Besonders positiv beurteilt Carsten Wolf die Entwicklung in Świnoujście (Swinemünde). Polens westlichstes Seebad hat ihr Zentrum auf der Insel Usedom. Dort seien die Promenade und der Kurpark in den vergangenen Jahren erneuert worden und auch die Innenstadt habe von Sanierungsmaßnahmen und einer Verkehrsberuhigung profitiert. Zahlreiche neue Hotels und Appartementanlagen sowie Cafés und Restaurants seien dort entstanden. Für mehr als eine Million Euro wurde gerade das Amphitheater am Rande der Stadt erneuert und überdacht. Im Sommer finden dort Konzerte und andere Veranstaltungen statt.
Die längste Seepromenade Europas, die über die grüne Grenze bis in die deutschen Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin führt, werde in beide Richtungen sehr gut frequentiert, so Wolf: „Urlauber, die auf deutscher Seite wohnen, gehen in Swinemünde essen oder ein Bier trinken und unsere Gäste aus Swinemünde besuchen die Seebrücken in Ahlbeck oder Heringsdorf.“ Nicht nur zu Fuß klappt die Verbindung zwischen den deutschen und polnischen Teil von Usedom bestens. Mieträder von Usedom-Rad kann man an einer Station in Polen mieten und in Deutschland abgeben oder umgekehrt. Die Züge und Stadtbusse der Usedomer Bäderbahn verbinden Swinemünde ebenfalls mit den deutschen Seebädern.
Für Swinemünde als Ferienort sprechen aus der Sicht von Carsten Wolf nicht nur die breitesten Sandstrände der Region, sondern vor allem das hervorragende Preis-Leistungs-Verhältnis. Für ein gutes Essen zahle man oft weniger als zehn Euro, für ein großes Bier kaum mehr als einen Euro. „Weil das Angebot an Unterkünften in dem polnischen Seebad in den letzten Jahren stark gewachsen ist, bleiben die Hoteliers mit ihren Preisen auf dem Teppich“, erklärt Carsten Wolf. Noch vor einigen Jahren habe man im Sommer kaum noch ein freies Zimmer bekommen, jetzt verfüge man auch für die Hochsaison noch über einige freie Kapazitäten in allen Kategorien von einfach bis Luxus.
Da der Bauboom in Swinemünde weiter anhält, erwartet Carsten Wolf auch für die kommenden Jahre dort eine gute Entwicklung. Größtes Projekt ist der Bau einer neuen Seebrücke mit zwei Luxushotels sowie einem großen Konferenz- und Freizeitzentrum. Darüber hinaus sollen allein im nächsten Jahr vier weitere Hotels mit zusammen 300 Zimmern eröffnet werden.
Während sich in Swinemünde die Kräne weiter drehen, hat sich im größten polnischen Seebad Kolberg der Bauboom schon abgeflacht. Dort sind in den vergangenen Jahren bereits mehrere moderne Wellnesshotels der 4- und 5-Sterne-Kategorie entstanden. Besonders positiv wirkt sich die Erneuerung des Strandes im Bereich des Kurviertels aus, die im vergangenen Jahr abgeschlossen wurde. Die Sandstrände wurden dort aufgeschüttet und verbreitert. Zahlreiche bunte Strandkörbe erwarten die Besucher. Erneuert wird nun die mehr als 200 Meter lange Mole, die deshalb für Besucher vorerst nur eingeschränkt, dafür aber kostenlos nutzbar ist. Die Promenade und der Kurpark wurden bereits in Schuss gebracht, auch einige Radwege sind im Bereich von Kolberg neu entstanden.
Kolberg zählte nach den jüngsten Zahlen des Statistischen Amtes in Polen mit 3,9 Millionen Übernachtungen zu den drei größten Urlaubszentren Polens. Dennoch könne man auch dort in der Hochsaison noch einzelne freie Zimmer anbieten, so Carsten Wolf.
Auch andere Ferienorte an Polens Ostseeküste möchten ihre Attraktivität für Gäste steigern. Neben modernen Unterkünften entstehen immer neue Touristenattraktionen. So wurde unweit von Darłowo (Rügenwalde) der originelle Freizeitpark Leonardia eingerichtet, wo man unter mehr als 100 selbst gefertigten Spielen wählen kann. Dazu gehören auch Nachbauten von Erfindungen Leonardo da Vincis, die Besucher selbst ausprobieren können. In Darłowo und dem benachbarten Seebad Darłówko (Rügenwaldermünde) wurden kürzlich mehrere Fitnesspunkte eingerichtet, an denen Besucher kostenlos die Kraft- und Bewegungsmaschinen nutzen können.
Das bei Ustka (Stolpmünde) gelegene Freizeitzentrum Dolina Charloty bietet in seinem Zoologischen Garten eine neue Wassersafari an. Gäste können nun von zwei Booten aus die auf Inseln gelegenen Tiergehege besichtigen. Kleinen Tieren widmet man sich in Niechorze (Horst), wo gerade ein neues Schmetterlingsmuseum entsteht. Ganz in der Nähe erwartet eine moderne Multimediaausstellung im wiedereröffneten „Museum auf dem Kliff“ von Trzęsacz (Hoff) die Besucher. Es entstand gleich neben der spektakulären gotischen Kirchenruine am Rande des Kliffs. Auf der Insel Wolin (Wollin) schließlich wurde kürzlich die „Batterie Vineta“ für die Öffentlichkeit freigegeben. Der ursprünglich von der deutschen Wehrmacht erbaute Bunkerkomplex war später zu einer kleinen unterirdischen Stadt erweitert worden und diente als geheime Kommandozentrale der polnischen Volksarmee.
In den Sommermonaten locke die polnische Ostseeküste Besucher auch mit einem vielfältigen Musik- und Unterhaltungsprogramm, betont Carsten Wolf. Zu den größten und bekanntesten Musikereignissen gehört das Sunrise-Festival, zu dem sich vom 25. bis 27. Juli in Kolberg Liebhaber von Reggae und Ska versammeln. In Mielno (Großmöllen) findet zeitgleich eine große Strandparty mit Musik und Unterhaltung statt. Einen Zumba-Marathon, Open-Air-Kino oder die Wahl des Karaoke-Superstars können Gäste ebenfalls im Sommer am Strand von Mielno miterleben. Junge Musiker, Schauspieler, Tänzer und bildende Künstler aus Polen und dem Ausland präsentieren sich während des FAMA-Festivals, das in der zweiten Augusthälfte in Swinemünde stattfindet. Zu den kulturellen Höhepunkten in Międzyzdroje (Misdroy) gehört das Internationale Filmfestival, das in diesem Jahr vom 3. bis 6. Juli veranstaltet wird. In Ustka (Stolpmünde) können Besucher am 12. Juli ein großes Festival der Feuerwerkskunst miterleben.
Der auf die polnische Ostseeküste spezialisierte Reiseveranstalter Travelnetto verfügt über ein umfangreiches Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Auf seiner Website bietet er zudem zahlreiche Tipps und aktuelle Informationen über die Region. www.travelnetto.de