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Dieselverbot: Handwerkerbranche ist beunruhigt


18. November 2019, 09:31
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Ab Januar dürfen an besonders belasteten Tagen schadstoffreiche Dieselfahrzeuge nicht mehr in die Stadt Genf fahren. Die Städte Basel und Zürich zeigen ebenfalls Interesse an einer Begrenzung. Das beunruhigt die Schweizer Handwerkerbranche. Eine Umfrage zeigt; über 85 Prozent der Handwerker haben ein Dieselfahrzeug. Würde ein städtisches Dieselfahrzeugverbot grossflächig eingeführt, rechnen 60 Prozent der Handwerker einer Umsatzeinbusse. Ein Drittel sähe die Existenz seines Betriebes gefährdet.

Dieselverbot: Handwerkerbranche ist beunruhigt

Nachdem Paris, Barcelona und Hamburg ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit hohem Stickoxidausstoss einführten, möchten Schweizer Städte nachziehen. Basel und Zürich liebäugeln mit Begrenzungen, es fehlt jedoch an rechtlichen Grundlagen. Diese müssen zuerst auf Bundesebene neu geschaffen werden.
Die Handwerkerbranche ist beunruhigt durch diese Entwicklung. Denn für Handwerker gehört die Mobilität zum Geschäftsmodell. Zahlreiche Elektriker, Schreiner und Maler setzen dabei auf ein Dieselfahrzeug. „Ein Diesel ist sparsamer. Mit einer Tankfüllung fahre ich 1100 Kilometer“, erläutert Denis Grund, Inhaber von Grund Konzepte & Baumontagen, seinen Entscheid für die Autowahl.

Ofri befragte 73 Handwerker zum Dieselverbot sowie zum Stellenwert des Dieselfahrzeugs im Geschäftsalltag.

Neues Auto kaufen oder Aufträge aus der Stadt ablehnen
Die Umfrage bestätigt: 85 Prozent der Handwerker haben Dieselautos. Sie seien leistungsfähiger und langlebiger. „Mit einer Beladung von 1,3 Tonnen Material käme ich mit einem Benziner keinen Berg hoch“, erklärt Pascal Neitsch, Inhaber einer Holzbau-Firma. Neitsch würde, im Falle eines grossflächigen städtischen Dieselfahrverbotes, Aufträge aus der Stadt ablehnen. Mit ihm 31 Prozent der befragten Handwerker.

Weitere 26 Prozent der befragten Handwerker sähen sich gezwungen den Fuhrpark anzupassen. Sie würden entweder bestehende Fahrzeuge austauschen oder Autos speziell für die Stadt kaufen.

60 Prozent rechnen mit Umsatzeinbussen
60 Prozent der Handwerker rechnen mit einer Umsatzeinbusse wenn das Dieselverbot grossflächig in den Städten eingeführt würde. Ein Drittel gab an, dass ihr Betrieb gravierende existenzielle Schwierigkeiten verzeichnen würde. Nur wenige zeigen sich optimistisch. Unter ihnen Christian Schäfer, Inhaber des Zimmermann- Unternehmens Zum Heissenstein HandWerk GmbH. Er meint gelassen: „Na, das wird alles nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Ich glaube nicht, dass das mehrheitsfähig ist.“ Er führe seine Aufträge weiterhin mit dem Dieseltransporter aus und mache sich Gedanken zur Umrüstung, wenn es soweit sei.

Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen warnt vor den Folgen
Der Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen (EIT.swiss) zeigt sich besorgt über ein mögliches Dieselfahrverbot. „Ein Dieselfahrzeugverbot ist der falsche Weg. Städte und Agglo-merationen müssen andere Möglichkeiten finden, um mit der Problematik der erhöhten Schadstoff-Emissionen umzugehen“, erklärt Laura Kopp, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit des EIT.swiss.
Als Branchenvertreter wäre es für den EIT.swiss nicht haltbar, dass Schweizer Elektriker gezwungen wären, Aufträge aus urbanen Gebieten zu vermeiden oder ganze Fuhrpärke auswechseln zu müssen. Kopp empfiehlt den Betrieben jedoch, bei künftigen Fahrzeugkäufen den Trend hin zu umweltschonenderen Antrieben zu berücksichtigen.

Über Ofri
Das in Zürich ansässige Unternehmen Ofri betreibt seit 2011 ein unabhängiges Handwerkerportal. Auftraggeber, wie Privatpersonen oder Verwaltungen, schreiben auf dem Portal einen Auftrag aus und erhalten in der Folge mehrere Kostenvoranschläge von Handwerkern aus ihrer Region. Für Handwerker ist das Internetportal eine gute Möglichkeit neue Aufträge und Kunden zu akquirieren Die Online-Befragung der Handwerker führte Ofri im März 2018 durch. An der Umfrage nahmen 73 Handwerker aus der Deutschschweiz teil.

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