Über rasante Singletrails in luftigen Höhen brettern? Auf einer legendären Etappe der Maglia Rosa in die Pedale treten? Mit einem E-Bike in Italiens ältestem Nationalpark Gran Paradiso herumcruisen? Oder einfach ganz gemütlich auf dem autofreien Fuß- und Radweg zwischen Sarre und Fénis fahren? Möglichkeiten, die Landschaft, Natur, Geschichte und Kultur der Valle d’Aosta mit dem Zweirad zu erkunden, gibt es viele. Das darauf ausgerichtete Karten- und Informationsmaterial ist umfangreich und aktuell. Entsprechende Räder können vielerorts ausgeliehen werden. Auch an professionellen Begleitern und Instruktoren mangelt es nicht, ebenso wenig an Reiseveranstaltern und Hoteliers, die sich auf Radurlauber spezialisiert haben. Worauf also noch warten?
Ganz neu auf dem Markt ist die deutsche Ausgabe des bei Versante Sud erschienenen Mountainbikeführers Mountainbiken im Aostatal – 61 Touren am Fuße der 4000er. Interessenten können sich entweder unter www.versantesud.it oder auf der Eurobike in Friedrichshafen vom 29. August bis 01. September einen ersten Eindruck verschaffen. Die vier Autoren des gut 300 Seiten starken Handbuchs haben die Trails nach Beliebtheit und verschiedenen Schwierigkeitsgraden ausgesucht, d.h. sowohl Anfänger als auch Profis kommen beim Nachfahren auf ihre Kosten und lernen dabei so manch versteckte Ecke der Region kennen.
Bei dem vom Tourismusreferat Valle d’Aosta herausgegebenen Material Ciclotour handelt es sich dagegen um 37 kartographierte, auch online (s.u.) abrufbare Touren für Rennradfahrer. Einige, darunter besagte Strecke zwischen Sarre und Fénis, sind durchaus auch für Familien mit kleinen Kindern oder weniger trainierte Radler geeignet. Auf anderen – so auf der Tour Aosta – Großer St. Bernhard-Pass mit inklusivem Giro-Feeling – ist eine sehr gute Kondition jedoch unabdingbar. Ganz professionell überprüfen können Rennrad-Begeisterte ihre Leistung mit dem sogenannten Chrono Test auf der 10 km langen und sich über 1000 Höhenmeter erstreckenden Route Morgex – Colle San Carlo. Die benötigte Fahrzeit wird anhand einer Magnetkarte und entsprechenden Lesegeräten kontrolliert.
Wer sich beim Radeln im Aostatal ein wenig Unterstützung in Form eines E-Bikes holen möchte, kann dies bereits in Cogne am Rande des Nationalparks Gran Paradiso und in Chamois bzw. La Magdeleine am Fuße des Matterhorns tun. In Cogne verleihen einige Hotels auf Initiative des lokalen Tour Operator-Verbands an ihre Gäste Elektroräder. Zwei weitere von der Fondation Grand Paradis ins Leben gerufene Bike-Sharing-Konzepte gehen dagegen in Kürze in die Testphase. Über Cogne hinaus schließen sie Teile der Gemeinden Introd, Rhêmes-Saint-Georges, Rhêmes-Notre-Dame und Valsavarenche mit ein. Hintergrund ist neben einer bequemeren Art und Weise der Fortbewegung vor allem auch der ökologische Aspekt, den Autoverkehr dank solarbetriebener E-Bikes zu reduzieren. Ebenso steht hinter dem Projekt in der Valtournenche zwischen Chamois und La Magdeleine ein umweltfreundlicher Gedanke: auch hierbei handelt es sich um ein Bike-Sharing-Projekt mit Photovoltaik-Stationen, insgesamt verkehren derzeit 20 E-Bikes zwischen den Ortschaften.
Weitere Informationen rund um Ciclotour, Chrono Test, E-Bike und Co. gibt es unter www.lovevda.it.