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map topomatik Digital Portfolio GmbH & Co. KG

Unternehmen

BIM in der Wohnungswirtschaft – Potenzial Anwendung Mehrwert


09. November 2017, 15:23
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Building Information Modeling – kurz BIM – wird von Experten als Kerntechnologie bei der Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft gesehen. Grund genug, sich dem Thema einmal ausschließlich aus der Perspektive der Wohnungswirtschaft zu nähern. Als langfristige Bestandshalter haben die Unternehmen der Wohnungswirtschaft eine besondere Perspektive auf die digitalen Klone der gebauten Wirklichkeit.

BIM betrifft viele Bereiche. Umso interessanter, dieses Thema aus unterschiedlichen Sichtweisen innerhalb der Wohnungswirtschaft zu betrachten. Dr.-Ing. Robert Kaden von der Hochschule für Technik und Wirtschaft aus Dresden, Prof. Dr. Dr. Tobias Teich von der Westsächsischen Hochschule Zwickau und Hasko Rose aus dem Bereich 3D Visualisierung und Design waren die Gastreferenten an diesem Tag. Sven Axt und Jens Deutschmann aus dem Hause map topomatik referierten ebenfalls zu dem Thema.

Zu Beginn der Veranstaltung gab Sven Axt von map topomatik eine Einführung in das Thema. Er stellte zunächst heraus, wie BIM die wesentlichen Treiber der Digitalisierung in der Wohnungswirtschaft miteinander verbindet und welche spezifischen Rahmenbedingungen für BIM in der Wohnungswirtschaft gelten. Seine These: BIM ist in der Wohnungswirtschaft nur erfolgreich, wenn eine konsequent unternehmensübergreifende Standardisierung gelingt und damit die Vernetzung aller Akteure möglich wird.

Wie könnte BIM in der Anwendung aussehen?

Die konkrete Anwendung von BIM als Methode in der Wohnungswirtschaft setzt Pionier- und Forschungsarbeit voraus. Dr.-Ing. Robert Kaden erläuterte in seinem Vortrag die Rahmenbedingungen für diese Aufgabe.

Die Notwendigkeit des Datenaustausches in einer zunehmend vernetzten Arbeitswelt, mit einer Vielzahl unternehmensübergreifend arbeitender Akteure, steigt stetig an. Zum Beispiel wird die Erfassung von Ausstattungsdaten in der Wohnungswirtschaft noch überwiegend in Excel-Listen oder innerhalb der ERP-Systeme vorgenommen. Je nach ERP-, Berater- oder anwendungsspezifischem Schwerpunkt entstehen Insellösungen für die Dokumentation. Diese Form der Datenerfassung und Pflege verhindert schnelle interne Abläufe sowie unternehmensübergreifende Kommunikation zwischen Eigentümern, Handwerksbetrieben und FM-Dienstleistern. Diese Aufgabe könnte BIM mit einer auf BIM und Geodaten basierenden Dienste -Infrastruktur übernehmen, in der alle Gebäude- und Ausstattungsdaten gespeichert sind.

Wie funktioniert das?

Prof. Dr. Dr. Tobias Teich gab wichtige und interessante Einblicke in das Thema Demokratische Wohnungsdigitalisierung. Es ging um die Frage: Welche Möglichkeiten hat die Wohnungswirtschaft in einer fortschreitenden Veränderung in Form von Digitalisierung? Die These von Prof. Dr. Dr. Tobias Teich lautet: Alles, was sich automatisieren lässt, wird automatisiert! Alles was sich digitalisieren lässt, wird digitalisiert! Lösungsmöglichkeiten bieten intelligente Infrastrukturen, die eng mit dem Thema BIM verknüpft sind.

