München (mh) Noch steht es in den Sternen, ob das „Sommermärchen“ für die deutschen Kicker bei der Fußball-Europameisterschaft in Polen/Ukraine wahr wird. Dass einen Tag vor dem EM-Finale vinophile Träume in Erfüllung gehen, ist dagegen bereits jetzt sicher. Bei der 33. Präsenzauktion der Munich Wine Company werden am Samstag, 30. Juni 2012, Raritäten und Kultweine mit Schwerpunkt auf Bordeaux versteigert. Der Schätzwert des gesamten Katalogs liegt dabei zwischen 690.000 und 1,1 Millionen Euro.
Die erste Position kommt pünktlich um 12 Uhr in den Räumen der Munich Wine Company (www.munichwinecompany.com) im Münchener Vorort Deisenhofen unter den Hammer. Der Katalog beim einzigen auf Weinauktionen spezialisierten Münchener Auktionshaus ist mit 1253 Lots ist wieder prall gefüllt und so wird es Schlag auf Schlag gehen. Wer es zeitlich einrichten kann, sollte sich aber, nicht erst zum Auktionsbeginn einfinden, sondern bereits eine Stunde früher. Ab 11 Uhr wird nämlich bei der Vorverkostung eine kleine Auswahl der zur Versteigerung stehenden Weine entkorkt –Entdeckungen sind hier fast garantiert.
Das Schwergewicht liegt mit einem Anteil von knapp 65 % wie auf Bordeaux, einzeln und in über 100 Original-Holzkisten (OHK) bis zurück zum Jahrgang 1916 – wie üblich bei der Präsenzauktion. Die großen Weine aus dem Bordelais trotzen nach wie vor anderen marktwirtschaftlichen Tendenzen bei der Preisentwicklung. Utner anderem dem derzeitigen Wertverlust des Euro gegenüber dem Dollar ist es geschuldet, dass die Preise trotz des extremen Anstiegs der letzten zwei bis drei Jahre nicht nur auf hohem Niveau stabil bleiben, sondern sogar weiter nach oben streben.
Allein über 300 Lots mit Premier Crus (Lafite Rothschild, Mouton Rothschild, Latour, Margaux und Haut-Brion) suchen bei der 33. Präsenzauktion einen neuen Besitzer. Gut vertreten sind aber auch andere Kultweine wie Pétrus, Le Pin, Cheval Blanc, Angelus oder Ausone sowie die Super Seconds (z. B. Léoville-las-Cases, Pichon Comtesse oder Cos d’Estournel). Die unvergleichlichen Bordeaux-Süßweine aus Sauternes und Barsac – angeführt von einer OHK-Sammlung Château d’Yquem – gehören ebenfalls zum Pflichtprogramm.
Doch selbst wenn es manchmal so aussehen mag: Weinlegenden und Kultweine sind kein Privileg von Bordeaux. Vinologische Schätze kommen auch aus anderen Regionen der Weinwelt. Am 30. Juni wird z. B. eine Sammlung großer Burgunder zurück bis ins Jahr 1898 und eine außergewöhnliche Kollektion 1990er Weine der Domaine de la Romanée-Conti versteigert. Andere berühmte Weingüter wie Ramonet, Rousseau oder Sauzet gesellen sich dazu. Eine Kollektion mit mehreren OHKs des legendären spanischen Unico Gran Reserva von Vega Sicilia wird weitere Glanzlicher setzen.
Große Weine aus der Toskana (Solaia, Ornellaia, Sassicaia und viele mehr), aus dem Piemont (von Winzern wie Giacomo Conterno mit einem Barolo Monfortino 1971, Gaja oder Giacosa), und aus dem Veneto (Quintarelli, Dal Forno) stehen ebenso im Auktionskatalog wie „Blockbuster“ aus Übersee (Sine Qua Non, Shibumi Knoll und Turley) sowie Spitzenweine aus Deutschland (u. a. Bernhard Huber, Baron Knyphausen, Meyer-Näkel, Egon Müller, J. J. Prüm) und Österreich (z. B. Pöckl, Kracher, Feiler-Artinger). Exquisite Champagner, Portwein- und Madeira-Raritäten, feine Spirituosen und Großflaschen bis zur 6-Liter-Imperial runden das Angebot ab.
Um bei der Präsenzauktion mitbieten zu können, muss man übrigens nicht persönlich im Saal sitzen. Bis spätestens 12 Stunden vor Auktionsbeginn können auch schriftliche Gebote abgegeben werden. Auf der Homepage der MWC (www.munichwinecompany.com) finden Interessierte den kompletten Auktionskatalog und alle weiteren Informationen, unter anderem zur Nutzung des Onlinebietaussistenten und zu den Auktionsbedingungen.