Am kommenden Donnerstag findet unter Federführung der AGIMUS die Veranstaltung mit dem Titel: „Abfallwirtschaft 4.0 Digitalisierungsstrategien – Trends, Technologien, Aktuelle Entwicklungen“ statt. Eine Zusammenkunft des „Who is Who“ aus Abfallwirtschaft und angrenzenden Industire- und Dienstleistungsektoren. Die Liste der Teilnehmer ist eindrucksvoll (siehe unten). Auch die Resourcify ist unter den Besuchern und präsentiert sich im Licht der Abfallwirtschaft 4.0 als, nicht nur Mitspieler, sondern Lieferant von Kernlösungen. Zum speziellen Anlass hat das Tech-Unternehmen, rund um den Gründer Gary Lewis noch eine besondere Nachricht, denn ein völlig neues und intuitives Kunden-Digitalisierungsprogramm für Entsorger und Recycler aus eben dem Hause Resourcify, wird neben den Ausführungen zur Digitalisierung in der Abfallwirtschaft, seine Bekanntgabe feiern.
Für die Resourcify wird Herr Chris B. einen Vortrag halten. Der 33-jährige verfügt über langjährige Erfahrungen aus dem Recycling- und Entsorgungsmarkt. Seit Neuestem ist der gebürtige Coesfelder bei der Resourcify an der Seite von Felix Heinricy für das Business Development zuständig und schaut optimistisch in die Zukunft. Wir haben uns den Business Development Consultant im Vorfeld der Podiumsdiskussion einmal zur Seite genommen.
Red.: Hallo Chris, also bevor ich auf die erste Frage komme, „Warum Resourcify?“, Du bist nun schon zwei Wochen dabei, hattest vorher einige Berührungspunkte, jetzt sofort mitten rein, Präsentation auf einer Veranstaltung voller Fach- und Führungskräfte. Deine Eindrücke nach der ersten Zeit?
Chris: Ich bin total beeindruckt. Hätte nie gedacht, dass Alles schon so professionell aufgebaut ist, sprich das Unternehmen, die App, die Software. Es ist wahnsinnig interessant, ich wurde sofort im Team aufgenommen und bin bestens integriert, insofern völlig begeistert. Die Chance, die mir jetzt noch gegeben wird, nächste Woche direkt auf der Podiumsdiskussion zu sprechen, habe ich sehr gerne angenommen und bin absolut gespannt, wie es läuft.
Red.: Ist das vielleicht ein Grund für die Resourcify gewesen? Fangen wir vorne an: Warum Du bei Resourcify? Was war für Dich ausschlaggebend?
Chris: Gute Frage! Ich bin Anfang des Jahres auf Jobsuche gegangen, weil ich meine Position als Geschäftsführer in einem Hamburger Entsorgungsunternehmen aufgegeben habe. Während meiner Bewerbungsphase habe ich mich in verschiedenen Fachbereichen und Themen fortgebildet. Als ich meine Fortbildung im Bereich Innovationsmanagement gemacht habe, bin ich zufällig durch eine Teilnehmerin auf Gary Lewis, Geschäftsführer von Resourcify, aufmerksam geworden. Das Thema App kannte ich zu dem Zeitpunkt schon und war zunächst recht skeptisch. Wieder eine App, wie etliche andere auch, dachte ich. Ab dem Zeitpunkt, als ich das Team kennengelernt und die Software gesehen habe, war ich fasziniert. Die Einfachheit in der Bedienung der App einerseits und das enorme Entwicklungspotenzial andererseits haben mich dazu bewogen Teil des Teams zu werden. Persönlich sehe ich eine riesen große Chance stärker in das Thema Digitalisierung einzutauchen und gleichzeitig die Digitalisierung in der Entsorgungsbranche zu etablieren
Red.: Jetzt gehst Du natürlich als Fachmann ganz anders in so eine Veranstaltung, wie die am nächsten Donnerstag rein, als ein Laie. Was würdest Du Dir minimal oder maximal, such es Dir aus, von dieser Veranstaltung wünschen. Was muss für Dich unterm Strich das Ergebnis sein?
Chris: Meine Erwartung an die Veranstaltung ist, dass es sich ein großer Teilnehmerkreis aus verschiedenen Branchen zusammenfindet, um sich mit dem Thema der Digitalisierung auseinanderzusetzen. Neben spannenden Vorträgen mit Lösungsvorschlägen erhoffe ich mir einen regen Austausch der Teilnehmer mit vielen Fragen. Letztendlich wünsche ich mir natürlich, dass einige Teilnehmer im Anschluss der Veranstaltung unsere Software testen und somit den tatsächlichen Mehrwert live erleben und den Schritt in die Digitalisierung gehen.