Als Beispiel stellte Prof. Dr. Dr. Teich das Modellprojekt KAIROS vor, das in Zusammenarbeit mit der BRUNATA-METRONA umgesetzt wurde. Im Zentrum steht bei KAIROS das Verbraucherverhalten beim Heizen. Den wenigsten Verbrauchern ist bewusst, dass das Regulieren der Wärme in der Wohnung höheren Energiebedarf benötigt, als die konstante – auch warme – Wunschtemperatur. Wenn die Raumtemperaturen in den Wohnungen zukünftig extern konstant geregelt würden, ließen sich bis zu 30 % Energieeinsparpotenziale realisieren. Zur Umsetzung bedarf es vernetzter und standardisierter Infrastrukturen, die sich auf der Grundlage von BIM realisieren lassen.

Wird BIM bereits angewendet?

Jens Deutschmann zeigte in seinem Vortrag „Die Freiflächenerfassung mit Drohnen als Grundlage für das Grünflächenmanagement“, wie BIM-Systematiken bereits bei map topomatik angewendet werden.

Freiflächenkataster werden in der Immobilienwirtschaft z.B. für die Mengenermittlung bei der Ausschreibung der Freiflächenpflege eingesetzt. map topomatik hat dafür eine nachhaltige Methode entwickelt und in vielen Projekten umgesetzt. Bei der initialen Erfassung der Freiflächen spielen Drohnen eine wichtige Rolle.

Zunächst zeigte Jens Deutschmann, welche Vorteile sich für die Berliner und Hamburger Wohnungswirtschaft aus den Transparenzgesetzen in den beiden Bundesländern ergeben: durch den freien Zugang zu Flurstücksgeometrien lassen sich die Grundlagen für eine Erfassung recht einfach legen. Die anschließend mit Hilfe von Drohnen erfassten Freiflächen werden digitalisiert und zentral über das Internet zur Verfügung gestellt. Dabei kommen standardisierte Kataloge wie der OK-Frei der FLL und der auf IFC basierende CAFM-Connect-Katalog zum Einsatz. Dadurch können die Kunden mit Hilfe von BIM auf stets aktuelle Mengen und nachhaltig gepflegte Freiflächendaten zurückgreifen.

Mit immospector green stellt map zudem eine weitere Nutzungsmöglichkeit der Freiflächenkataster im Rahmen des Pflegemanagements zur Verfügung. Auch hier steht die Vernetzung der Akteure in Wohnungsunternehmen und GaLaBau-Unternehmen im Zentrum.

Dem Thema 3D Visiualisierung und Design widmete sich Hasko Rose. Er zeigte mit seinen beeindruckenden Renderings, wie sich das Vermarktungsgeschäft in der Wohnungswirtschaft durch den Einsatz von BIM verändern wird. Virtuelle Wohnungsbegehungen auf der Webseite und ein als 3D-Brille genutztes Handy führten den Teilnehmern das Potenzial von BIM in der Vermarktung vor Augen.

Die 3D Umsetzung mit BIM VR 360° ermöglicht Vorab-Besichtigungen im Internet, die einen realistischen Eindruck von Raum und Emotionen wiedergeben. Im Web besteht die Möglichkeit, extern mit der Maus zu navigieren. Eine Vielzahl von Besichtigungen werden in kurzer Zeit möglich. Indem die Raumgestaltung in standardisierte Kategorien eingeteilt werden, wird eine kostengünstige Nutzung realisiert. Die von Herrn Rose erstellten 360° VR Darstellungen sind am Beispiel der BGFG unter: wohnen-am-altonaer-volkspark zu sehen“

In der Anwendung setzt 3D mit BIM in der Wohnungswirtschaft einen optimierten Workflow durch Standardisierung und kundenspezifische Materialbibliotheken voraus.

Ein Ausschnitt, sozusagen eine Momentaufnahme konnte map topomatik mit der Veranstaltung „BIM Praxisdialog“ seinen Gästen im Gastwerk Hotel in Hamburg bieten, um sich diesem wichtigen Thema langsam aber stetig zu nähern. Denn die Zukunft ist bald die Gegenwart und darauf sollten wir vorbereitet sein.

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