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ROSE & PARTNER LLP.

Unternehmen

3-D-Drucker – die neuen Möglichkeiten für Raubkopierer


24. April 2015, 13:24
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Zunächst nur für finanzstarke Unternehmen eine alternative Herstellungsmethode, findet der 3-D-Drucker langsam aber sicher Einzug in Köpfe und Werkhallen der Plagiatoren überall auf der Welt. Die Preise für 3-D-Drucker für den Heimgebrauch liegen mittlerweile bei EUR 400,00 – EUR 1.500,00. Und selbst hochprofessionelle Geräte mit wesentlich größerer Leistungsfähigkeit werden zunehmend billiger. Dies lässt den Einsatz solcher Geräte für Plagiatoren kleiner Mengen im Privatbereich, wie auch für kriminelle, länderübergreifende Raubkopiererbanden immer attraktiver werden.

Hinsichtlich der Einsatzfähigkeit solcher Drucker sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Von der Handyhülle über das T-Shirt und Portemonnaie bis hin zu Autoersatzteilen kann heutzutage jedes Markenprodukt in eigener Herstellung und zu niedrigen Kosten tausendfach nachgedruckt werden.

Den Schaden dieser neuen Vorgehensweise von Raubkopierern tragen wieder einmal die Inhaber erfolgreicher Markenartikel, welche mit ihren Produkten zuvorderst ins Visier der Plagiatoren geraten dürften.

Produktpiraterie droht neue Dimension

Experten rechnen zunehmend mit massiver Produktpiraterie bzw. mit Urheber- und Markenrechtsproblemen auf Grund der immer günstiger werdenden Drucker. Einzelne Studien gehen davon aus, dass schon im Jahr 2018 der auf Grund des Einsatzes von 3-D-Druckern entstehende wirtschaftliche Schaden für Markeninhaber bei etwa 100 Milliarden Dollar jährlich liegen dürfte.
Bereits heute werden über sogenannte Bittorrent-Netzwerke eifrig solche Dateien getauscht, die es für den erfolgreichen Nachdruck eines Produkts bedarf. Diese Form des Austausches vergrößert das bereits bestehende Problem von Raubkopien immens. Denn im Gegensatz zur heutigen Vorgehensweise, bei der in illegalen Fabriken rund um die Welt die Designs von erfolgreichen Produkten nachgeahmt werden, kann sich nunmehr jeder 3-D-Drucker-Inhaber per Mausklick das gewünschte Kopiedesign herunterladen und danach sofort mit der Produktion von Plagiaten beginnen. Mit dem digitalen Austausch von Raubkopiemustern wird somit eine Vielzahl von (potentiellen) Herstellern und Anbietern erreicht, wodurch die Gefahr von Raubkopien unendlich potenziert wird.

Herausforderung für Markeninhaber und Rechtsanwälte

Markeninhaber sollten sich eben dieser aufziehenden Gefahr bewusst sein und frühzeitig darauf reagieren. Dies kann (und zum Großteil muss) weiterhin mit den klassischen Instrumenten der Bekämpfung von Produktpiraterie geschehen, wie etwa Testkäufen, der Überwachung von Onlinehandelsplattformen oder auch der Zusammenarbeit mit dem deutschen Zoll. Daneben sollte jedoch zunehmendes Augenmerk auf die technische Verfolgung der genannten Dateien gerichtet werden, welche die Grundlage für den Druck eines Plagiats bilden. Über etliche Internettauschbörsen werden eben diese zwischen den einzelnen Nutzern der Börsen hin- und hergeschoben.

Mit Hilfe von Software-Unternehmen ist es bereits heute möglich, die Anbieter und Nutzer solcher Dateien anhand Ihrer benutzten IP-Adresse aufzuspüren und mittels Gerichtsbeschluss den jeweiligen Provider zur Herausgabe der Adressdaten zu zwingen. Im weiteren Verlauf wird mittels Abmahnungen, einstweiligen Verfügungsverfahren und der Marktüberwachung verhindert, dass solche Dateien weitergetauscht und Raubkopien auf dieser Grundlage hergestellt werden.

Dieser Markenschutz geschieht Hand in Hand mit spezialisierten Kanzleien, deren Rechtsanwälte die rechtliche Betreuung von der Registrierung bis zur gerichtlichen Verfolgung von Markenverletzungen vornehmen.

Weitere Informationen zu den Themen Produktpiraterie, Markenverletzung, Fälschung und Plagiat erhalten Sie hier:
http://www.rosepartner.de/rechtsberatung/markenrecht-urheberrecht/produ…

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