Gudrun Kopp sagte zum Auftakt des zweitägigen Treffens: "Die multilateralen Entwicklungsbanken spielen eine zentrale Rolle sowohl in der internationalen Finanzarchitektur als auch in der Entwicklungsförderung unserer Partnerländer. Die Finanzkrise in der Eurozone hat direkte Auswirkungen auf die Entwicklungsländer. Insbesondere der Rückgang von Exporten in die Industrieländer bremst deren Wirtschaftswachstum. Die Entwicklungsbanken sind ein wichtiges Instrument, um eine antizyklische Fiskal- und Wirtschaftspolitik der Entwicklungsländer in der aktuellen Krise zu unterstützen und dem Risiko steigender Armut entgegenzuwirken."
Themen des diesjährigen Bankengespräches, an dem auch Vertreter des Auswärtigen Amtes, des Bundesfinanzministeriums, des Bundeswirtschaftsministeriums, der Bundesbank sowie von GIZ, KfW und DEG teilnahmen, waren unter anderem das Engagement der Banken in fragilen Staaten wie Afghanistan, die Zusammenarbeit in den Ländern des Arabischen Frühlings und die Rolle der Banken als Krisenreaktionsinstrument im Rahmen der Finanzkrise. Deutschland ist unter anderem größter europäischer Anteilseigner an der Asiatischen Entwicklungsbank (4,3 Prozent) und der Afrikanischen Entwicklungsbank (4,1 Prozent) und hat deshalb in diesen Institutionen gleichermaßen eine besondere Verantwortung wie auch entwicklungspolitischen Gestaltungsspielraum.
Vor dem Hintergrund wachsender Ungleichheit und zunehmender Umweltprobleme in vielen Entwicklungsländern wolle Deutschland seine Mitgliedschaft in den Entwicklungsbanken vor allem nutzen, um inklusives und nachhaltiges Wachstum zu fördern, unterstrich Kopp. "Um menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen für alle Menschen zu schaffen und natürliche Lebensgrundlagen generationenübergreifend zu erhalten, ist ein inklusives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum unabdingbar. Die regionalen Entwicklungsbanken sind aufgrund ihrer Breitenwirkung ein starker Partner Deutschlands zur Umsetzung dieser Ziele."
Das gilt auch für das Engagement in fragilen Staaten wie Afghanistan oder Mali. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass staatliche Fragilität nicht nur eigene Entwicklungsprozesse massiv behindert, sondern ganze Regionen destabilisieren kann. Deutschland setzt sich für ein starkes Engagement der Entwicklungsbanken in diesen Staaten ein und begleitet aktiv die Überarbeitung der jeweiligen Konzepte. "Unser Ziel hierbei ist es, die komparativen Stärken der multilateralen Entwicklungsbanken weiterzuentwickeln, um schneller und flexibler auf staatliche Fragilität reagieren zu können und die Effizienz der Programme zu erhöhen", betonte Kopp.