Das Urteil resultiert aus der Entscheidung der Modemarke, ein umfassendes Schutzprogramm für geistiges Eigentum aufzusetzen – angefangen bei der Registrierung der Handelsmarken über den Schutz einzelner Produkte bis hin zur Inanspruchnahme professioneller Unterstützung durch die Online-Markenschutz-Experten von MarkMonitor. Gemeinsam wurde ein Programm ins Leben gerufen, das sowohl sämtliche Online-Marktplätze überwacht, als auch einzelne Webseiten, die gefälschte Waren verkaufen. Zudem wurden alle Seiten untersucht, die Belstaff im Domainnamen verwendeten. Und schließlich wurde das Netz nach generischen Seiten gescannt, die gefälschte Belstaff Produkte im Angebot hatten.
„Wir sind mit dem Urteil sehr zufrieden. Zuvor haben bereits einige Luxus-Marken von der amerikanischen Gesetzgebung zur Bekämpfung von Markenfälschungen profitiert. Aber aufgrund der vielen Seiten, die in einem Rutsch beseitigt wurden, haben wir jetzt die Messlatte noch höher gesetzt“, kommentiert Elena Mauri, Head of Legal bei Belstaff die Entscheidung. „Der Prozess dauerte weniger als vier Monate und keine der Top 20 Fälscherseiten, die im Verfahren verhandelt wurden, ist heute noch aktiv. Das hat uns bestärkt, unsere Null-Toleranz-Politik gegenüber Markenpiraten fortzuführen. Wir werden daher auch in Zukunft nicht zögern, gegen Fälscher vor Gericht zu ziehen.“
In der digitalisierten Welt von heute bauen immer mehr Luxus-Marken ihr Online-Angebot aus. Bereits jetzt wird die Hälfte aller Luxuskäufe weltweit durch Online beeinflusst. Bis 2018 soll laut einer McKinsey-Studie der globale Online-Markt für Luxus-Mode um durchschnittlich 20 Prozent pro Jahr wachsen.
„Für uns war und ist der Onlinehandel ein wesentlicher Wachstumsfaktor. Aber neben den vielfältigen Chancen, die dieser Kanal bietet, waren wir uns auch der Risiken bewusst, die vor allem von Markenpiraten ausgehen“, erklärt Gavin Heig, CEO von Belstaff. „Daher war es uns von Anfang an wichtig, unsere Kunden vor dem Kauf gefälschter Belstaff-Markenprodukte zu schützen. Wir werden alles in unserer Macht stehende unternehmen, um unsere treuen Kunden und unser hart-erarbeitetes, 91-jähriges Firmenerbe zu schützen“.
Im Fall Belstaff handelte es sich vor allem um gefälschte Jacken und Oberbekleidung, meist Kopien veralteter Kollektionen, die längst nicht mehr im Sortiment waren. Am häufigsten wurde die bei Belstaff meistverkaufte Lederjacke gefälscht.
Zur Identifizierung der gefälschten Angebote wurde die Software von MarkMonitor eingesetzt. Diese ist in der Lage auch Netzwerke von Seiten zu erkennen und sowohl indexierte als auch die nicht-indexierte Treffer zu liefern. Zudem kann die Lösung auch wichtige Kriterien wie das Design der Website oder den Zahlungsprozess berücksichtigen. So brachte der Scan-Prozess für Belstaff mehr als 3.000 Webseiten ans Licht, die gefälschte Waren verkaufen. Zudem zeigte die Software, dass über 800 dieser Seiten von nur einer Person in China verwaltet werden.
„Das Gerichtsurteil ist eine Warnung an alle Online-Markenbetrüger. Gleichzeitig wird damit zunehmende Bedeutung einer umfassenden Online-Markenschutz-Strategie untermauert. Zwar ist dies nicht die erste Entscheidung dieser Art, aber der Fall ist aufgrund der großen Anzahl an Webseiten, die der Marke übergeben wurden, einzigartig. Dank der proaktiven Vorgehensweise der Rechtsabteilung von Belstaff, der US Anwaltskanzlei DWT und dem Gebrauch der neusten Online-Markenschutz-Technologie kann Belstaff seinen Kunden die begehrten Luxusgüter auch weiterhin über sichere und verlässliche Online-Quellen anbieten“, ergänzt Jerome Sicard, Regional Manager Southern Europe bei MarkMonitor.
Auch nach dem Urteil im Juni schützt Belstaff sein geistiges Eigentum. Die Modemarke setzt die erfolgreiche Markenschutzstrategie weiter fort und wird sich auch zukünftig beim Kampf gegen Markenfälscher auf das Urteil berufen.