Gleich zwei Jubiläen feiert Audi Tradition bei der Techno Classica in Essen (10. bis 14. April). Auf der weltgrößten Oldtimer-Messe präsentiert die Marke mit den Vier Ringen in Halle 7 die Geschichte der V8-Triebwerke. 80 Jahre ist es her, dass die Vorgänger-Marke Horch bei der Berliner Automobilausstellung im Horch 830 ihren ersten Achtzylindermotor in V-Form vorstellte, und Audi V8 hieß das Modell, das vor 25 Jahren auf den Markt kam und ein Meilenstein in der Audi-Geschichte war – der Einstieg ins Premiumsegment.
Viel Raum für Geschichte: Auf 700 Quadratmetern zeigt sich die historische Abteilung der AUDI AG in der Halle 7. Die Mitglieder des Audi Club International (ACI) stellen ihre automobilen Zeitzeugen aus der Unternehmensgeschichte in der Halle 7.1 aus – damit wird es gleich zwei attraktive Anziehungspunkte im Zeichen der Vier Ringe auf der weltgrößten Oldtimermesse geben.
Als die Auto Union 1933 auf der Automobilausstellung in Berlin den ersten Horch mit V8-Motor vorstellte, nahm man damit eine Entwicklung aus den USA auf. Das Unternehmen entwickelte diesen neuen V8, den man heute vor allem mit einem Hochleistungsmotor verbindet und der für ein ganz eigenes Klangbild steht, aber aus anderem Grund. Dieser Motor sollte Platz im Motorraum sparen und die Kosten senken. Horch, die deutsche Luxusmarke der Vorkriegszeit, stand seit 1927 ausschließlich für Automobile mit Reihen-Achtzylinder-Motoren. Mit dem in Berlin vorgestellten Horch 830 mit drei Litern Hubraum brachte man den sogenannten „kleinen Horch“ heraus. Die Bezeichnung 830 ergibt sich aus der Kombination von Zylinderzahl und Hubraum. Mit dieser zweiten Baureihe rundete Horch seine Modellpalette nach unten ab. Audi Tradition stellt auf der Techno Classica ein sehr seltenes Horch 830 Sport-Cabriolet mit einer Karosserie der Firma Gläser aus Dresden aus. Dieses Automobil von 1933, bei dem es sich um eine Leihgabe des August Horch Museums in Zwickau handelt, brachte es seinerzeit auf stramme 70 PS. Die Klammer schließt ein zweites herausragendes Horch Automobil. Der Horch 930 S Stromlinie von 1939 gilt als der Höhepunkt der Horch V8-Entwicklung vor dem Zweiten Weltkrieg. Nur zwei Stück wurden von diesem aerodynamischen Luxuswagen gebaut, der in seiner Formgebung der Zeit Jahre voraus war. Der Kriegsausbruch verhinderte eine Serienproduktion.
Eines der Highlights auf dem Pariser Automobilsalon 1988 war der Audi V8. Mit diesem Wagen gelang Audi erstmals nach dem Krieg der Schritt in die Oberklasse. Die Achtzylinderlimousine bestach durch eine Vielzahl technischer Details, wie permanentem Allradantrieb, Vierventil-Leichtmetallmotor, elektronisch gesteuertem Automatikgetriebe und innenumfassten Hochleistungs-Scheibenbremsen. Die Kombination aus quattro und Automatikgetriebe feierte im Audi V8 Premiere. Auf der Techno Classica zeigt Audi Tradition drei besondere Exponate: Neben einem V8 der ersten Baureihe ist auch der zwei Jahre später angebotene Audi V8 L präsentiert – ihn hat Audi damals in kleiner Serie gefertigt. Dazu gesellt sich noch ein Einzelstück: Der Audi V8 als Avant war eine Sonderanfertigung auf Basis des Audi 200 Avant.
Natürlich darf auf dem Stand von Audi Tradition der Motorsport nicht fehlen. 1990 gewann Hans-Joachim Stuck im Audi V8 quattro auf Anhieb die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft. Die „Chauffeur-Limousine“ mit 462 PS präsentiert sich den Besuchern genauso wie eine zweite Audi-Sport-Legende: der Audi R8. Auch das „Krokodil“ dürfte Blicke auf sich ziehen, denn schon beim Abschlussrennen der American Le Mans-Serie (ALMS) am 31. Dezember 2000 im australischen Adelaide traute so mancher Motorsport-Fan seinen Augen nicht: Im Land von „Crocodile Dundee“ starteten die Audi Piloten Allan McNish und Rinaldo Capello mit einem Audi R8 im Krokodil-Design. Die beiden gewannen das Rennen, Allan McNish die Fahrermeisterschaft und Audi den Markentitel.