Eine aktuelle Studie will den wirtschaftlichen Nutzen eines Umstiegs auf digitale Barrierefreiheit in überzeugenden Zahlen belegen. Ein Experte aus dem Projekt WERTE.IT rät jedoch, diese mit Vorsicht zu genießen.
Im Projekt WERTE.IT steht ein werteorientiertes Management in der Informationstechnologie im Mittelpunkt. Das übergreifende Ziel des durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales[1] (BMAS) geförderte Projekt ist es, die Voraussetzungen für IT-Barrierefreiheit und Inklusion in Unternehmen und Organisationen zu schaffen, die Umsetzung geeigneter Maßnahmen zu begleiten und Tools zu entwickeln. Dies insbesondere, um den Zugang zu IT-Arbeitsplätzen für Menschen mit sensorischen Behinderungen, besonders für blinde und sehbehinderte Menschen zu verbessern. Dafür setzt sich das Team gezielt für einen Paradigmenwechsel in Unternehmen ein und will auch von den Vorteilen barrierefreier IT-Infrastrukturen überzeugen.
Noch immer erkennen viele Unternehmen den behinderungsübergreifenden Mehrwert von digitaler Barrierefreiheit nicht. Das Resultat: Die Umsetzung wird oft nicht mit der nötigen Dringlichkeit und Konsequenz verfolgt. Dies musste das Projektteam in den vergangenen Monaten im Gespräch mit verschiedenen Unternehmen und Organisationen immer wieder feststellen.
Die aktuelle Studie von Capterra unterstreicht die positiven Effekte einmal mehr: Sie zeigt, dass Unternehmen durch digitale Barrierefreiheit nicht nur inklusiver, sondern auch wirtschaftlich erfolgreicher werden können.
Zentrale Ergebnisse der Studie:
- 74 % der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie bereits Kunden verloren haben, weil ihre Website keine barrierefreien Funktionen bietet.
- Für 80 % der Unternehmen hat Barrierefreiheit hohe bis sehr hohe Priorität.
- 39 % der Unternehmen, die barrierefreie Funktionen anbieten, verzeichnen Verbesserungen ihrer SEO-Leistung.
(Quelle: https://www.capterra.com.de/blog/6894/barrierefreiheit-auf-websites-stu…, abgerufen am 07.11.2024)