Das Frühjahr steht vor der Tür und damit auch die Zeit, überflüssige Pfunde abzubauen. Vielen ist nicht bekannt, dass man beim Wandern etwa genauso viele Kalorien verbrennt, wie bei einem strammen Dauerlauf. Was also liegt näher, als die schönen Frühjahrstage zu nutzen und eines der schönsten Täler des Westerwalds erkunden?
Unter fachkundiger Leitung von Astrid Sturm, seit 2007 Fachbereichsleiterin Wege des Westerwaldvereins, wurde in den letzten zwei Jahren fleißig geplant und markiert. Mit dem neuen Wegzeichen - einem geschwungenen W auf grünem Grund - ist der Wiedweg durchgängig gekennzeichnet.
Der insgesamt 106km lange Wiedweg kann natürlich völlig flexibel erwandert werden. Wanderexpertin Astrid Sturm empfiehlt aber eine Einteilung in acht Etappen mit jeweils rund 15km Länge.
Die neue Wegführung des Wiedwegs wird jetzt umfassend im Wanderatlas Deutschland präsentiert. In Zusammenarbeit mit Astrid Sturm vom Westerwaldverein stellt der Wanderatlas Deutschland an neun Tagen den Gesamtweg und die einzelnen Etappen vor und veröffentlicht dabei auch immer die GPS-Daten, die man auf ein mobiles Navigationsgerät überspielen kann und so unabhängig von gedruckten Karten ist. Vom 16.-26. März wird jeden Werktag eine neue Etappe unter der Adresse www.ich-geh-wandern.de vorgestellt.
Die Routenführung von der Wiedquelle an der Westerwälder Seenplatte vorbei durch den Hatterter Grund ins Raiffeisenland und weiter über die Asbacher Hochfläche ins Waldbreitbacher Wiedtal und an den Rhein vereinigt zahlreiche Naturerlebnisse: Hervorragende Aussichtspunkte, schmale Täler, Felshänge, Wiesenlandschaften, Kulturdenkmäler und alte Burgen. Der Weg selbst verläuft dabei im Wesentlichen über schmale naturbelassene Pfade abseits geteerter Wege.
Aufgrund der vorbildlichen Streckenführung wird der Wiedweg derzeit vom Deutschen Wanderverband für die Zertifizierung als Qualitätsweg Wanderbares Deutschland getestet. Die Auszeichnung gilt als wahrscheinlich und würde den Wiedweg in die knapp 60 besten Wanderwege Deutschlands einreihen. Zu diesen gehören u.a. der Thüringer Rennsteig, der Harzer Hexenstieg und auch der Westerwaldsteig.
Der Westerwaldverein als Träger des neuen Wiedwegs beweist erneut, dass durch ehrenamtliches Engagement Wanderwege auf höchstem Niveau eingerichtet werden können. Der Westerwaldverein wurde 1888 in Selters (Westerwald) gegründet und hat heute seinen Sitz in Montabaur. Über 2.000km ausgeschilderte Wanderwege werden durch den Westerwaldverein zentral betreut. Dazu kommen etliche örtliche Rundwanderwege, die von den 47 Ortsvereinen gepflegt werden. Mit über 7.000 Mitgliedern ist der Westerwaldverein der größte Wander- und Heimatverein im Westerwald.