Red.: Stichwort Umweltrecht. Da fällt unser Gesprächsthema ja zwangsläufig mit rein. Ich habe mir mal einen Satz der IHK genommen, der da sagt, dass die KMUs mit diesem Umweltrecht, auch der Gewerbeabfallverordnung eigentlich komplett überfordert sind. Ist es wirklich so? Sind die KMUs mit diesen neuen Auflagen schlichtweg überfordert oder ist es eigentlich einfacher und ist die Resourcify vielleicht sogar ein Schritt auf dem Weg dahin?
Chris: Man muss sich vorstellen, dass bei den meisten Unternehmen das Recycling kein Kerngeschäft ist, jedoch der zeitliche und finanzielle Aufwand für diesen Bereich immer größer wird. Am Ende ist es so, dass Abfall aus Sicht des Produzenten abgeholt werden soll, und aus Sicht des Entsorgers verarbeitet werden soll, um daraus eine Wertschöpfung zu ziehen. Durch die Vorschriften im Bereich der Dokumentation sind Firmen jeder Größenordnung und sogar Entsorger selbst, teilweise überfordert, sowohl inhaltlich mit der Dokumentation als auch mit dem damit verbundenen Zusatzaufwand. Allerdings müssen sowohl der Abfallproduzent, als auch der Entsorger verstehen, dass sie mit der Dokumentation auch eine große Chance haben, Ihr Geschäft zu optimieren und zu verbessern, anhand der Daten, die auf diese Weise gesammelt werden. Hier bietet sich die Möglichkeit für den Entsorger sich besser auf seinen Kunden auszurichten, Anlagenkapazitäten zu optimieren und Kunden durch bessere Beratung zu binden. Für den Abfallproduzenten bietet sich die Chance Budgets besser zu planen und Kosten durch die Transparenz über die Abfallströme zu reduzieren. Um die benötigte Transparenz über die Abfallmengen und Abfallströme zu erlangen bietet Resourcify die Lösung.
Red: Wenn Deutschland jetzt konsequent vorausgeht, was ab 2019 ohne Zweifel der Fall sein wird, denn es wird Strafen geben, es wird Präzedenzfälle geben; aus Deiner Sicht als Fachmann: Zieht die EU nach?
Chris: Das ist eine Entwicklung, die konsequent über die EU hinausgehen wird. Es ist daher für die Resourcify eine große Chance sich hier weiter aufzustellen. Man sieht schon gegenwärtig auf allen sozialen Medien und Plattformen, dass Themen wie Umweltverschmutzung, Verschmutzung der Meere immer mehr thematisiert werden und daher wird es unvermeidbar sein, dass nicht nur Unternehmen, sondern alle, auch wir im Privaten mehr tun müssen, um unsere Umwelt zu schützen. Daher werden diese Verordnungen weit über die EU hinaus Wirkungskraft erzielen. Sobald es personaltechnisch in den Kontrollbehörden umsetzbar ist, wird es auch zwangsläufig bei Missachtung von Vorschriften und Gesetzen zu empfindlichen Strafen kommen.
Red: Abschließende Frage! Wenn man in diesem Bereich so lange tätig ist, verändert einen das persönlich? Sieht man sein eigenes Verhalten anders? Betrachtet man Mitmenschen aus einem anderen Winkel?
Chris: Die Entwicklung sensibilisiert natürlich für das Thema Abfalltrennung, besser noch Recycling. Klar versuche ich im Kleinen bei mir Zuhause zu trennen und werfe nicht alles in einen Sack. Man sieht auch auf der Strasse, ob es so gemacht wird oder nicht. Da wird bei näherem Hinsehen schon klar, dass das Konzept an vielen Stellen eben noch nicht umgesetzt ist. Als Hintergrundinformation muss man wissen, dass Recycling auch ein wirtschaftliches Thema ist, denn die Existenz von Verbrennungsanlagen führt eben auch dazu, dass diese ausgelastet werden müssen und somit viel recyclingfähiger Abfall dann doch wieder dort verbrannt wird. Sobald aber diese Mechanismen noch weiter zurückgefahren werden und das Recycling immer weiter in den Vordergrund tritt, dann schöpfen wir auch das Potential der Kreislaufwirtschaft immer mehr aus.
Re.: Chris, vielen Dank für Deine Zeit und Deine Ausführungen. Viel Erfolg am Donnerstag.
Chris: Gerne! Vielen Dank!
Die Diskussionsveranstaltung am 24. August richtet sich an betriebliche Fach- und Führungskräfte des produzierenden Gewerbes, der Abfallentsorgungsbranche, der unternehmensbezogenen Dienstleistung, Umweltbeauftragte sowie Mitarbeiter der Genehmigungsbehörden und Wirtschaftsförderungseinrichtungen.
Vorträge werden unter anderem folgende Unternehmen beisteuern:
AGIMUS GmbH, swisslogix, Resourcify GmbH, SSi Schäfer-IFEU GmbH, Deutsche Telekom AG, Zentek GmbH & Co. KG, Funk Gruppe.