle Städte in ihren Bemühungen: Man möchte den Menschen in ihren Städten einen öffentlichen Nahverkehr anbieten, der es ihnen ermöglicht, möglichst schnell, günstig und bequem in die Städte zu kommen, um seine Besorgungen und Erledigungen zu machen.

Mobil in Deutschland e.V. wollte es wieder einmal genau wissen und hat dabei die 10 großen deutschen Städte und deren ÖPNV auf Zahlen und Alltagstauglichkeit untersucht: Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

Nachdem es bereits im Frühjahr den Städte Verkehrsatlas 2011 AUTO gab, ziehen wir somit jetzt mit unserem ersten Städteverkehrsatlas ÖPNV nach.
Und das wollten wir wissen:

•Wie heißt der Verbund und wie viele Fahrgäste hat er?

•Wie haben sich die Fahrgastzahlen von 2005 auf 2010 entwickelt?

•Wie oft nutzen die Bürger ihre öffentlichen Verkehrsmittel? Um hier eine Vergleichszahl zu bekommen, haben wir die Einwohnerzahl des Gesamtverbunds in Relation zur Fahrgastzahl gesetzt. Gibt es Nachtlinien und welche Fahrzeuge sind nachts im Einsatz?

•Welche unterschiedlichen Fahrzeuge sind im Einsatz? Gibt es Regionalbahnen, S- und U-Bahn, Busse und Trambahnen? Manche Städte punkten auch noch zusätzlich mit einer Seil-bahn oder Fähren.
•Wie viel kostet das Einzelticket bei Erwachsenen, wie viel bei Kindern? Wie viel kostet die Tageskarte bei Erwachsenen? Hier haben wir stets den Innenraum-Ticketpreis miteinander verglichen.

•Kostet die Mitnahme von Hunden, die eines Fahrrades etwas? Wenn ja, wie viel?

•Wie hoch ist der Kostendeckungsbeitrag im Verbund, d.h. was wird durch die Ticketpreise ab-gegolten und was müssen die Verkehrsträger wie Bahn, Länder, Bund oder Kommunen dazu geben?

•Wie viele Park&Ride-Stellplätze gibt es im Verbundraum?

•Und wie lange dauert die Fahrt vom Hauptbahnhof zum Flughafen?

Das Ergebnis:

Der Sieger des großen Städteverkehrsaltasses ÖPNV von Mobil in Deutschland ist Hamburg, gefolgt von München, Hannover und Leipzig. Interessanterweise waren Hamburg und München auch schon bei unserem Städteverkehrsatlas Auto auf den ersten Rängen. Auf dem letzten Rang befindet sich Frankfurt. Im Mittelfeld befinden Berlin, Bremen, Düsseldorf, Köln und Stuttgart.
Der Städte Verkehrs Atlas 2011 ist für jedermann kostenlos downloadbar unter www.mobil.org.

Benotung Städte Verkehrsatlas 2011

1. Note Wachstum

Die Note 1 bekam der Verbund mit über 15% Wachstum, mit Note 2 wurde ein Wachstum von 12 bis 14,99%, mit Note 3 ein Wachstum von 9 bis 11,99%, mit Note 4 eines von 6 bis 8,99% und mit Note 5 das von 3 bis 5,99% bewertet.

2. Note Nutzung
Eine Note 1 in Sachen Nutzungshäufigkeit erhielt der Verbund mit 240 bis 220 Punkten. Note 2 gab es bei 219 bis 200 Punkten, Note 3 von 199 bis 180, Note 4 bei 179 bis 150 und Note 5 bei einer Punktzahl von weniger als 150.

3. Note Art des Verkehrsmittels
Die Art der Verkehrsmittel wurde mit Note 1 bewertet, wenn es sowohl U-Bahn, als auch S-Bahn, Busse, Tram und Regionalbahn gab. Eine Note 2 erhielt der Verbund, der einen wichtigen Ver-kehrsträger nicht hat. Meist fehlte eine U-Bahn.

4. Note Nachtlinie
Die Nachtlinien haben wir wie folgt bewertet: Sind nachts alle U- und Stadtbahnen im Einsatz gibt’s Note 1, ist ein Mix an Fahrzeugen unterwegs haben wir Note 2 verteilt. Note 3 bekam der Verbund, der nachts nur Busse im Einsatz hat.

5. Note Einzelticket
Note 1 beim Preis des Einzeltickets bekam man bei der Preisspanne 2 bis 2,20 Euro. Note 2 gabs bei 2,21 bis 2,40 Euro, Note 3 bei 2,41 bis 2,60 Euro, Note 4 bei 2,61 bis 2,80 Euro.

6. Note Einzelticket Kinder
Beim Preis des Kindertickets konnte man Note 1 erzielen, wenn dieses 1 Euro kostet. Note 2 gab es bis 1,20 Euro, Note 3 bei Tickets bis 1,40 Euro, Note 4 bei Kinderkarten bis 1,60 Euro.

7. Note Tageskarte
Kostet das Tagesticket nur bis 5 Euro wird man mit Note 1 belohnt, verlangt der Verbund bis
6 Euro für das Tagesticket gibt’s Note 2, bis 7 Euro wurde mit Note 3 bewertet, alles bis 8 Euro be-kam eine 4.

8. Note Fahrrad und Hunde
Sind sowohl Fahrräder wie Hunde kostenlos gibt es eine 1. Eines von beiden kostenlos oder bei-des bis zu 1 EUR. Kosten beide gibt’s eine 3.

9. Note Deckungsbeitrag
Ein Deckungsbeitrag von 100% bis 85% wird mit Note 1 belohnt, bei einer Deckung von 84% bis 70% gibt’s Note 2, bei 69% bis 55% Note 3 und bei 54% bis 40% Note 4.

10. Note P&R
Bei der Bewertung der P&R-Stellplätze eines Verbundes haben wir hochgerechnet, wie viele P&R-Plätze auf 1000 Einwohner kommen. Bei einem Ergebnis von 12 bis 10 gabs Note 1, bei 9,99 bis 8 Note 2, bei 7,99 bis 6 Note 3, bei 5,99 bis 4 Note 4 und alles unter 4 erhielt Note 5.

11. Note Flughafenanbindung
Bei der Fahrtdauer von der Innenstadt bis zum Flughafen gab es die Note 1, wenn diese weniger als 10 Minuten dauerte. Mit Note 2 bewerteten wir eine Fahrtdauer von bis zu 20 Minuten, Note 3 gab es für bis zu 30 Minuten und Note 4 bis einschließlich 40 Minuten.

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