Auf der Suche nach einem modernen Logistikkonzept zum Umstellen der manuellen Lagertätigkeit zu einer automatischen Hauptumschlagbasis sowohl für den Wareneingang der Rohstoffe, Zwischenlagerung, Verpackung der Fertigware und Versand wandte sich der Chemiekonzern Bayer an MSK, einen Hersteller von Verpackungs- und Logistiksystemen für Paletten. Ziel des Konzeptes war es, den gesamten Warenstrom und das Palettenhandling zu automatisieren und zukünftig den Einsatz von Gabelstaplern zu reduzieren. Die Paletten werden jetzt für das automatische Lkw-Beladungssystem gescannt, geprüft und vorsortiert. Anschließend werden die Paletten für den Transport verpackt und ins Hochregallager oder zur automatischen Beladung geschickt. Im Wareneingang wird die Fracht über ein automatisches Schubboden-System aus dem Lkw gezogen, registriert und einem Ort im Werk zugeordnet. Mit dem Anfang 2017 in Betrieb genommenen MSK-System wurde eine Benchmark gesetzt. So wurde bereits eine weitere MSK Tensiontech Spannhaubenanlage im Chemiepark Dormagen, sowie ein Projekt aus Verfahrwagen, Palettenfördertechnik und Verpackungsanlage für einen Standort in Brasilien gekauft.
Abseits von den theoretischen Konzepten zur Umstellung einer ganzen Dienstleistungsbranche auf digitale Tools automatisieren Logistiker schon viele kleine, konkrete Aufgaben. Auf der diesjährigen Messe transport logistic in München erklärte Bert Kloppert vom Stahlhersteller Thyssen Steel Europe (TSE), wie wichtig gut organisierte Zeitfenster sind, um teure Standzeiten von Lastwagen im Werk zu vermeiden. Kloppert ist zuständig für die Weiterentwicklung der Werkslogistik und sprach im Forum „Kampf an der Rampe!“ über die Aufgabe, die Zufahrt im Duisburger Werk zu regeln. Das Werk von der Größe des Fürstentums Monaco registriert pro Tag rund 21.000 Ein- und Ausfahrten. Dafür hat der Stahlhersteller massiv in digitale Prozesse investiert: QR-Codes, digitale Torkontrollscheine, Kennzeichenerkennung und intelligente Ampel- und Schrankenschaltungen sorgen dafür, dass pünktliche Fahrer schnell wieder vom Hof sind.
Partner im Netzwerk
Dabei setzt die Automatisierung entlang der Lieferkette voraus, dass die beteiligten Unternehmen als Partner in den Netzwerkstrukturen effektiv zusammenarbeiten und in der Liefer- und Produktionskette relevante Daten erheben und zur Verfügung stellen. Denn eine intelligente, sich selbst steuernde und miteinander vernetzte Logistik wird erst dann Alltag, wenn eine intelligente Datenaufnahme, -speicherung und -analyse sowie die Verteilung von Informationen durch Mensch und Maschine funktionieren, erläutert TSE-Mann Kloppert.
Noch sind allerdings die Hindernisse entlang der gesamten Lieferkette zu groß, um weitere Prozesse zu digitalisieren und zu automatisieren. Das bremst schnellere und effizientere Abläufe, zum Beispiel bei der Be- und Entladung von Fahrzeugen. Unvorhergesehene Wartezeiten beim Be- und Entladen gehören aber zu den größten Stressfaktoren der Lkw-Fahrer, hat der Autozulieferer ZF Friedrichshafen in seiner Zukunftsstudie Fernfahrer herausgefunden. Gerade im städtischen Verteilerverkehr sorgen Staus und lange Wartezeiten an den Rampen der Kunden dafür, dass geplante Stopps nicht eingehalten werden, um die Arbeitszeit der Fahrer nicht zu überschreiten.
Und eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom zeigt: Viele kleine und mittlere Unternehmen wissen zwar, dass die Digitalisierung Transporte schneller machen, Kosten senken, Fehler eliminieren und umweltfreundlicher sind. Doch der Durchdringungsgrad digitaler Techniken ist noch gering, die Kosten der Erstinvestition sind hoch. Digitale Tools und automatisierte Verfahren wie die Be- und Entladung sind für viele kleine und mittlere Dienstleister derzeit einfach noch zu teuer.
ÜBER UNS
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Die Ziele einer Projektarbeit reichen von Kosteneinsparung, Prozessverbesserungen, Transparenz in den logistischen Abläufen bis hin zu der Arbeitsentlastung im Bereich Controlling und Rechnungsprüfung. Die HDS besteht aus mehr als 100 spezialisierten Fachkräften mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Logistik.
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