Es gibt einige gute Argumente, die Pendlerpauschale neu zu regeln:
1. 2004 wurde von der damaligen rot/grünen Regierung eine Kürzung der Pendlerpau-schale vorgenommen, die bis heute Bestand hat. Zudem sind seither sowohl die Spritpreise gestiegen, als auch mit einer weiteren Steuer, der Ökosteuer auf Benzin und Diesel von 15,4 Cent je Liter belastet worden
2. Mit der jetzigen Regelung werden noch nicht einmal die wirklichen Kosten aufgefan-gen, die je nach Fahrzeug zwischen 35 und 45 Cent pro gefahrenen km liegen. Das „30 Cent“ Rechenmodell, dem der Minister bis heute folgt, ist auf jeden Fall aus dem letzten Jahrhundert und hat ausgedient
3. Fast zwei Drittel aller deutschen Arbeitnehmer nutzen nahezu täglich das Auto, um zu Ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Diese Zahl ist seit Jahren unverändert. Was sich aber geändert hat, ist die Länge der Wege. Immer mehr Erwerbstätige nehmen immer weitere Strecken in Kauf, um in die Arbeit zu kommen. Das kostet mehr Zeit und Geld.
4. Die Wirtschaft brummt, der Finanzminister kann mit vielen Milliarden EUR Mehrein-nahmen zum Ende des Jahres rechnen, die ihm 36 Mio. Arbeitnehmer und 22 Mio. Pendler in Deutschland erwirtschaftet haben
Alle genannten Zahlen dürften auch im Bundesfinanzministerium gut bekannt sein. Die meisten davon kommen aus dem eigenen Haus, oder vom statistischen Bundesamt. Die unabrückbare Haltung von Bundesfinanzminister Schäuble ist uns daher völlig unverständlich. Während er sich strikt weigert den Pendlern und Autofahrern in Deutschland auch nur im Ansatz entgegenzukommen, gilt auf EU Ebene großzügige Kreditvergabe mit absolutem Ausfallrisiko. Griechenland bekommt Milliarden aus Deutschland, den eigenen Autofahrern gönnt man nicht einmal ein paar Millionen, um Familien und Beruf zu sichern. Da muss man sich schon fragen, welche Interessen der Bundesfinanzminister vertritt! Es geht nicht um Spazierfahrten, sondern um Ausgaben zur Sicherung des Arbeitsplatzes. Wer keinen Heimarbeitsplatz hat muss eben die Fahrten „Wohnung-Arbeitsstätte“ in Kauf nehmen. Keinem der 22 Mio. Auto-Pendlern dürfte das wirklich Spaß machen.
Es wird höchste Zeit, dass sich daran etwas ändert, dass einer ständigen Mehrbelastung von Pendlern auch eine Entlastung folgt. Es ist an der Zeit, Autofahrern und Pendlern etwas zurück zu geben. Mobil in Deutschland e.V. fordert deshalb den Finanzminister auf, die Pendlerpauschale neu zu regeln und den Pendlern ab dem ersten Kilometer 50 Cent pro Kilometer zu gewähren. Diese Forderung gilt sowohl für die Pendlerpauschale (Entfernungskilometer), als auch für die Reisekostenpauschale (Gesamtkilometer).
Mobil in Deutschland e.V. hat seine Vorschläge in einem Brief zusammengefasst und dem Bundesfinanzminister zukommen lassen. „Wir sind ein Automobilclub, der Vorschläge unterbreiten möchte und die politische Diskussion anregen möchte,“ so Dr. Michael Haber-land, der 1. Vorsitzende von Mobil in Deutschland e.V.. „Es ist allerhöchste Zeit, dass es hier schnell zu einer Neuregelung kommt.“
Sowohl das Schreiben an den Minister, wie auch die hoffentlich baldige Antwort des Minis-ters werden wir online unter www.mobil.org zur Einsicht stellen.