Unter dem Mikroskop betrachtet, erscheint die Mikrofaser wie ein unendlich verlängerter Tannenzapfen mit abstehenden Schuppen. Diese Schuppen sind in der Lage, allerkleinste Partikel – selbst Bakterien – von der gewischten Fläche regelrecht abzuschaben und anschließend fest in der Faser einzuschließen. Die Baumwollfaser mit ihrer im Vergleich dazu glatten und geschlossenen Oberfläche kann das dagegen nicht, ebenso wenig wie etwa Ledertücher. Anders als beim aufnehmenden Mikrofasertuch werden deshalb bei ihnen beträchtliche Bakterien- und Mikroschmutzpartikel lediglich überstrichen und sogar noch fester auf die Oberfläche gedrückt (siehe Grafik unten).
Besonders ausgeprägt zeigt sich der Mikrofaser-Vorteil im Zusammenspiel mit antibakteriellen Reinigungsmitteln, wie man bei caretool erklärt. Diese lassen sich mit einem Mikrofasertuch deutlich gleichmäßiger als mit Baumwolltüchern und ohne Vernetzungslücken aufbringen.
Das wiederum liegt an der extremen Feinheit der Mikrofaser, von der weniger als 0,2 Gramm für zehn Kilometer Fadenlänge reichen. Zum Vergleich: Die Oberfläche eines Mikrofasertuchs von 45 x 45 Zentimeter Kantenlänge entspricht der eines Baumwolltuchs in nahezu Fußballfeldgröße.
Nochmals feiner ist die sogenannte Ultra-Mikrofaser, wie sie Alclear produziert. Mit ihrem unvorstellbar kleinen Durchmesser von 0,1 dtex hat sie einen noch tiefer gehenden Reinigungseffekt – sogar bei vollständigem Verzicht auf zusätzliche Putzmittel.
Achten sollte man bei der Auswahl eines Mikrofasertuchs unbedingt auf die qualitativ beste Materialzusammensetzung. Sie liegt bei einem Polyesteranteil von 70 und einem Polyamidanteil von 30 Prozent. Dieses optimale Verhältnis ist entscheidend, da ein Zuviel an Polyamid das Tuch beim Wischen „bremst“. Ist dagegen der Polyesteranteil zu hoch, nimmt das Tuch zu viel Feuchtigkeit auf und hinterlässt dadurch schnell Wasserränder auf der Oberfläche.
Die Lamellen der Mikrofaser „raspeln“ Partikel von der Oberfläche und schließen sie ein. Baumwoll- oder andere Tuchfasern haben diese Fähigkeiten wegen ihrer geschlossenen Oberfläche nicht und arbeiten deshalb weniger gründlich.
Dezember 2015