Hamburg. Gasnetz Hamburg stellt heute seinen Jahresabschluss 2020 vor. Das Unternehmen hat trotz Corona-Krise seinen erfolgreichen Kurs fortgesetzt und meldet einen Gewinn von 17,2 Millionen Euro, den das Unternehmen an die Stadt Hamburg abführt. Die transportierte Erdgasmenge im Netz lag 2020 mit 20,03 Terawattstunden nur etwa ein Prozent unter dem Vorjahreswert (2019: 20,25 Terawattstunden). 2020 musste das Unternehmen erhebliche Maßnahmen zum Corona-Schutz treffen, um seinen Versorgungsauftrag zuverlässig erfüllen zu können. Umweltsenator Jens Kerstan sowie die Geschäftsführer Christian Heine und Michael Dammann stellen heute neben den Geschäftszahlen auch den ersten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens vor. Das nach den Richtlinien des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellte Dokument zeigt wichtige Projekte auf, mit denen Gasnetz Hamburg den Klimaschutz und ein nachhaltiges Wirtschaften im Sinne der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs vorangetrieben hat. Seit 2018 ist das Unternehmen in städtischer Hand.
Jens Kerstan, Senator für Umwelt und Energie, betont: „Unsere städtische Gesellschaft Gasnetz Hamburg hat 2020 nicht nur Hamburg mit einer zuverlässigen Energieversorgung durch die Coronakrise begleitet, sondern einen wichtigen Akzent beim Klimaschutz gesetzt. Unsere Stadt profitiert dabei von einer Gewinnabführung von über 17 Millionen Euro und steuert zugleich eine für die Daseinsvorsoge und den Klimaschutz wichtige Infrastruktur. Denn die Transformation des Energiesystems in Hamburg hat begonnen und das Gasnetz spielt dabei mit dem geplanten Wasserstoff-Industrie-Netz im Hamburger Hafen eine wichtige Rolle, das perspektivisch grünen Wasserstoff für die Dekarbonisierung wichtiger Hafenindustrie bereitstellen wird.“
CO2-Reduzierung kommt voran, bis 2030 klimaneutraler Betrieb geplant
Gasnetz Hamburg hat 2020 durch Investitionen in Gebäude und Technik seine CO2-Emissionen um 33,2 Prozent gegenüber dem Referenzjahr 2012 reduziert (Emissionen 2020: 7.300 t CO2). Bis 2025 will das Unternehmen seine Emissionen halbieren. 2030 soll der Betrieb klimaneutral arbeiten.
Auch die Gasversorgung selbst trägt zum Klimaschutz bei: 2020 stieg der Bio-Methan-Anteil im Netz, denn neue Anlagen von Gasnetz Hamburg speisen stündlich bis zu 1.350 Kubikmeter ein. Das erneuerbare Gas deckt den Heizenergiebedarf von 5.700 Haushalten und spart jährlich 12.000 Tonnen CO2. Den größten Hebel bei den CO2-Emissionen erwartet das Unternehmen vom Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN. Es kann bis 2030 perspketivisch Hamburgs CO2-Emissionen um jährlich weit über eine Million Tonnen senken.
Investitionen in Fachkräfte für die Zukunft
Die Gesamtinvestitionen lagen bei Gasnetz Hamburg 2020 bei 37,8 Millionen. 2020 investierte das Unternehmen vor allem in den Gasnetzbetrieb. Darüber hinaus flossen Investitionen in moderne Arbeitsplätze. Um die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung zu bewältigen hat Gasnetz Hamburg seine Belegschaft verstärkt. Die Mitarbeiterzahl stieg auf 532 Beschäftigte (2019: 479). Das Unternehmen bildet 65 junge Fachkräfte und duale Studierende aus. Aufgrund der Altersstruktur trifft der demografische Wandel das Unternehmen vor allem beim technischen Fachpersonal. Daher setzt Gasnetz Hamburg mit gezielten Programmen wie Generation Gasnetz auf den Wissenstransfer und das Anwerben von Nachwuchskräften. Die Ausbildungsquote lag 2020 mit 10,9 Prozent erneut sehr hoch.
Schubkraft für die regionale Wirtschaft
Erheblichen Einfluss hat die Geschäftstätigkeit von Gasnetz Hamburg auf die regionale Wirtschaft. Die ökonomischen Effekte auf die Stadt sowie die Metropolregion Hamburg hat Gasnetz Hamburg mit dem rennomierten Leipziger Unternehmen Conoscope im Juli ermitttelt: 107,5 Mio. Euro und damit rund 70 Prozent aller Ausgaben und Gewinne sind 2020 in der regionalen Wirtschaft der Metropolregion Hamburg verblieben. Innerhalb der Freien und Hansestadt lag der Anteil bei über 50 Prozent bzw. 82,8 Mio. Euro. Als städtisches Unternehmen hat Gasnetz Hamburg seine Einkaufsprozesse bei Waren und Dienstleistungen auf regionale Anbieter fokussiert.
Auch für die Hamburger Verwaltung brachte das Unternehmen weit mehr Effekte als die reine Gewinnabführung von 17,2 Mio. Euro: Zusammen mit Steuern und Abgaben in Höhe von 11 Mio. Euro und einem indirekten Steueraufkommen in Höhe von 6,9 Mio. Euro profitierte die öffentliche Hand der Hansestadt im Geschäftsjahr 2020 von 35,1 Mio. Euro aus der Geschäftstätigkeit von Gasnetz Hamburg.
„Wir sind stolz, erneut einen erheblichen Beitrag für die Wirtschaftskraft Hamburgs und der Metropolregion geleistet zu haben“, sagt Christian Heine, kaufmännischer Geschäftsführer von Gasnetz Hamburg. „Denn anders als Großkonzerne sind wir mit unserem Geschäft für die Menschen in unserer Stadt aktiv und wollen hier in der Metropolregion Perspektiven bieten.“