Um den technologischen Anschluss nicht zu verlieren, muss der Großteil des deutschen Mittelstands aufholen: Laut einer Studie von PwC Deutschland nutzen erst sechs Prozent der Unternehmen künstliche Intelligenz. 70 Prozent der Anwender ziehen die Technologie für die Datenanalyse bei Entscheidungsprozessen hinzu. Doch um einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu behalten, muss investiert werden – sowohl von Unternehmen als auch vom Staat.
Künstliche Intelligenz fördert wirtschaftliches Potenzial
Ein dynamisches europäisches Netzwerk von Exzellenzzentren – das möchte die EU-Kommission zusammen mit der Wissenschaftsgemeinde erreichen. Bis Ende dieses Jahres können konkrete Initiativen für dessen Aufbau eingereicht werden. 50 Millionen Euro stehen im Rahmen des Forschungsprogramms Horizont 2020 zur Verfügung. Nicht nur die EU, sondern auch die deutsche Bundesregierung fördert den Ausbau von KI-gesteuerten Prozessen. Mit einer Finanzspritze von drei Milliarden Euro will Deutschland bis 2025 im Wettbewerb aufholen. Um künstliche Intelligenz in Unternehmen implementieren zu können, muss zudem die Menge an nutzbaren und qualitativ hochwertigen Daten erhöht und die Infrastruktur der Unternehmen ausgebaut werden. Das Endergebnis kann sich sehen lassen: Laut Prognosen von PwC kann das deutsche Bruttoinlandsprodukt allein durch KI bis zum Jahr 2030 um 11,3 Prozent steigen.
Künstliche Intelligenz ist auch in Irland auf dem Vormarsch: Eine Studie von ASGARD, Human Venture Capital für Künstliche Intelligenz, zeigt, dass Irland bereits 2017 eine überproportionale Anzahl an KI-Firmen hatte. Dublin zählt somit zu den Top 10 der europäischen Startup-Hubs für künstliche Intelligenz. Durch Kooperation zwischen den Ländern kann daher eine wachsende und etablierte KI-Industrie in der Europäischen Union geschaffen werden.
Steigerung der Erträge und Effizienz in der Agrartechnik-Branche
Von digitalen Assistenten, Robotern und Geräten mit Sprachfunktion bis hin zu autonomen Fahrzeugen und Drohnen: In der Agrarwirtschaft hat künstliche Intelligenz bereits Einzug gehalten. Durch die neuen Technologien und Produktinnovationen eröffnen sich vielen Bauern ganz neue Perspektiven, die den Anbau und die Aufzucht perfektionieren, Erträge verbessern und die Effizienz steigern. In Irland wird künstliche Intelligenz bereits aktiv in der Agrartechnik eingesetzt: Ein Beispiel für modernes Farming 4.0 ist das irische Unternehmen HerdInsights. Das intelligente Halsband überwacht kontinuierlich das Verhalten von Kühen. Die Daten werden gesammelt und an ein Rechenzentrum übertragen. Anschließend erhält der Landwirt Informationen zur Gesundheit und Fruchtbarkeit seiner Tiere direkt auf sein Handy und kann so deutlich schneller und proaktiver als zuvor agieren.
„Auch in Deutschland liegt die Verantwortung, das Potenzial von künstlicher Intelligenz auszubauen, bei den Unternehmen“, erklärt Eddie Goodwin, Manager Germany, Switzerland & Austria bei Enterprise Ireland. „Diese müssen sich mit anderen Ländern austauschen, um zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Als zukunftsweisender Hersteller von Agrarmaschinen sowie Systemen und Komponenten für die Landtechnik leistet Irland Unterstützung mit neuen Entwicklungen und Innovationen.“