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Fluthilfe im Ahrtal: Gasnetz Hamburg schließt Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler erfolgreich ab


06. Dezember 2021, 09:52
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Siebenköpfige Spezialteams waren seit Oktober im Einsatz | Kompetenzen bei Schweißarbeiten und Netztrennung halfen beim Aufbau | Gasversorgung für über 8.000 Haushalte wiederhergestellt

Fluthilfe im Ahrtal: Gasnetz Hamburg schließt Einsatz in Bad Neuenahr-Ahrweiler erfolgreich ab

Hamburg. Aufatmen können viele Bürgerinnen und Bürger in der von der Hochwasserkatastrophe Mitte Juli besonders betroffenen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Dort hat der lokale Netzbetreiber Energienetze Mittelrhein (evm) nun alle 8.251 betroffenen Gasanschlüsse wieder in Betrieb genommen. Gasnetz Hamburg war seit Anfang Oktober durchgängig mit je sieben bis acht Fachkräften im Ahrtal und hat die Instandsetzung des Netzes unterstützt.

Mit je zwei Baukolonnen und einem Koordinator war Gasnetz Hamburg über acht Wochen vor Ort in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Einsatz. Unter den Unternehmen, die beim Wiederaufbau geholfen haben, hatte Gasnetz Hamburg vor allem die Arbeiten bei der so genannten Netztrennung sowie Schweißarbeiten an der vorwiegend aus Stahlrohren bestehenden Infrastruktur übernommen. So konnten Netzabschnitte gebildet werden, die die Fachleute repariert, gereinigt und Schritt für Schritt wieder in Betrieb genommen haben. Insgesamt 26 Fachkräfte aus dem städtischen Hamburger Unternehmen hatten sich freiwillig an dem Hilfseinsatz beteiligt. Mit vier Fahrzeugen und Spezialgerät wie Minibaggern und Kompressoren sowie Ersatzteilen war das Unternehmen am 3. Oktober in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingetroffen. Im zweiwöchigen Turnus hatten sich je sieben bis acht Fachleute vor Ort abgelöst.
„Unser Hilfseinsatz war getragen von einer breiten Welle der Solidarität in unserer Belegschaft“, sagt Michael Dammann, technischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Wir sind stolz, dass die Kompetenz unserer Teams insbesondere bei der Trennung des Netzes in zu sanierende Abschnitte, bei Schweißarbeiten und der Wiederinbetriebnahme geholfen hat, die Gasversorgung rechtzeitig vor dem Winter wieder betriebsfähig zu machen.“

Der zügige Wiederaufbau der Gasinfrastruktur war nur durch die Unterstützung vieler Mitwirkender möglich. „Es ist uns mit Unterstützung zahlreicher Partner aus ganz Deutschland gelungen, insgesamt 133 Kilometer Gasleitungen, die vom Hochwasser betroffen und teilweise zerstört waren, neu zu bauen oder wieder instand zu setzen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der evm, Josef Rönz. „Wir sind den Experten der Gasversorgung Hamburg sehr dankbar, die mit ihren Fähigkeiten eine besonders wichtige Rolle beim Ahrtal-Projekt gespielt haben.“

Für die Teams vor Ort war der Einsatz eine erhebliche Herausforderung, denn die zu bewältigende Aufgabe gelang – gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen des Betreibers und aus vielen anderen Regionen Deutschlands – nur unter intensivem Einsatz. So waren lange Arbeitstage die Regel und auch an Wochenenden nutzten die Einsatzkräfte das Tageslicht, um den Wiederaufbau des Netzes schnellstmöglich voranzubringen. Weil das Gasnetz in Bad Neuenahr-Ahrweiler zu großen Teilen überflutet war und an gebrochenen Trassen Schlamm und Geröll in die Rohre eingedrungen waren, begannen die Reparaturen mit einer Trennung des Leitungsnetzes in kleine Abschnitte, die zunächst gereinigt, repariert und anschließend einer Druckprüfung unterzogen wurden. Gasnetz Hamburg hatte dafür Gerät und Fachwissen mitgebracht und konnte so im gesamten Netzgebiet von Bad Neuenahr viele Abschnitte wieder funktionsfähig vorbereiten. Auch bei der anschließenden Wiederinbetriebnahme waren Fachkräfte von Gasnetz Hamburg beteiligt, so dass noch im Oktober rund 6.700 Haushalte wieder versorgt waren. Im November kamen dann die restlichen mehr als 1.500 Anschlüsse wieder ans Netz, die in Gebieten mit besonderen Flutschäden lagen.

Heiko Lübbers, der als Koordinator von Gasnetz Hamburg die letzten beiden Einsatzwochen in Bad Neuenahr-Ahrweiler begleitet hatte, berichtet von großer Dankbarkeit und Wertschätzung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern der Stadt und lobt den Teamgeist bei der Zusammenarbeit mit Dienstleistern und Fachleuten anderer Netzbetreiber. „Wir hatten hier alle ein großes Ziel vor Augen, das Netz vor dem Winter zu reparieren“, sagt Heiko Lübbers. Und auch in Hamburg, wo die entsandten Fachleute fehlten, war die Unterstützung groß. Kolleginnen und Kollegen hatten Bereitschaftsdienste getauscht und Schichten übernommen, um den bei der Fluthilfe eingesetzten Teammitgliedern den Rücken freizuhalten.

Gasnetz Hamburg – hundert Prozent Hamburg
Die Gasnetz Hamburg GmbH ist ein hundertprozentiges Unternehmen der Stadt und betreibt das Erdgasnetz in der Freien und Hansestadt Hamburg mit circa 7.900 Kilometern Länge, rund 160.000 Hausanschlüssen und fast 230.000 Netzkunden. Das Netz umfasst Hoch-, Mittel-, Niederdruck- und Hausanschlussleitungen sowie rund 600 Gasdruckregelanlagen. Die Steuerung und Überwachung des Netzes erfolgt über eine zentrale Leitstelle. Gasnetz Hamburg bereitet die Infrastruktur auf steigende Einspeisungen von grünem Gas wie Bio-Methan und Wasserstoff vor und errichtet südlich der Elbe das 60 Kilometer lange Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN. Damit kann das Gasnetz einen noch größeren Beitrag für den Klimaschutz in Hamburg leisten.

365 Tage rund um die Uhr
Rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Hamburger Gasnetzes. Die langjährige technische Erfahrung ermöglicht ein Höchstmaß an Versorgungssicherheit. Dies belegen Zahlen der Bundesnetzagentur: Im Durchschnitt hatte 2020 jeder Netzkunde in Hamburg eine störungsbedingte Versorgungsunterbrechung von vier Sekunden. Dagegen lag der Bundesdurchschnitt mit knapp einer Minute deutlich höher.

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