Im Jahr 1928 entdeckte der schottische Mikrobiologe Alexander Fleming zufällig das Penicillin und läutete damit das Zeitalter des Antibiotikums ein. Bakterielle Infektionen verloren ihren Schrecken. Doch dies hat sich nun geändert. „Wir kehren allmählich in eine Ära zurück, in der bakterielle Infektionen nicht behandelt werden konnten“, bekennt der Direktor des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC), Marc Sprenger.
Jedes Lebewesen kann bei einer Infektion einige Krankheitserreger in sich tragen, die gegenüber Antibiotika resistent sind. Diese Resistenzen entstehen zufällig durch natürliche Mutationen. Werden nun Antibiotika verabreicht, überleben diese resistenten Keime, während ihre nicht mutierten Verwandten dahin gerafft werden. Je häufiger und sorgloser Antibiotika eingenommen werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich die resistenten Keime vermehren und verbreiten, da sie sich nicht gegen ihre nicht mutierten Verwandten behaupten müssen. Durch den Austausch von Erbgut untereinander können sich diese Resistenzen schließlich sogar auch auf andere Bakterien übertragen.
In Deutschland ist der sogenannte MRSA-Keim am weitesten verbreitet. Rund 30 % der Bevölkerung tragen diesen Keim auf der Haut und in der Nase. Das ist zunächst auch nicht weiter schlimm. Zum Problem wird er erst bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder offenen Wunden. Denn ist der Erreger erst in den menschlichen Organismus gelangt, vermehrt er sich dort explosionsartig und kann schließlich zu Harnwegsinfektionen, nicht heilenden Wunden, Lungenentzündungen und Blutvergiftungen führen – im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Selbst die jahrelang unter Verschluss gehaltenen Reserve-Antibiotika versagen mittlerweile immer häufiger. In einem dramatischen Bericht der WHO aus dem Sommer 2014 heißt es daher: „Das Problem ist so ernst, dass es die Errungenschaften der modernen Medizin bedroht.“
Was müssen Sie bei der Einnahme von Antibiotika beachten?
•Lassen Sie den Arzt den genauen Erreger bestimmen und ein auf diesen zugeschnittenes Antibiotikum auswählen.
•Vermeiden Sie nach Möglichkeit den Einsatz von Breitbandantibiotika.
•Nehmen Sie ein verschriebenes Antibiotikum immer so lange ein, wie es vorgeschrieben ist und halten Sie Dosierung und Abstände zwischen den Einnahmen ein.
•Verwenden Sie keine Antibiotika, die Sie oder Freunde und Bekannte noch übrig haben. Ein Antibiotikum ist ein hochspezialisiertes Medikament, das sich nicht zur Selbstmedikation eignet.
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