In Oleggio, ca. 16 km südlich des Lago Maggiore, fällt der Startschuss bereits am Sonntag, den 31. Januar. Wie auch an den beiden darauffolgenden Sonntagen (07. und 14. Februar) sind die zentralen, traditionsreichen Figuren der freiheitsliebende Pirin und seine Frau Majin. Der Ursprung der zwei typischen Masken aus Oleggio beruht auf einer Legende.
Am Donnerstag, den 11. Februar wird in Verbania der 11-te „Carnevale Verbanese del Millennio“ eröffnet. Der Tradition entsprechend beginnt das Fest mit einer dialektalen Theateraufführung der Gruppe „Compagnia dul dialett da Intra“ unter Mitwirkung der „Königsfamilie“ des Lago Maggiore. Während der nachfolgenden Tage können sich Jung und Alt über musikalische Darbietungen auf Verbanias Plätzen freuen, am Abend wird getanzt und zwischendurch nascht man die zuhauf verteilten Kamelle. Am Aschermittwoch ist schließlich alles vorbei!
Ebenso geht es in Baveno vom 11. bis zum 16. Februar heiß her. Die kleinen Karnevalisten sollten auf keinen Fall das große, kunterbunte Kinderfest auf der Piazza Marinai d’Italia am Samstag, den 13. Februar verpassen. Feinschmeckern sei dagegen Sonntag, der 14. Februar ans Herz gelegt, können sie sich doch in Feriolo an „Polenta e Salamini“ (Polenta und Kochwurst) gütlich tun. Dieselbe Spezialität steht am 14. Februar auch auf der Speisekarte der Isola dei Pescatori. Hier wird im Rahmen des „Polentone“ an den Ufern der Insel gegessen. In Stresa schließlich zieht – ebenfalls am Sonntag – König Falcet (Re Falcet) mit seinem Gefolge durch die Straßen der Stadt.
In den Ossola-Tälern nordwestlich des Lago Maggiore sticht besonders die Valle Vigezzo mit ihren Karnevalsaktivitäten heraus. Hinter dem 33-sten „Carnevale Vigezzino“ verbirgt sich eine große Feier, die alle Dörfchen des Tals der Maler mit einbezieht. Wiederum vom 11. bis zum 16. Februar wird hier getanzt, gespielt, musiziert und geschlemmt. Besonders eindrucksvoll ist der Fastnachtszug „Corteo mascherato in giro per la valle” am Samstag, den 13. Februar.
Selbstverständlich wird auch an den Schweizer Ufern des Lago Maggiore die närrische Zeit begangen, so z.B. in Locarno. „La Stranociada“ heißt das nächtliche Fest, das in diesem Jahr vom 12. auf den 13. Februar gefeiert wird. Aus diesem Anlass wird die Altstadt in ein Dorf aus Zelten verwandelt, ab 19.00 Uhr steigt dann die Stimmung. Natürlich stehen Live-Musik und ein Karnevalsumzug nebst Prämierung der gelungensten Verkleidungen auf dem Programm. Am nächsten Mittag kann man sich ab 12.00 Uhr bei einem großen Risotto-Essen auf der Piazza St. Antonio erholen.
Wem das alles noch nicht genug ist, der bekommt auf lombardischer Seite, genauer in Laveno-Mombello die einzigartige Möglichkeit des „Weiterfeierns“. Hier ist nämlich am Aschermittwoch noch längst nicht alles vorbei, sondern erst am Sonntag danach. Grund dafür ist der in diesem Teil Italiens geltende Ambrosianische Ritus, der sich u.a. aufgrund einiger zeitlicher Abweichungen vom verbreiteteren Römischen Ritus unterscheidet. Im Übrigen feiert man auch in Laveno in der Nacht: Am Donnerstag, den 18. Februar geht es ab 18:30 Uhr los, besonders schön ist ab 22.00 Uhr das große Feuer auf dem See.