Einen Prolog gibt es nicht, es geht gleich los: Rennplatz holt den Leser im Wartesaal seines Lebens ab. Das ist in diesem Fall ein Büro im Irgendwo, in dem er unauffällig seine Zeit absitzt. Er sinniert über den Sinn des Lebens und sucht Antworten im nahen Stadtpark, den er in der Pause gern aufsucht. „Es ist schon erstaunlich, mit wie viel Energie man sich dagegen sträubt, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen“, hat er bereits erkannt. Einzig die Konsequenz fehlt. Doch was kann man schon verändern? Was will man verändern?
Eines Tages stößt er im Park auf einen alten Mann. Oder der auf ihn? Jetzt wird die Geschichte um eine Dimension reicher. Der Leser fragt sich fortan, in welcher er sich gerade befindet. Der alte Mann weiß: „Es ist nicht wichtig, wie alt man wird“. Sondern, was man im Leben erlebt hat. Den Schlüssel zum persönlichen Glück trage jeder bereits bei sich. „Es sind die kleinen Dinge, die die Welt verändern – zum Beispiel Gedanken“, so seine Erkenntnis. Was nun folgt, hat Rennplatz sorgsam aufbauend inszeniert – eine fantastische Ansammlung kleiner, immer wieder überraschender Episoden, die sich bisweilen um die kleine Mauer im Park gruppieren. Und in ein Reich weit darüber hinaus gehen. Die eigene Sicht auf die Dinge ist das Schloss, das es zu entriegeln gilt. Dem „ich“ im Buch gelingt es schlussendlich. „Ich habe in den Menschen nur das gesehen, was ich sehen wollte. Doch jetzt bin ich nicht mehr blind, meine Augen, mein Herz und mein Geist sind weit geöffnet“.
Der Autor Rennplatz beschreibt mit seinem Werk „Die magische Mauer der Weisheit“ einen schicksalhaften Tagtraum – im positiven Sinne. Doch was der unbändige Ausflug der Gedanken beim Leser hinterlässt, ist real: Die Option, dadurch sein eigenes Leben in eine bessere Richtung zu lenken, weil sich die Sicht auf Sein und Schein verändert. Was mehr könnte ein kleines Taschenbüchlein erreichen?
Titelinformationen:
Martin Rennplatz
Die Magische Mauer der Weisheit
Magic Buchverlag
Taschenbuch, ISBN: 978-3-936935-99-8
Auch als E-Book erhältlich