Bei näherer Betrachtung verwundert es einen nicht. Man nehme nur einmal die A8 von München nach Stuttgart. In Bayern ist sie quasi vollständig ausgebaut. Auf drei Spuren und weitgehend ohne Tempolimit. Bei den Schwaben hat man am nötigen Ausbau der Strecke gespart, die dort nur aus zwei Fahrstreifen und oft ohne nötigen Seiten- und Sicherheitsstreifen besteht. Dafür hat man die Strecke mit Blitzern gespickt, damit auch wirklich niemand zu schnell fährt auf diesem besseren "Feldweg" zwischen den Wirtschaftsmetropolen München und Stuttgart.
Stuttgart ist ein weiteres Beispiel dafür, wie man es auf gar keinen Fall machen sollte. Da man es auch hier in den letzten Jahrzenten verschlafen hat, für die verkehrskritische Kessellage der Stadt umleitende Verkehrsinfrastruktur zu schaffen, löste man den Fall jetzt mit Reglementierung und Schikane. Keine größere Stadt der Republik hat so viele feste Blitzer auf 100.000 Fahrzeuge, nämlich über 10. Keine Stadt leistet sich einen Ordnungsbürgermeister, dessen einzige Aufgabe es offenbar ist, den Autofahrern das Leben zur Hölle zu machen. Keine Stadt hat so eine riesige und unflexible Umweltzone und keine Stadt denkt so laut über eine Citymaut oder ein weiteres Tempolimit nach wie Stuttgart. Und das im Land von Daimler und Porsche, die erheblichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg dieses "Musterländles" haben.
Nein, als Autofahrer gibt es wahrlich angenehmere Bundesländer als Baden Württemberg. Und das wird sich auch auf absehbare Zeit nicht ändern. Der grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg und grüne Oberbürgermeister in Stuttgart werden sicherlich auch in Zukunft das Geld der Industrie nehmen, aber sicher keinen Finger für uns Autofahrer rühren. Die Wahrscheinlichkeit ist daher durchaus hoch, dass der "Blitzeraward 2016" auch wieder an die Schwaben geht. "Mobil in Deutschland e.V., Deutschlands junger Automobilclub wird ab diesem Jahr jedes Jahr diese Trophäe verleihen. An Städte, Länder oder Einrichtungen. Je nachdem, wer es verdient", so Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland e.V.
