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Bundeswehr

Institution

Caroline Scan nimmt neues Schutzteam an Bord


10. Januar 2013, 16:49
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Djibouti - Geschäftiges Treiben herrscht kurz nach dem Jahreswechsel im Hafen von Djibouti. Neben mehreren Tausend Tonnen Mais, die für das notleidende Somalia verladen werden, wechselt nach drei Monaten das Personal des deutsche AVPD Team (Autonomous Vessel Protection Detachment) auf der Caroline Scan.

Die Soldaten hatten – als erstes deutsches AVPD – über 5.400 Seemeilen das Handelsschiff begleitet und vor Piratenangriffen beschützt. Insgesamt konnten rund 13.500 Tonnen Lebensmittel des World Food Programms (WFP) sicher in somalischen Häfen gelöscht werden. Erstmals wurde ein deutsches, autonom arbeitendes Team der Marineschutzkräfte (MSK) auf einem zivilen Handelsschiff eingesetzt. Die Caroline Scan lief mehrfach in die Häfen Bossaaso, Mogadischu, Kismaayo oder Berbara ein. Die Sicherheitslage ist im bürgerkriegszerrütteten Somalia seit über 20 Jahren sehr unübersichtlich. „Vom ruhigen Entladen in Berbara bis hin zu kleineren Scharmützeln und Gefechten in der an den Hafen angrenzenden Stadtteilen Mogadischus, konnten wir eigentlich alles beobachten“, berichtete der Teamleiter Korvettenkapitän Axel Meißel. Bisher kam es zu keinen wesentlichen Zwischenfällen. Dabei half auch ein Sprachmittler. Er stellte eine gute Kommunikation zu den Somaliern an Land sicher. Dieser aus Somalia stammende Reservist konnte bei Mißverständnissen klärend eingreifen, die positiven Aspekte dieser Mission herausstellen und die friedlichen Absichten der deutschen Soldaten erklären. Alle Transporte verliefen erfolgreich und nach Plan.

Eine gut funktionierende Bordgemeinschaft
Schon in kurzer Zeit bildete sich aus der multikulturellen Schiffsbesatzung und dem deutschen Schutzteam eine gut funktionierende Bordgemeinschaft. Man unterstützte einander wo immer dies möglich war, denn schließlich befanden sich auf dieser Mission „alle im selben Boot“. Der philippinische Koch versuchte auf eigene Initiative den deutschen Soldaten ihre Wünsche zu erfüllen. Der ukrainische Kapitän Yuriy Oksanenko lobte die gute Zusammenarbeit ausdrücklich: „Sie kamen als Fremde und gingen als Freunde.“ Die Platzverhältnisse an Bord sind sehr einfach. Teilweise musste auf improvisierten Holzbetten geschlafen werden. Auch die Klimaanlage versagte längere Zeit, was zu Temperaturen von deutlich über dreißig Grad im Schiffsinneren führte. Die Stimmung innerhalb der Besatzung war dennoch gut.

Das neue Team, das sich innerhalb weniger Tage an Bord einrichtete, lief am Abend des 6. Januar aus. Die Einsatzrealität wurden den Soldaten direkt vor Augen geführt: 60 Seemeilen entfernt wurde ein Handelsschiff von Piraten bedrängt.

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