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ZEBAU GmbH

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Erhalt des Stadtbilds und energetische Gebäudemodernisierung – Lösungen sind gefragt


30. Juli 2012, 15:55
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Hamburg, 23. April 2012 – Städte und Gemeinden befinden sich in einem Zielkonflikt: Einerseits wollen Sie stadtbildprägende Gebäude und Quartiere erhalten, andererseits schlummern gerade im Bestand große Energieeinsparpotentiale, die es zu realisieren gilt. Nur so lassen sich die nationalen und internationalen Klimaschutzziele erreichen und historische Gebäude zukunftsfähig gestalten. Lösungen, die diesen Zielkonflikt bewältigen, sind dringend gesucht.

Die Jarrestadt in Hamburg zählt zu den begehrtesten Wohnquartieren in Hamburg. Sie wurde in den 1920er Jahren nach Plänen von Fritz Schumacher erbaut und ist eines der größten zusammenhängenden Backseinquartiere der Hansestadt. Schaut man aber genau hin, stellt man fest, dass viele der charakteristischen Wohngebäude lägst ihr typisches Erscheinungsbild verloren haben. Das hat mehrere Gründe:

Bereits in den 1980er wurden bei vielen Gebäuden die typischen Sprossenfenster gegen zeitgemäße Fenster mit Doppelverglasung ausgetauscht. Die Gebäude verloren ein wichtiges Stilelement und verloren in ihrem Erscheinungsbild an Attraktivität.

Die zweite große Veränderungswelle löste die energetische Gebäudemodernisierung aus. Als die Bundesregierung 2007 die Meseberger Beschlüsse mit dem Ziel beschloss, die Treibhausgase bis zum 2020 um 40% zu reduzieren, spielte die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden eine zentrale Rolle. Eine einfache Lösung, den Energiebedarf von Gebäuden zu reduzieren, ist das Dämmen der Gebäudehülle mit den so genannten Wärmedämmverbundsystemen.

Während die Verwendung dieser Systeme bei Gebäuden aus der Zeit des Wiederaufbaus auch eine architektonische Aufwertung bedeuten kann, verschwinden zunehmend stadtbildprägende und historische Fassaden hinter Dämmplatten.

Für diese Gebäudetypen müssen neue Lösungen gefunden, entwickelt und verbreitet werden. Insbesondere beim Modernisierungsansatz muss umgedacht werden. Während der Leitsatz „Jede eingesparte kWh Energie muss nicht erzeugt werden“ beim Neubau zutreffend und richtig ist, müssen beim Bestand Lösungen gefunden, den Energiebedarf der Gebäude möglichst CO2-neutral und klimafreundlich zu decken.

Mögliche Lösungen sind z. B. den Wärmebedarf von Häusern über den Einsatz von erneuerbaren Energien zu decken. Aber auch Synergien von Bestandsgebäuden und Neubauten sollten zunehmend in Fokus der Planer rücken. Des Weiteren ist es wichtig, dass die bisherige Betrachtung von Einzelgebäuden zu Gunsten einer quartiersbezogenen Lösungsfindung vernachlässigt wird. Hier setzt auch das neue Förderprogramm „energetische Stadtsanierung“ der KfW-Bankengruppe an. Auch bei der Entwicklung von Neubaugebieten sollten Synergieeffekte mit benachbarten Bestandsquartieren stets in Betracht gezogen werden.

Am 29. August 2012 findet von 9 bis 17 Uhr im Hotel Hafen Hamburg ein Fachforum zu diesem Thema statt. Unter dem Titel „Stadtbild & Modernisierung“ werden verschiedene Möglichkeiten beleuchtet, stadtbildprägende Quartiere zu erhalten und gleichzeitig deren Energieeffizienz zu steigern. Gezeigt werden unterschiedliche Modernisierungsansätze, sowohl auf technischer als auch auf gestalterischer Ebene. Es werden quartiersbezogene Ansätze und technische Einzellösungen vorgestellt und diskutiert. Eine begleitende Ausstellung zeigt innovative Baumaterialien und Technologien für Modernisierungsmaßnahmen auf. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.zebau.de.

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