Köln, 15.03.2017
Die digitale Heizung spielt eine Schlüsselrolle in der Energiewende und ist nicht zuletzt deshalb eines der Fokusthemen auf der ISH 2017, die vom 14. bis 18. März in Frankfurt stattfindet. Die Raumwärme verbraucht mit Abstand am meisten Energie im Haus und bietet so auch das größte Potential zur Effizienzsteigerung, etwa durch eine intelligente, vernetzte Steuerung der Heizung. Der offene EEBUS-Standard ist dafür die optimale Lösung, denn er stellt eine offene Kommunikationslösung zur Verfügung – jetzt auch für die digitale Heizung.
EEBUS – die gemeinsame Sprache über Energie
Den neuen EEBUS-Standard für die digitale Heizung hat die EEBUS Initiative gemeinsam mit den Mitgliedfirmen des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in einem demokratischen Prozess definiert. Ziel der Standardisierung ist es, eine gemeinsame Sprache zu schaffen, mit der alle vernetzten Systeme und Geräte im Haus über Energie kommunizieren. Zur ISH bringt die EEBUS Initiative diese Mission erstmals mit ihrem neuen Slogan auf den Punkt: „EEBUS – Speak Energy“.
„Mit dem BDH und den deutschen Heizungsherstellern konnten wir in den letzten zwölf Monaten einen der wichtigsten Anwendungsbereiche im EEBUS-Standard mit Leben füllen“, sagt Dr. Thomas Finke, verantwortlich für den Bereich Wärmepumpen der Firma Bosch Thermotechnik sowie EEBUS-Vorstandsmitglied, und ergänzt: „Nur, wenn alle Akteure der Haustechnik mitmachen, lassen sich die Herausforderungen der Energiewende bewältigen. Die Heizung als größter Energienutzer im Gebäude spielt dabei natürlich eine Hauptrolle.“
Deutsche Heizungshersteller stellen zur ISH Produkte mit EEBUS vor
Pünktlich zur Weltleitmesse der Heizungs- und Haustechnikbranche zeigen die großen Heizungshersteller erstmals in konkreten Produkten, wie die digitale Heizung dank EEBUS mit angrenzenden Systemen und Geräten kommuniziert.
„Vaillant hat EEBUS in seinen neuen multiMATIK Regler integriert, den wir auf der ISH erstmals vorstellen. Über EEBUS kann eine lokale Vernetzung zu Partnern im Energiemanagement und zu Smart Home Plattformen hergestellt werden“, sagt Dr. Tillmann von Schroeter, Geschäftsführer von Vaillant Deutschland. Auf der ISH wird der Hersteller das Zusammenspiel seiner Heizungsanlagen mit Energiemanagern der Firma SMA ebenso vorführen wie deren Integration in die Smart Home Plattform Qivicon der Deutschen Telekom.
Auch Viessmann zeigt auf der ISH 2017 erste Produkte mit EEBUS. „Für den Handwerker bietet EEBUS den Vorteil, dass er ein Viessmann System ohne viel Aufwand mittels Plug & Play in Partnersysteme integrieren kann. Dabei benötigt er selbst weder große IT-Kenntnisse, noch die Hilfe eines Systemintegrators“, sagt Christian Faust, Geschäftsführer der Viessmann Elektronik GmbH und ergänzt: „Für den Endkunden, egal ob gewerblich oder privat, bietet EEBUS den Vorteil dass er Systeme energieeffizient kombinieren und auf seine Bedürfnisse anpassen kann.“
Neue EEBUS-Anwendungen im Smart Home
Dass der EEBUS-Standard für die digitale Heizung nicht nur in Thermen, Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken, sondern auch im Smart Home praktischen Nutzen bringt, zeigt eQ-3. Der deutsche Hersteller stellt auf der ISH 2017 die Integration des EEBUS-Standards in seine Smart Home-Systeme Homematic und Homematic IP vor. Damit ergänzt eQ-3 die Einzelraum-Temperatursteuerung in seinen Systemen über millionenfach verbaute Heizkörperthermostate um die Kommunikation mit der Heizungsanlage selbst über EEBUS.
Bosch zeigt auf der ISH sein Smart Home-System mit Energiemanagement – u.a. auf Basis von EEBUS. So lassen sich künftig neben den Konzern-Marken Buderus und Junkers auch Geräte anderer Hersteller in das Energiemanagement von Bosch Smart Home integrieren.
Ebenfalls zur ISH begrüßt die EEBUS Initiative den Smart Home-Pionier innogy SE als neues Mitglied. Das innogy SmartHome System (ehem. RWE SmartHome) optimiert schon seit 2011 den Energieverbrauch im Haushalt – etwa über eine automatische Heizungsregelung. „Für innogy ist die EEBUS Initiative ein wertvolles Bindeglied zwischen Smart Home und der Heizungstechnik. Die standardisierte Schnittstelle bietet uns einen sicheren und sinnvollen Zugang zu vielen Heizungssystemen. Zwei große Sektoren lassen sich so perspektivisch miteinander vernetzen“, sagt Norbert Verweyen, Geschäftsbereichsleiter Effizienz bei innogy. „Im Gegenzug eröffnen sich den Heizungsherstellern mit unserer offenen Plattform ganz neue Möglichkeiten. Die Kunden werden in Zukunft ihre Heizung einfach in die intelligente Haussteuerung von innogy einbinden können.“