Der 16. DEAL TALK®, der Fachleute und Interessierte aus Wirtschaft und Gesellschaft im Römisch-Germanischen Museum zusammen führte, kreiste um den Status und die künftige Positionierung der Stadt Köln im nationalen und internationalen Wettbewerb. Der anschließende Rundgang mit Dipl.-Ing. Christian Könings, Mitglied der Geschäftsleitung von Drees & Sommer Köln, führte tief in die Vergangenheit der Stadt an den Dionysoshof östlich des Doms. Hier wird sich in den nächsten beiden Jahren einiges verändern und, so die einhellige Überzeugung, zum Positiven als ein neues Schaufenster zur Stadt.
Nach zehn Jahren Diskussionen, Konzepten und Vorplanungen steht fest: Die Domplatte in ihrer heutigen Form ist Vergangenheit. Dabei galt sie mal als optimale Lösung, um den erheblichen Höhenunterschied zwischen dem Bahnhofsvorplatz auf Straßenniveau und dem Dom zu überwinden. Mit der Verbannung des Straßenverkehrs unter die Platte konnten Dom und Fußgängerzone fußläufig erschlossen werden, ein großer Gewinn. Weniger gut gelang die Einbindung der Altstadt, des sogenannten Dionysoshof und des Baptisteriums zu Füßen des Ostchores des Domes. Beides war in eine nur schwer zugängliche, dunkle Nische unter der massiven Betonkonstruktion verbannt. Ein Rückbau der Platte darüber mit Verengung der Fahrbahnen und fußläufiger Erschließung zu den Grünanlagen am Rheinufer, zur Philharmonie und zum Museum Ludwig soll diesen Ort wieder ans Licht bringen. Einen Ort, an dem die Frühgeschichte des christlichen Kölns mit einem Taufbecken aus dem 6. Jahrhundert unmittelbar greifbar ist. Das Besondere: Im Tunnel „Am Domhof“ entstehen nicht nur helle Fußgängerwege mit bequemen Treppenverbindungen hinauf zum Dom und zu den Museen, sondern auch Schaufenster und Medienwände, die von den Kultureinrichtungen genutzt werden können. „Der Brunnen und das Baptisterium werden dann im Tageslicht stehen, wie es ihrer hohen Bedeutung für Köln angemessen ist“, betont Christian Könings.
Das Projekt Dionysoshof / Baptisterium ist zentraler Bestandteil eines Gesamtkonzeptes für die Umgestaltung der Domumgebung nach Plänen der Architekten Allmann / Sattler / Wappner. Das Büro Pirlet + Partner zeichnet für die Tragwerksplanung und den Ingenieurbau verantwortlich. Das Projektmanagement für die bis Mitte 2015 terminierte Einzelmaßnahme wurde Drees & Sommer übertragen, dem Marktführer in Deutschland auf diesem Gebiet. Die nachgewiesene Kompetenz in der Steuerung hochkomplexer Bauvorhaben ist nötig, damit Planungs- und Bauphasen reibungslos ineinander greifen und das volle Monitoring mit Kostenkontrolle gewährleistet ist. Die bisherigen Abstimmungsprozesse mit den städtischen Stellen und den verschiedenen Eigentümern werden in monatlichen Gesprächen kontinuierlich fortgesetzt. Die Gesamtkosten summieren sich auf 19,5 Millionen Euro. Dazu liegt eine Förderzusage über 5 Millionen Euro im Rahmen des Investitionsprogramms für die UNESCO Welterbestätten vor. Mit den Bauarbeiten kann begonnen werden, sobald die laufenden Tiefbaumaßnahmen der KVB im Tunnelbereich abgeschlossen sind, vermutlich Mitte 2013.