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Agentur

Energy Capital Invest (ECI): Bericht zur Telefonkonferenz mit der Deutsche Oel & Gas SA vom 04.11.2015


05. November 2015, 10:41
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Die Nachrichten der letzten Wochen rund um die Fonds und Namensschuldverschreibungen der Energy Capital Invest (ECI) aus Stuttgart ließen viele Anleger verunsichert zurück. Quasi über Nacht wurden die Fonds aufgelöst und die Einlagen der Anleger in die Deutsche Oel & Gas SA (DOG SA) in Luxemburg eingebracht. Die bisherigen Fondsanleger wurden damit unverhofft zu Aktionären einer Gesellschaft, welche nicht börslich notiert ist und welche die Stückpreise eigenmächtig festgelegt hat.

Nach einer Welle an Rückfragen und Beschwerden der Anleger fand am 04.11.2015 um 13:00 Uhr eine Telefonkonferenz mit dem Verwaltungsrat Kay Rieck statt, über dessen Inhalt wir nachfolgend auszugsweise berichten wollen:

Nach Aussage der Moderatoren der Konferenz nahmen an der zur besten Mittagszeit (!) anberaumten Gesprächsrunde eine dreistellige Zahl an Anlegern teil, welche im Vorfeld Fragen einreichen konnten. Diese wurden – zumindest selektiv – von Herrn Rieck beantwortet.

So teilte Herr Rieck auf Frage der Moderatorin zunächst mit, dass ein erster Verkauf des gewonnen Gases am 16./19.11.2015 geplant sei, die Produktion laufe bereits. Danach sei auch mit einer verbesserten Liquidität der Gesellschaft im Juni 2016 zu rechnen. Herr Rieck hob weiter hervor, dass die Projekte in den Fördergebieten zwar sicher gestellt seien, die Konditionen, zu denen Fremdfinanzierungen durch amerikanische Banken gewährt würden, jedoch von der „Unterstützung aus Deutschland“ abhänge. Es sei mit einem Gewinn im Jahre 2016 („break even“) zu rechnen, da eine Fördermenge von 15 Mio. cft (engl.: Kubikfuß) realistisch sei. Eine Auswirkung des derzeit niedrigen Ölpreises auf seine Gesellschaften sehe Herr Rieck nicht. Ein Profit sei bereits bei einem Preis von USD 18 zu erwirtschaften.

Eine weitere von Anlegern gestellt Frage zielte auf die Einsichtnahme von Geschäftsberichten und Bilanzen ab. Hierzu gab Herr Rieck an, dass diese vollständig auf der Internetseite der DOG SA bereit stünden. Es sei damit auch ersichtlich, dass derzeit Kredite im Umfang von USD 240 Mio. und EUR 34 Mio. in Anspruch genommen werden würden, welche aus dem Gasverkauf bedient werden könnten. Daneben seien allein die Vorzugsaktien im Umfang von EUR 250 Mio. gewinnberechtigt, nicht hingegen die neuen Aktionäre, weswegen hier keine Ausgaben nötig seien.

Die Frage nach der Festlegung des Aktienkurses von EUR 13,50 pro Aktie wurde von Herrn Rieck unter Verweis auf eine angebliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beantwortet, welche (angeblich unabhängig) den „Wert des Bodens“ zur Grundlage der Ermittlung gemacht habe. Dieser Wert sei realistisch und „ein guter Wert“.

Weiter wurde Herr Rieck darüber befragt, auf welcher rechtlichen Grundlage der „Zwangsumtausch“ in Aktien stattgefunden habe. Daraufhin drückte Herr Rieck zunächst seinen Unmut darüber aus, dass es sich nicht um einen „Zwang“ gehandelt habe. Die Anleger hätten „ja ruhig in ihren Fonds bleiben“ können. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass er selbst eigene Aktien eingebracht habe, um Anlegern zu helfen. Die rechtliche Grundlage dieser Umwandlung finde sich im Gesellschaftsvertrag.

Weiter erklärte Herr Rieck, ein Börsengang sei spätestens für das erste Quartal 2016 geplant. Die Deutsche Börse habe bereits darum gebeten, früher den Freiverkehr zu wählen. Herr Rieck hob an dieser Stelle hervor, dass seine „kleine Stuttgarter Bude“ erfolgreicher sei, als „alle Unternehmen des neuen Marktes zusammen“.

FAZIT: Herr Rieck wirkte während des ganzen Gespräches eher genervt von den an ihn gerichteten Fragen der Anleger. Er schien keinerlei Verständnis, für die derzeit vorherrschende Verunsicherung der Anleger zu haben und bezeichnete deren Verhalten an einer Stelle sogar als dumm. Die ganze Veranstaltung – zu welcher keine Rückfragen zugelassen wurden – sollte mutmaßlich der Beruhigung der Anleger dienen und diese von weiteren Schritten abhalten.

Herr Rieck räumte offen ein, dass die Gesellschaft jetzt da sei, „wo sie immer hinwollte“. Die Anleger werden sich jedoch fragen müssen, ob sie auch da hin wollten, wo sie jetzt mit ihrem Investment stehen. Die aufgezwängten Aktien können nicht vor dem Ablauf von drei Jahren verkauft werden. Eine Dividende ist nicht vorgesehen. Auch der Verweis auf den „Neuen Markt“ vermag das Vertrauen nicht zu stärken, ist doch allgemein bekannt, von welchen Skandalen und Betrugsfällen der „Neue Markt“ erschüttert wurde.

Sollten Sie Fragen zu den ECI-Fonds haben oder weitere Informationen wünschen, sind wir Ihnen gerne behilflich. Wir freuen uns auf Ihren Anruf.

Mehr Informationen: www.roessner.de/energy-capital-invest-bleibt-ausschuettungen-schuldig-a…

Rössner Rechtsanwälte
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