In der Tat: Das Gros der ausgestellten Werke stellen Videos dar. Beide Künstler halten dieses Medium für das aussagekräftigste Ausdrucksmittel der Gegenwart, da es das Experimentieren mit verschiedenen Darstellungsweisen ermöglicht. Ihrer Meinung nach repräsentiert das Video ein „neobarockes“ Instrument, das sich durch rhetorische Spiele, mediale und historische Zitate, durch die Vision von einem unendlichen Raum und durch die Vorliebe für Illusionen und formale Emotionen auszeichnet.
Menschliche Gefühle wie die Liebe oder das Leiden – auf teils expressionistische, teils dezente Weise abgebildet – stehen im Mittelpunkt der Werke von Masbedo. Einsamkeit, Kommunikationsmangel und der Verlust der sensorischen Wahrnehmung sind nur einige der Probleme, an denen die dargestellten Figuren leiden. Massazzas und Bedognis Vorliebe gilt exzessiven Situationen, mal präsentieren sie ihr menschliches Theater von einem eher empathischen, mal von einem eher analytischen Blickwinkel aus. In ihren komplexen Arbeiten vermischen sie die Videoinstallation mit der Literatur, mit der Schauspielerei und mit dem realen Leben, daher arbeiten sie mit berühmten Schriftstellern (Michel Houellebecq, Aldo Nove), Dichtern (Giancarlo Majorino), Schauspielern (Ernesto Mahieux, Juliette Binoche) und Musikern (Marlene Kuntz, Gianni Maroccolo, Eugenio Finardi, Vittorio Cosma) zusammen.
Die fesselnde Ausdrucksweise ihrer Werke ähnelt der Film- und Werbesprache. Gedreht werden ihre Videos, die sich u.a. durch klare Farben und bisher unveröffentlichte, unheimliche musikalische Untermalungen auszeichnen, in einer extremen, faszinierenden Landschaft. Die natürlichen Szenerien, die die beiden Künstler als Sets für ihre Arbeiten auswählen, sind unberührt und vielschichtig, sie bestehen aus Wasser, Lava, Vulkanen, Eis und schwarzer Erde. Alles Elemente, die das Ende symbolisieren, energetische Umgebungen, die frei von Menschlichkeit, unbewohnbar und apokalyptisch sind.
Das Duo ist fest davon überzeugt, dass man das narkotisierte Individuum plastisch und physisch mit übersteigerten, sinnlich wahrnehmbaren Erfahrungen anregen muss, um es aus seiner Lethargie wachzurütteln. Die Protagonisten der großartig erzählten Geschichten werden vom Kollektiv fälschlicherweise als Pessimisten bezeichnet. In Wahrheit sind sie jedoch Helden, weil sie trotz allem kämpfen, es stur weiterversuchen, fallen und sich wieder aufrichten und sich – im Gegensatz zu den meisten Menschen, die folgsam und mittelmäßig sind – nicht lähmen lassen von einer dramatischen Realität, die gekennzeichnet ist von moralisch erloschenen Werten und einer Schwächung des Willens, des Begehrens, des Verführens und der Erotisierung.