Konzept der art’pu:l Pulheim: faire Konditionen und barrierefreier Dialog zwischen Kunst und Architektur, KünstlerInnen und BesucherInnen
Seit 2010 bietet die art’pu:l Pulheim im Walzwerk in Pulheim jedes Jahr über das Brückenwochenende an Fronleichnam rund 100 KünstlerInnen Raum, Kunst aus den Disziplinen Malerei, Zeichnung, Skulptur, Fotografie, Installation und Performance in Einzel- und Galeriekojen zu präsentieren. Für die aktuelle Edition der art'pu:l Pulheim 2015 vom 04. bis zum 07. Juni 2015 haben die Veranstalter aus über 300 europaweiten Bewerbungen 95 KünstlerInnen augewählt, und zwar: 86 Einzelkünstler und 2 Kunstbetriebe mit insgesamt 9 weiteren Künstlern.
Die als Plattform für KünstlerInnen, Kunstbetriebe und Kunstinteressierte konzipierte Messe ermöglicht neben einem fairen Marktzugang für die TeilnehmerInnen und das Publikum vor allem auch den direkten Dialog und Kunsthandel zwischen Kunstschaffenden und BesucherInnen. Dazu tragen auch das architektonisch attraktive Ambiente des Walzwerks Pulheim und das offene Präsentationskonzept ohne geschlossene Kojen bei. Dieser Dialog zwischen aktueller Kunst und traditionsreicher Architektur überträgt sich auch auf Besucher und Aussteller, die so problemlos miteinander kommunizieren können.
Der art’pu:l spot: Syrische Künstler in Europa
Erstmalig wird es dieses Jahr den art'pu:l spot geben - eine kleine "Messe in der Messe", die einem thematischen Schwerpunkt gewidmet ist. In diesem Jahr heisst der art'pu:l spot: Syrische Künstler in Europa. Syrien blickt auf eine bedeutende Kulturgeschichte zurück, die auch die europäische Kultur maßgeblich beeinflusst hat. Heute zerfällt das Land in Vorderasien in einem Chaos aus Kulturkampf, Vertreibung und Krieg. Die geistige und kulturelle Unfreiheit vertreibt gerade auch Intellektuelle und kreativ Schaffende.
Beispielhaft gibt die art'pu:l spot 2015 deshalb Kunstschaffenden aus dem Krisenstaat eine Plattform, um in der künstlerischen Auseinandersetzung folgende Fragen zu klären: Verändert Migration die Kunst der Künstlerin oder des Künstlers? Verändert die Migration die Kunst des Herkunftslandes? Verändern KünstlerInnen mit ihrer Migration die Kunst des Aufnahmelandes?
Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Landeshauptstadt Düsseldorf, eröffnet den art’pu:l spot am Vernissageabend
Die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf Miriam Koch wird den art’pu:l spot am Vernissageabend mit einleitenden Worten zur aktuellen Flüchtligsthematik eröffnen. Miriam Koch ist Düsseldorfs erste Flüchtlingsbeauftragte und bearbeitet das Gesamtpaket der Flüchtlingspolitik in einem ämterübergreifenden Aufgabenportfolio. Sämtliche Maßnahmen zur Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen gilt es zu koordinieren und dabei der Rolle als zentrale Ansprechpartnerin nach innen und außen gerecht zu werden. Das umfangreiche Aufgabengebiet der Flüchtlingsbeauftragten umfasst neben der Leitung des Runden Tisch zum Thema Asyl auch Themen wie Unterbringung, Gesundheitsversorgung, Psychosoziale Betreuung, Welcome Center, Integration in Schulen und Kitas, Arbeit in den Stadtbezirken und Öffentlichkeitsarbeit.
Ausstellende KünstlerInnen des art’pu:l spot und Caravane Culturelle Syrienne
Folgende acht syrische KünstlerInnen konnten für den art’pu:l spot gewonnen werden: Abdulhamid Abdalla, Khaled Al Boushi, Akram Al Halabi, Nora Darwich, Iman Hasbani, Nader Ismail, Ali Kaaf, Yaser Safi.
Außerdem werden sie noch unterstützt durch KünstlerInnen der Caravane Culturelle Syrienne, die seit Juli 2014 „Freiheit für das syrische Volk“ fordert und erstmalig im Rheinland gastieren wird. Im vergangenen Sommer ist die von Souria Houria organisierte, und von arte unterstützte Kultur-Karavane im Juli und August von Paris aus in Städte in Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland und Belgien gereist, um ihre Botschaft mittels ihrer Kunstwerke aller Disziplinen zu vermitteln. In Deutschland unterstützt die kulturvertretung Berlin als Kooperationspartner das Projekt: http://www.kulturvertretung.de/
Barbara Engelmann, Autorin, vertieft die Flüchtlingsthematik mit einer szenischen Lesung aus ihrem WDR-Hörspiel Bilal
Barbara Engelmann ist Autorin, Dramaturgin, Regisseurin und Schauspielpädagogin. Für die art'pu:l konzipiert Barbara Engelmann eine ca. einstündige, szenische Lesung mit dem Titel "Die Hoffnung überwindet jede Angst - Auf dem Weg nach Europa".
