Mit der Auszeichnung würdigt die dena den Beitrag von 366 Betrieben in 30 Energieeffizienz-Netzwerken zur Verminderung von Energiekosten und -importen, zur Ressourcenschonung und zum Klimaschutz. Die Lernenden Energieeffizienz-Netzwerke sind ein Instrument der Wirtschaft für die Wirtschaft, das vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI und vom Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES GmbH) gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern seit 2002 entwickelt und über Jahre getestet wurde.
Momentan gibt es in Deutschland rund 60 Lernende Energieeffizienz-Netzwerke. Jeweils zehn bis 15 Unternehmen lernen durch einen intensiven Erfahrungsaustausch, wie sie zu möglichst geringen Kosten möglichst viel Energie sparen können. Basis ist ein Energieaudit, das die wirtschaftlichen Effizienzverbesserungen in den Querschnittstechnologien wie zum Beispiel Druckluft, elektrische Antriebe, Beleuchtung, Abwärmenutzung sowie Erzeugung und Verteilung von Wärme und Kälte aufzeigt. Ein jährliches Monitoring spiegelt die erreichten Einsparungen. Die Berichte sind für die (Re-)Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001, für die DIN EN 16247 und beispielsweise für Anträge zum Spitzenausgleich nutzbar.
Das Gesamtmonitoring der 30 zwischen 2009 und 2012 gestarteten Pilot-Netzwerke zeigt, dass die Teilnehmer ihre Energieeffizienz etwa doppelt so schnell steigern konnten wie der Durchschnitt der Industrie. Die Begleitforschung dokumentiert die sehr positive Bewertung der Netzwerkarbeit durch die Teilnehmer. Ursula Mielicke vom Projektleitungsteam betont: „Diese Erfolge konnten nur durch die engagierte Arbeit der Netzwerkteams und die Umsetzung der Maßnahmen durch die Energieverantwortlichen in den Betrieben erreicht werden. Es steht nun ein erprobtes und nachweislich wirksames System für Energieeffizienz-Netzwerke zur Verfügung.“
Die positiven Ergebnisse der 30 Pilot-Netzwerke bildeten den Anreiz für die Bundesregierung, am 3. Dezember 2014 mit 18 Verbänden der deutschen Wirtschaft eine Vereinbarung zu unterzeichnen, bis 2020 in mittelständischen Unternehmen insgesamt 500 Energieeffizienz-Netzwerke zu gründen.
Die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) versprechen sich eine jährliche Energieverbrauchsminderung von 75 Petajoule ab 2020 sowie eine zusätzliche Verminderung der energiebedingten Treibhausgas-Emissionen von fünf Millionen Tonnen.
Das mit dem Good-Practice-Label ausgezeichnete Projekt "30 Pilot-Netzwerke für Energieeffizienz und Klimaschutz (LEEN)" wird auf der dena-Internetseite vorgestellt. Informationen zu den Lernenden Energieeffizienz-Netzwerken gibt es auf www.energie-effizienz-netzwerke.de und www.marie.streks.org.
Ansprechpartner
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
Prof. Dr. Harald Bradke
Leiter des Competence Centers Energietechnologien und Energiesysteme
Tel. +49 721 6809-168
@email
Anne-Catherine Jung MA
Leitung Presse und Kommunikation
Tel. +49 721 6809-100
@email
Verbund und Projektpartner
- Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (Fraunhofer-ISI)
- Stiftung für Ressourceneffizienz und Klimaschutz (STREKS)
- Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES)
LEEN sind Lernende Energieeffizienz-Netzwerke, bestehend aus einer Gruppe von zehn bis 15 Unternehmen. Ihr Ziel: kosteneffektiv Energie zu sparen, indem sie voneinander lernen. Ansatzpunkte der gemeinsamen Arbeit im Netzwerk sind Effizienzverbesserungen in den Querschnittstechnologien (zum Beispiel Druckluft, Wärme- und Kälteerzeugung und -verteilung, elektrische Antriebe, Beleuchtung, Abwärmenutzung). Basis ist ein ausführliches Energieaudit durch einen zertifizierten energietechnischen Berater. Kernpunkt ist der moderierte Erfahrungsaustausch in regelmäßigen Treffen über drei bis vier Jahre. Der Grad der Erreichung des gemeinsamen Ziels wird jährlich durch ein Monitoring erfasst und dokumentiert.