(Erlangen) - Als sich drei Minuten vor Abpfiff die 8.308 Zuschauer in einer ausverkauften Arena Nürnberger Versicherung erhoben, war ein perfekter Handballnachmittag an seinem Siedepunkt. Der HC Erlangen hatte an diesem Nachmittag geschafft, was noch nie ein Zweitliga-Handballclub zuvor geschafft hatte und hat damit einen neuen Zuschauer- Weltrekord aufgestellt. Angetrieben von einer atemberaubenden Atmosphäre konnte der Bundesligaaufsteiger aus Mittelfranken auch sein 19. Heimspiel in Serie gewinnen und auch der Meistertitel der zweiten Liga ist dem HCE nur noch theoretisch zu nehmen.
Die Erlanger zogen gleich davon
Der HC Erlangen startete gut in die Begegnung mit dem Altmeister aus dem Ruhrgebiet. Lediglich die 0:1-Führung der Gäste ließen die Erlanger zu, danach konnte der TUSEM aus Essen nicht mehr vorbeiziehen. Ein gut aufgelegter Martin Stranovsky (7 Tore) bediente immer wieder mit viel Übersicht seine Nebenmänner und so konnte der fränkische Bundesligist mit einem 5-Tore-Lauf in den letzten zehn Minuten der ersten Spielhälfte dem Gast enteilen und ging mit 21:14 in die Katakomben der ARENA.
Nach dem Wechsel wurde es kurzzeitig etwas eng
Nach dem Wechsel kam TUSEM Essen deutlich besser aus der Kabine. Die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke konnte den Abstand stetig verkürzen, bis sie beim zwischen zeitlichen 27:25 wieder in Schlagdistanz waren. Dann zeigte sich sehr deutlich warum der HC Erlangen in dieser Saison das Maß aller Dinge in dieser Liga ist. Extrem willensstark, umsichtig in der Entscheidungsfindung und brutal effektiv in deren Ausführung zog der designierte Meister wieder davon und sorgte eben für jenen Gänsehaut-Moment, der 8.308 Menschen aus ihren Sitzen hob. Der HC Erlangen gewann hochverdient mit 33:26 gegen den dreimaligen Deutschen Meister TUSEM Essen und ist drei Spieltage vor Schluss so gut wie nicht mehr von der Tabellenspitze zu verdrängen.
Trainerstimmen nach dem Spiel:
Robert Andersson (Trainer des HC Erlangen): „Es ist schon etwas sehr Besonderes, wenn man in der zweiten Liga vor so einer Kulisse einlaufen darf. Ich bin stolz auf meine Jungs, weil sie auch heute wieder einmal ihre Stärken in der entscheidenden Phase abgerufen haben.“
Stephan Krebietke (Trainer des TUSEM Essen): „Wir haben heute sehr starke erste 20 Minuten gespielt. Haben uns dann durch Zeitstrafen immer wieder aus dem Konzept bringen lassen. Hätten wir das in der zweiten Halbzeit abstellen können, dann hätten wir heute vielleicht eine Chance gehabt.“
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