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Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eG

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Gartenschau Mühlacker: Badische Friedhofsgärtner präsentieren bundesweit ersten Erinnerungsgarten der Kulturen


24. April 2015, 09:12
PRESSEMITTEILUNG/PRESS RELEASE

Wenn am 9. Mai die Gartenschau in Mühlacker ihre Tore öffnet, können sich die Besucher auf eine echte Premiere freuen: Friedhofsgärtner und Steinmetzbetriebe aus der Region präsentieren mit ihrem Erinnerungsgarten der Kulturen ein bundesweit bislang einmaliges Projekt. Die Mustergrabanlage, die sich im Bereich der Dürrmenzer Gärten befindet, vereint beispielhafte Grabstätten für Menschen aus unterschiedlichen Ländern, Kulturkreisen und Religionen. Eine außergewöhnliche Bepflanzung, besondere Grabmale und verschiedene Dekorationselemente greifen dabei die typischen Merkmale und Besonderheiten der Kulturen auf und verbinden sie miteinander.

Auf einer Fläche von rund 320 Quadratmetern gliedert sich der Erinnerungsgarten der Kulturen in unterschiedliche Bereiche mit 13 einzelnen Schaugrabstätten sowie zwei landschaftlich gestalteten Urnengemeinschaften auf. Der europäische Teil zeigt neben außergewöhnlich angelegten Erdgrabstätten auch Gräber mit südländischem Charakter. Dabei kommen vor allem mediterrane Pflanzen und terrakottafarbige Dekorationselemente zum Einsatz. Im muslimischen Bereich dominieren orientalische Pflanzen und Grabsteine. Bei der Gestaltung haben die Friedhofsgärtner auch auf die in der islamischen Friedhofskultur wichtigen Ausrichtung der Grabstätte geachtet und die drei muslimischen Schaugräber nach Südosten gen Mekka angelegt. Der dritte Bereich zeigt Grabstätten mit fernöstlichen Einflüssen – inspiriert von der asiatischen Zengarten-Kultur. Neben einem Ruhebereich mit einem Wasserelement nach maurischem Vorbild bildet eine Steinstele mit einem eingearbeiteten Glückskleeblatt als verbindendes Symbol des Dialogs eine zentrale Begegnungsstätte für alle Kulturen. Ein zusätzlicher Kommunikationsplatz, über den sich ein lilafarbenes Sonnensegel spannt, dient als Treffpunkt und lädt die Gartenschau-Besucher zum Verweilen und zu Gesprächen ein. Miteinander verbunden werden die unterschiedlichen Bereiche durch eine aufwändig gestaltete und gärtnerisch hochwertige Rahmenbepflanzung. Ohne sichtbare Grenzen verschmelzen sie miteinander und bilden so eine harmonisch aufeinander abgestimmte Einheit. Anstatt wie ein Friedhof mit Gräber in Reih und Glied wirkt die ganze Anlage wie ein moderner, liebevoll angelegter Landschaftsgarten – eben ein Erinnerungsgarten der Kulturen.

Mit ihrem Ausstellungsbeitrag auf der Gartenschau in Mühlacker wollen die Friedhofsgärtner ein Pilotprojekt starten, das künftig auch auf einzelnen Friedhöfen umgesetzt werden soll: „Als Spiegelbild unserer multikulturellen Gesellschaft dokumentiert der Erinnerungsgarten der Kulturen das Miteinander der Menschen, die sich in ihrer Herkunft unterscheiden. So entsteht für jedermann ein integrativer und zentraler Ort der Trauer, des Abschiednehmens und des Gedenkens auf dem Friedhof“, erklärt der Vorsitzende der badischen Friedhofsgärtner, Christof Hilligardt. Der Gartenbau-Techniker aus Pforzheim hatte nicht nur die Idee für das Projekt, sondern ist auch für die fachliche Umsetzung in Mühlacker verantwortlich. „Wir wollen eine Brücke schlagen zwischen der neuen und der ursprünglichen Heimat der Verstorbenen und ihrer Angehörigen“, so Hilligardt. Unterstützt wird das Konzept durch die Stadt Mühlacker und die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner.

Neben regelmäßigen Pflegearbeiten stehen die Friedhofsgärtner an den Wochenenden und an Feiertagen den Gartenschau-Besuchern während den Öffnungszeiten für Fragen und Informationen zur Verfügung.

Mehr Informationen zum Leistungsspektrum der badischen Friedhofsgärtner finden Sie im Internet unter www.dauergrabpflege-baden.de.

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