Laut einer Legende schätzte bereits Pontius Pilatus den Vien de Nus, den Rotwein aus der Ortschaft Nus im Herzen des Aostatals. Gekeltert aus den Trauben der lokalen, gleichnamigen Rebsorte schmeckt er kräftig und angenehm trocken. Alljährlich feiert man dem Wein zu Ehren das Fest Vien de Nus im Wonnemonat Mai, in diesem Jahr am Samstag, den 18.05.2013. Besucher erwartet neben einem Fassrennen natürlich auch ein Markt mit Verkostungs- und Verkaufsständen. Später am Abend wird sogar das Tanzbein geschwungen! Eine Woche später – wenn am Sonntag, den 26. Mai, gut 20 Weinkeller der Winzergenossenschaft Movimento Turismo del Vino zur Förderung des önologischen Tourismus im Rahmen der Cantine aperte zur Einkehr und zum Probieren einladen – stehen in unweit entfernt liegenden Orten wie Chambave, Aosta und Aymavilles viele weitere edle Tropfen im Mittelpunkt des Geschehens.
Doch noch einmal zurück zu Nus und seinen Besonderheiten: an der Hauptachse des Aostatals entlang des Flusses Dora, inmitten von Wiesen, Weinbergen und Kastanienhainen gelegen, ist der Ort nicht nur seines Weines wegen einen Besuch wert. Auch die Baci di Nus sollten probiert werden, ein leckeres kleines Gebäck aus Nüssen, Zucker und Butter, die den bekannteren Baci di Dama aus dem Piemont ähneln, allerdings mit einem größeren Anteil Walnüssen anstatt von Haselnüssen zubereitet werden. Wer sich nach so vielen Wohlgenüssen die Beine vertreten möchte, dem sei die Besichtigung der Burg im nahen Fénis angeraten: mit ihrem doppelten Verteidigungswall, ihren Zinnen und den zahlreichen Wachtürmen zählt sie zu den berühmtesten Burgen des Aostatals und verkörpert auf eindrucksvolle Weise das Mittelalter.
Sowieso lädt die Gegend rund um die berühmte Frankenstraße Via Francigena neben dem Schlemmen zum Sightseeing ein: wie wäre es z.B. mit einem Besuch des Ortes Quart mit seiner ernst anmutenden Burg, die fest an den Fels geklammert das darunterliegende Tal überblickt? Da die Festung gegenwärtig restauriert wird, ist sie nur von außen zu besichtigen. Doch schon so macht sie Eindruck! Nicht verpassen sollte man überdies einen Abstecher zu einem der hiesigen Agriturismi. Wie kleine Oasen sind sie in die Landschaft integriert. Hervorragend restauriert bieten sie ihren Gästen neben einem gemütlichen Schlafplatz auch das Beste aus Küche und Keller sowie Einblicke in die Herstellung verschiedener landwirtschaftlicher Erzeugnisse und Weine. Generell sind auch andere Betriebe in der Umgebung auf Besucher eingestellt. Nach vorheriger Anmeldung kann man z.B. Brennereien oder Käsereien eine aufschlussreiche Stippvisite abstatten. Vielleicht erhascht man dort den einen oder anderen Blick auf den berühmten DOP-Fontina-Käse?
Auf jeden Fall wird Fontina-Käse auch am 26. Mai 2013 bei den Cantine aperte zur Verkostung angeboten, ebenso Toma di Gressoney, eine weitere typische Käsesorte aus dem Aostatal, Jambon de Bosses, ein beliebter DOP-Rohschinken und Lard d’Arnad, feinster DOP-Speck. Die Protagonisten bleiben aber dennoch edle Rot-, Weiß- und Süßweine aus dem Aostatal, darunter Chambave, Petite Arvine und Moscato Bianco Passito. Neben dem Probieren lädt die Veranstaltung der offenen Weinkeller Ende Mai natürlich auch zum Fachsimpeln mit den Winzern ein. Wer mehr erfahren möchte, erhält unter www.lovevda.it viele weitere Informationen.