Es ist eine Adaption aus dem 2010 zusammen mit Claudia Johann Leist und Sylvester Groth für den WDR produzierten Hörspiel "Bilal - Als Illegaler auf dem Weg nach Europa" von Fabrizio Gatti.
Zum Hintergrund: Fabrizio Gatti, renommierter italienischer Journalist und eine Art italienischer Wallraff, hat sich unter dem Namen Bilal als Illegaler unter Flüchtlinge gemischt - unterwegs auf der berüchtigten Transitroute von Dakar nach Europa. Seine Reisereportage mutet an wie eine Abenteuergeschichte und liefert gleichzeitig harte Fakten. Das 2007 erschienene Buch mit dem italienischen Originaltitel "Bilal. Viaggiare, lavorare, morire da clandestini" (Bilal. Reisen, arbeiten, sterben als illegaler Einwanderer) schildert das ganze Ausmaß der Verzweiflung, das diesen Menschen auf ihrer Sklavenroute widerfährt - um ihre letzte Habe gebracht von Schleppern, korrupter Polizei und Militärs. 2008 hat Fabrizio Gatti für "Bilal" den Literaturpreis Tiziano Terzani erhalten. Seit 2014 ist er ausserdem Träger des Menschenrechtspreis von Pro Asyl.
Die art’pu:l performing: Tonkunst fernab vom Mainstream
Mit der art'pu:l performing gibt es eine weitere Premiere auf der diesjährigen art'pu:l Pulheim 2015. Präsentiert werden Bands und Performer, die sich durch eine einzigartige, experimentelle Darbietung vom Mainstream abheben und somit gängige Hör-und Sehgewohnheiten durchbrechen.
Das Trio Björn Steinhoff (Gitarre), Mic Thieme (Bass) und Martin Zang (Schlagzeug) von considermedeaf (Ambient, Noise und freie Improvisation) verbindet frei improvisierte Musik mit Elementen aus der Noise- und Ambient-Musik und verarbeitet verfremdete Elemente klassischer Bandinstrumente und manipulierte Klangereignisse aus dem alltäglichen Leben. Eine Symbiose akustischer und elektronischer Klänge entsteht und erfindet sich immer wieder neu.
THE M. BOGARD BAND (Folk, Pop und Blues) kombiniert das Storytelling aus Folksongs mit eingängigen Melodien. M. Bogard inspiriert sich für seine Texte an seinem eigenen Leben und dem, was um ihn herum passiert. Mit seiner vierköpfigen Band hat M. Bogard u.a. schon gespielt mit Gabriella Cilmi, Greg Holden, The Lone Bellow, Luke Sital-Singh, Kristoffer and the harbour heads.
Heike Duncker (Schlagzeug) und Jonas Stuppin (Gitarre) vom Duo Ohne Titel (Improvisation und Komposition) kommuniziert abstrakte Klangbilder und gängige Moves in einer Musik zwischen Improvisation und Komposition.
Als Kollektiv pollon-1 (Jazz) mischen Theresia Philipp (Saxophon) und Thomas Sauerborn (Schlagzeug) selbstbewusst Eigenkompositionen mit Improvisationen ihrer Vorbilder. Mit vielen, wie z.B. John Taylor, Jiggs Whigham, Kurt Elling oder Barre Phillips, haben sie bereits auf großen Bühnen gearbeitet und sind deshalb trotz ihres jungen Alters echte Vollprofis.
Sonstiges: Kunstpreisverleihung und Messeführungen
Den Machern der art’pu:l war es von Anfang an wichtig, auch Kunstpublikum in das Gesamtgeschehen zu integrieren und neben ansprechender Präsentations- und guter Organisationsstruktur, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich der Kunstinteressent wohl und aufgehoben fühlt. Hierzu zählen zum einen die Messeführungen von Jo Pellenz, der mit viel Witz und Esprit Hintergrundwissen zu Künstlern und Werk vermittelt, und somit eine Brücke zwischen Kunstschaffenden und potentiellen Kunden schafft. Zum anderen das gesamte Rahmenprogramm, wie z.B. die Kunstpreisverleihung am Vernissageabend, Der mit € 500.- dotierte, von der kunstfirma a2b ausgelobte und seit 2013 von der Stadt Pulheim gestiftete art’pu:l-Kunstpreis wird wie immer mit viel Spannung erwartet, da er das Talent, die Kreativität und das Engagement von professionellen KünstlerInnen und Nachwuchs würdigt.
Alle weiteren Informationen finden Sie unter der Homepage: www.artpul.de
TERMINE
VERANSTALTUNGSZEITRAUM
Donnerstag, 04. Juni 2015, bis Sonntag, 07. Juni 2015
VERANSTALTUNGSORT
Walzwerk Pulheim
Rommerskirchener Straße 21
50259 Pulheim
VERANSTALTER
kunstfirma a2b
Gummersbacher Straße 27
50679 Köln
+49 (0)151 217 803 95
@email
MESSEAUFBAU
Samstag, den 30. Mai 2015, von 10.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag, den 04. Juni 2015, von 9.00 bis 16.00 Uhr
(ab 16.00 Uhr Standabnahme durch den Veranstalter)
PRESSEKONFERENZ
Montag, 01. Juni 2015, 11 Uhr
Walzwerk Pulheim
Rommerskirchener Straße 21
50259 Pulheim
PRESSEAKKREDITIERUNG
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