Äußerlich unterscheidet sich das Etikett kaum vom Energielabel, wie es jeder bereits kennt. Auch bei den Öfen wird die Energieeffizienzklasse angezeigt. Davon gibt es insgesamt neun Stück, von A++ bis G. Die einzelnen Klassen werden übereinander angeordnet und sind von grün über gelb bis rot eingefärbt. Ein großer Pfeil markiert die jeweilige Klasse der Heizungsanlage. Damit verrät die Energie-Ampel auf einem Blick, ob der Ofen im Vergleich zu anderen umweltfreundlich ist. Je energieeffizienter und umweltfreundlicher eine Anlage ist, desto besser wird sie eingestuft. Ein Ofen in der Klasse A++ gehört somit zu den energieeffizientesten auf dem Markt.
Über der Ampel stehen Herstellername und Modellbezeichnung, auf dem unteren Teil des Energielabels sind zusätzlich Symbole zu Produkteigenschaften des Ofens abgebildet. Am wichtigsten ist hier die Angabe der Wärmeleistung. Diese wird in Kilowatt (kW) angegeben, eine Einheit, die man auch von der Leistungsangabe bei Autos kennt. Was vordergründig simpel erscheint, ist das Ergebnis aufwändiger Berechnungen. Tatsächlich gibt der jeweilige Buchstabe der Energieeffizienz an, wie hoch der „Raumheizungs-Jahresnutzungsgrad im Betriebszustand“ ist. Ein Wert, den Laien ohne Hilfestellung kaum interpretieren können – daher die übersichtliche Darstellung auf dem Label.
Die EU gibt dem Verbraucher mit dieser Einstufung eine wichtige Entscheidungshilfe. Sie können beim Kauf leichter vergleichen. Am Ende schont Energiesparen aber nicht nur den Geldbeutel. Immer mehr energieeffiziente Geräte in den Haushalten helfen auch der Umwelt. Während Gas- oder Ölheizungen bereits das Label verpflichtend führen müssen, gilt für Kamin- und Kachelöfen noch eine Karenzzeit. In Brüssel wurden die Regelungen für die einzelnen Heizungstypen zeitlich versetzt beschlossen. Kamin- und Kachelöfen tragen das Etikett deshalb erst ab 2018. Das sagt aber nichts über ihre Energieeffizienz, sie sind einfach nur später an der Reihe.
Dr. Heinrich Göddeke, Geschäftsführer der Europäischen Feuerstätten Arbeitsgemeinschaft (EFA) sieht die Einführung des Labels sehr positiv: „Unser Verband zählt den Umweltschutz zu seinen Grundwerten, die Einführung des Labels stellt die ohnehin schon umweltfreundlich arbeitenden europäischen Hersteller nicht vor große Probleme.“ So sehen der Verband und seine Mitglieder der Einführung gelassen entgegen. „Kriterien, die für uns erst 2018 Pflicht werden, erfüllen die meisten in der EFA organisierten europäischen Hersteller schon heute – und sogar noch mehr“, sagt Göddeke.
Dass Energieeffizienz bei Kamin- und Kachelöfen kein leeres Versprechen sind, zeigt ein einfacher Vergleich. Buchenholz im Wert von zehn Euro spendet für 81 Stunden Wärme. Wer für zehn Euro mit Öl heizt, friert bereits wieder nach 35 Stunden, bei Gas nach 45 Stunden. Inzwischen heizen die Öfen immer sauberer und das Holz ist ökologisch nachhaltig. Göddeke zum ökologischen Fußabdruck, den Holz in modernen Kamin hinterlässt: „Wird ein Baum verbrannt, entsteht dabei nur so viel klimaschädliches Treibhausgas, wie er zuvor während seines Wachstums aus der Atmosphäre herausgefiltert hat.“ Um den verbleibenden Feinstaubanteil zu reduzieren, bauen viele Hersteller Filtersysteme in die Öfen ein. Diese fangen den Löwenanteil der klimaschädlichen Kleinstteilchen auf und sorgen für ein besseres Klima.
Der Verband EFA kümmert sich schon länger um Transparenz bei Kamin- und Kachelöfen. Seit einigen Jahren können Hersteller ihre Produkte durch ein unabhängiges Prüfinstitut nach strengen Auflagen testen lassen und werden dann bei Bestehen mit dem EFA-Qualitätssiegel ausgezeichnet. Heinrich Göddeke: „Der Verband sieht die Einführung des Energielabels daher als optimale Ergänzung zur eigenen Umweltschutzpolitik.“