Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Der Roman „Das letzte Wort hat Dorothee“ von Brigitte Halenta, der jetzt bei MARTIN BÜHLER Publishing erschienen ist, schildert anhand des Schicksals von Marlies Hanloe, dass in unserer Welt die innere und äußere Realität eines Menschen grundverschieden sein kann. Die Protagonistin ist zu Beginn eine durchschnittliche Person, der ein durchschnittliches Schicksal vorgezeichnet wäre, aber sie überrascht eines Tages ihren siebzehnjährigen Sohn Thommi in ihrem Keller bei dem Versuch, ein fremdes Mädchen zu missbrauchen. Der Sohn flieht, die Mutter kümmert sich um das Kind. Schließlich behält sie das Mädchen und gibt es als die eigene Tochter aus. Um alle Beteiligten vor der Wahrheit zu schützen, baut sie sich eine fiktive Wirklichkeit auf, immer in der Angst lebend, dass ihre Tat aufgedeckt werden könnte.
„Ich habe in meinem Roman ein weitverbreitetes Lebensgefühl des Sich-bedroht-Fühlens umgesetzt“, sagt Brigitte Halenta, die lange Jahre als Psychotherapeutin in einer eigenen Praxis in Lübeck tätig war. „Viele Menschen leben ständig in Angst, weil sie unbewusst glauben, Schuld auf sich geladen zu haben, und daher ständig damit rechnen, dass das Leben sie dafür bestrafen wird.“
Erzählt wird aus der Perspektive von Marlies Hanloe, die vierunddreißig Jahre alt ist und in Bremerhaven lebt, als die Geschichte einsetzt. Brigitte Halenta hat die personale Erzählform dabei ganz bewusst gewählt: „Schon nach kurzer Zeit identifiziert man sich mit der Täterin, sodass man ihre Entdeckung genau so fürchtet wie sie selbst.“
Marlies ist ein ungeliebtes Kind; als sie das Mietshaus ihrer Eltern erbt, entschließt sie sich, ihren Beruf als Krankenschwester aufzugeben und nach Bremen umzuziehen. An der Universität will sie sich endlich ihren Traum vom Studium der Literaturwissenschaften erfüllen. Ihr unehelich geborener Sohn ist ein Schulversager mit kriminellen Neigungen und einem Alkoholproblem. Marlies ist nicht in der Lage dieses Kind zu lieben, trotzdem würde sie ihn nicht der Polizei ausliefern. Sein vermeintliches Opfer hingegen wird ein immer wichtiger Teil ihres Lebens, und sie entwickelt zu diesem Mädchen, das sie Dorothee nennt, eine innige Beziehung, die auch ihre eigene Gefühlsarmut heilen wird.
Als die am Ende der Gesichte achtzehnjährige Dorothee, die eigentlich die Tochter von Musikern ist, nach London fährt, um dort zu musizieren, droht die von Marlies kreierte Wirklichkeit doch noch in sich zusammenzufallen. Sie kann ihre Tochter nicht länger schützen, sie kann nur lieben ... Niemand hat das Recht sie zu verurteilen oder freizusprechen – außer Dorothee. Sie hat das letzte Wort.
„Das letzte Wort hat Dorothee“ ist ein spannend erzählter Entwicklungsroman, der eine Geschichte über unsere absurde Welt erzählt, in der laut Cicero das größte Recht das größte Unrecht sein kann – und umgekehrt: das größte Unrecht das größte Recht.
Der Roman ist bei Amazon als E-Book (4,99€) und als Printversion (15,95€) ebenfalls bei Amazon und im gut sortierten Buchhandel unter der ISBN-Nummer 978-1522977322 erhältlich.