Die ersten Ideen zu einem verbindenden Wanderweg durch die verschiedenen Regionen im Westerwald wurden bereits 2001 durch den früheren Landrat des Westerwaldkreises – Peter Paul Weinert – und Christoph Hoopmann, Geschäftsführer des Westerwald Touristik-Service diskutiert. Zusammen mit den Wegeexperten des Westerwaldvereins war es dann 2007 soweit: Der Westerwald-Steig war geboren und zur feierlichen Eröffnung 2008 kamen über tausend Wanderer zur Fuchskaute, der höchsten Erhebung im Westerwald.
Schon im Folgejahr konnten die Tourismusprofis um Christoph Hoopmann zwei begehrte Prädikate für den Westerwald-Steig erreichen: Die Zertifizierung durch den Deutschen Wanderverband und die Aufnahmen in den Club der zwölf besten Wanderwege Deutschlands, den Top Trails of Germany.
Jetzt – 2010 – wird der Westerwald-Steig digital. Katrin Schneider, als Projektmanagerin des Westerwald-Steigs für den Prädikatswanderweg verantwortlich, hat die aktuellen Wegdaten aufbereiten lassen und dem Wanderatlas zur Verfügung gestellt.
Der Westerwald-Steig ist insgesamt 235km lang und führt quer – von Osten nach Westen – durch den Westerwald. Startpunkt ist Herborn im Dilltal, Ziel Bad Hönningen am Rhein. Der Westerwald-Steig ist so die logisch Verbindung zwischen dem Rheinsteig und dem Rothaarsteig.
Auf der Wegführung gibt es zahlreiche touristische Highlights zu entdecken. Ganz neu ist etwa der Klettersteig am Hölderstein im Grenzbachtal, der auf 250m über Krampen, Steigbügel, Stifte, drei Leitern und eine Brücke zum Kraxeln einlädt.
Direkt zu Beginn passiert der Westerwald-Steig auf seinem Weg von Herborn kommend das Erdbachtal. Hier kann der Wanderer im einzigartig ausgeleuchteten Herbstlabyrinth Erdgeschichte hautnah erleben. Das Erdbacher Herbstlabyrinth ist Europas erste LED-beleuchtete Höhle.
Auf seinem weiteren Verlauf durch den Hessischen Westerwald und dann in den Hohen Westerwald bei Rennerod, Westerburg und Bad Marienberg erreicht der Westerwald-Steig bei Hachenburg die Kroppacher Schweiz, eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften, die Deutschland zu bieten hat.
Beim Abstieg durch das Wiedtal ins rheinische Becken erreicht man schließlich den Kopf des Limes, dem Startpunkt des römischen Grenzwalls, der sich auf 550km von Bad Hönningen bis nach Neustadt an der Donau erstreckte. Hier lädt das Erlebnismuseum RömerWelt zum informativen Besuch über die Zeit der Kämpfe zwischen Germanen und Römern.
Der Westerwald-Steig ist mit rund 1.000 Hinweisschildern, die ein stilisiertes W in grün auf weißem Grund zeigen, markiert. Man kommt also problemlos auch ohne Karte oder GPS voran. Durch die Nutzung eines mobilen Navigationsgeräts und den GPS-Daten für den Westerwald-Steig ist man aber noch flexibler unterwegs und kann auch problemlos Schlenker und Abstecher machen. Man findet dank GPS immer wieder sicher auf den Steig zurück.