Auf rund 8.000 m² wird ein Forschungsgebäude mit integriertem Depot am Standort Jahrhunderthalle/Gahlensche Straße entstehen. Es soll ab 2026 das Montanhistorische Dokumentationszentrum sowie die Forschung zur Bergbaugeschichtebeherbergen. Im Januar 2025 fand die Grundsteinlegung statt. Die Bund-Länder-Finanzierung durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW) fördert den Bau mit 39,9 Millionen Euro. Seine Fertigstellung wird den Umbauprozess „DBM2020“ abschließen.
Die Schwestergesellschaft von Formitas, das Beratungs- und Planungsunternehmen Carpus+Partner, wendet BIM standardisiert im Projekt an. Entsprechend koordinierte Formitas die BIM-Prozesse beim Bochumer Neubau gemäß dem BIM-Abwicklungsplan von C+P. Der Auftrag umfasste unter anderem die Durchführung von Kollisionsprüfungen mit diversen Fachmodellen und das Monitoring der Projektkommunikation über die BIM-Software bis zur LP5.
BIM-Koordination dient besserer Planungsqualität und Projektkommunikation
Die Experten der Formitas AG führten die BIM-Koordinationsprüfungen im Open-BIM-Kontext durch. Dabei kollaborieren Planer über die offene Schnittstelle „IFC“ miteinander. Formitas fügte das Gesamtmodell zusammen und überprüfte es auf mögliche Kollisionspunkte und eventuelle Daten-Inkonsistenzen der einzelnen Modelle. In die Zuständigkeit der BIM-Koordination fiel auch die Durchführung von Planerbesprechungen am Modell sowie die Digitalisierung möglichst vieler Abläufe. So verlief etwa der Prozess der Schlitz- und Durchbruchplanung vollständig digital, indem die Freigabe der geplanten Öffnungen in einem separaten Modell ticketbasiert erfolgte. Dadurch entfiel eine umständliche Kommunikation über Pläne.
Baukörper des Neubaus symbolisiert montanhistorischen Kontext
Der 2021 in einem VGV-Verfahren ausgewählte Entwurf der Carpus+Partner AG übersetzt die Gebäudefunktion in Form eines vollflächigen Bausockels samt Kubusaufsatz mit massiv anmutender Klinkerfassade (Depot). Ein zweiter, ebenfalls auf dem Sockel fußender Kubus für die Forschung trägt transparent-filigrane Züge durch eine Pfosten-Riegel-Fassade aus Stahl und Glas. In direkter Nähe der Jahrhunderthalle, einem Wahrzeichen lokaltypischer Industriekultur, knüpft der Bau eine Verbindung zu den industriellen Wurzeln des Ruhrgebiets.
DGNB-Gold-Zertifizierung angestrebt
Wie bereits die Projektauslobung und genaue Bedarfsermittlung, berücksichtigt auch das architektonische Konzept verstärkt nachhaltige Aspekte: Gründach, Fassade mit Sichtmauerwerk und kompakte Grundstruktur sollen, kombiniert mit effizienter Haustechnik, die Voraussetzungen für eine DGNB-Gold-Zertifizierung schaffen.