Die Suche
Entscheidet man sich gegen das Abenteuer „do it yourself“-Umzug und für ein Unternehmen, sollten Sie die Suche nach diesem so früh wie möglich beginnen. Denn je früher ein Unternehmen beauftragt wird, desto besser kann der eigentliche Umzug geplant werden – und desto günstiger wird der Umzug im Regelfall. Doch gerade in Ballungsräumen und Großstädten ist das Angebot groß und unübersichtlich. Der Blick ins Telefonbuch oder die Recherche im Internet verwirrt häufig mehr, als dass er hilft. Sinnvoll ist es deshalb, sich direkt beim Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) zu erkundigen oder nach einem Unternehmen in der Nähe zu suchen. „Wir dürfen zwar keine einzelnen Firmen empfehlen, senden den Interessenten aber gern eine Liste der Mitgliedsunternehmen zu, die das AMÖ-Zertifikat erhalten haben“, erklärt Dierk Hochgesang, AMÖ-Geschäftsführer. Das Gute daran: Hat man sich für diesen Weg der Recherche entschieden, kann man sich bereits sicher sein, ein seriöses Unternehmen zu finden, denn nicht jedes Unternehmen kann Mitglied in der AMÖ werden. Die Unternehmen müssen einen umfassenden Katalog von Bedingungen erfüllen, um in die AMÖ aufgenommen werden zu können. „So stellen wir sicher, dass im Verband nur seriöse Umzugsspeditionen organisiert sind“, ergänzt Hochgesang.
Man kann natürlich auch im Freundes- und Bekanntenkreis nach Empfehlungen und Erfahrungen fragen. Wer gute Erfahrungen gemacht hat, gibt die gerne weiter, und fast immer kann man sich auf die Empfehlungen von Freunden und Bekannten verlassen. Die dann genannten Firmen sollten jedoch anhand bestimmter Kriterien überprüft werden.
Die Qualitätskriterien
Qualifizierte Fachbetriebe sind Mitglied im Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V. und sind im Besitz des AMÖ-Zertifikats. Dieses ist jeweils für ein Jahr gültig. Um das AMÖ-Zertifikat zu erhalten, müssen sich die Unternehmen verpflichten, nach einem bestimmten Verhaltenskodex zu arbeiten, der schon bei der Beratung greift. So müssen die Firmen ihre Kunden gründlich und umfassend beraten, ihnen ein übersichtliches und detailliertes Angebot zukommen lassen, sie ausführlich über die bestehenden Versicherungs- und Haftungsbedingungen informieren und dem Umzugsvertrag eine genaue Leistungsbeschreibung beifügen. Sie dürfen als Umzugsberater, Transportleiter und Packer sowie für zusätzlich vereinbarte Handwerkerleistungen nur Fachpersonal einsetzen und müssen am Ende des Umzugs eine korrekte und nachprüfbare Rechnung erstellen. Die Unternehmen verpflichten sich außerdem, nur umweltverträgliche Verpackungsmaterialien zu benutzen und Fahrzeuge zu verwenden, die für die Beförderung von Möbeln besonders eingerichtet und ausgerüstet sind und dem derzeitigen Sicherheitsstandard entsprechen. Auch die Möbellager und die Standplätze für die Fahrzeuge müssen sicher und geeignet sein. „Beauftragen die Kunden einen Spediteur mit dem AMÖ-Zertifikat, können sie sicher sein, dass ihr Umzug in guten Händen ist“, versichert Dierk Hochgesang. Zusätzlich müssen sie die Erfüllung der gesetzlich vorgeschriebenen Berufszugangsbestimmungen von den Behörden überprüfen lassen. Sollte trotz aller Vor- und Umsicht einmal etwas schief gehen, kann man sich an die Einigungsstelle der AMÖ wenden. Diese sorgt dafür, dass sich Kunden und Unternehmen gütlich und außergerichtlich einigen können. Die Spediteure mit dem AMÖ-Zertifikat sind verpflichtet, dem Spruch der Einigungsstelle zu folgen.
Außerdem müssen Unternehmen, die mit der Durchführung von Umzügen ihr Geld verdienen, im Besitz einer Güterkraftverkehrserlaubnis sein und sollten über eine Betriebshaftpflichtversicherung verfügen.
Die anderen
Auf jeden Fall ganz die Finger lassen, sollte man von Firmen, die über Flugblätter oder Kleinanzeigen in Anzeigenblättern mit billigsten Pauschalangeboten werben und/oder als Möglichkeit zur Kontaktaufnahme lediglich eine (Mobil-) Telefonnummer angeben. Sehr oft arbeiten diese Unternehmen illegal, haben keine Güterkraftverkehrserlaubnis, setzen ungelerntes oder nicht angemeldetes Personal ein und sind nicht versichert. Und ebenso oft sind ihre billigen Pauschalpreise nur Lockangebote und der endgültige Preis liegt nicht selten deutlich darüber. „Ein scheinbar billiges Schnäppchen kann so ganz schnell ziemlich teuer werden“, warnt Dierk Hochgesang.