Für Italiens größtes Wildnisgebiet, den Parco Nazionale della Val Grande westlich vom Lago Maggiore, geht ein ausgezeichnetes Jahr zu Ende. Gemeinsam mit der Valsesia und der Valsessera hatte er im November 2012 die Kandidatur zum Sesia Val Grande Geopark erklärt, die auf der Geopark-Konferenz im Cilento Nationalpark Anfang September 2013 bestätigt wurde. Seitdem ist das gesamte Gebiet ganz offiziell ein „Geopark im von der UNESCO unterstützten Weltnetz“ – und damit der neunte in Italien! Anfang November 2013 stellte sich noch ein weiterer großer Erfolg ein: Dem Nationalpark Val Grande wurde die Europäische Charta für nachhaltigen Tourismus in Schutzgebieten verliehen.
Mit seinen 15.000 ha ist der Parco Nazionale della Val Grande eines der größten Wildnis-gebiete Europas. Zwischen dem 13. und dem 20. Jh. war der Landstrich zwischen den Bergen der Ossola-Täler, dem Lago Maggiore und der Valle Cannobina besiedelt, Schäfer und Holzfäller waren die ersten die kamen. Ende des 2. Weltkriegs zogen sich die Bewohner zurück, der Wald übernahm wieder die Oberhand. Nach und nach entstand ein Naturreservat, das bereits in den 70er Jahren von der italienischen Wildnisgesellschaft zu einem äußerst interessanten Ziel erklärt wurde. Am 02. März 1992 folgte die Gründung des Nationalparks Val Grande.
Die Gemeinschaftskandidatur zum Geopark schließt neben dem Nationalpark Val Grande auch die Valsesia mit ihrem Supervulkan und die Valsessera ein. Es handelt sich dabei um ein Gebiet, das dank seiner geologischen und landschaftlichen Eigenschaften absolut einzigartig ist. Seit jeher besuchen Universitäten aus der ganzen Welt die Gegend für Forschungs- und Studienzwecke. Der Aufnahme in das unter dem Schutz der UNESCO stehende Geopark-Weltnetz ging ein langer, bürokratischer Prozess mit zahlreichen Kontrollen seitens der UNESCO-Inspektoren voraus. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Pierleonardo Zaccheo, Präsident des Nationalparks Val Grande, ist stolz auf das Ergebnis: „Diese Anerkennung durch die UNESCO führt die Val Grande in neue Bereiche. Sie wird die Ressourcen in Projekte von großem wissenschaftlichem Wert einfließen lassen können und damit ein neues Tourismussegment vorantreiben – den wissenschaftlichen und geologischen Tourismus.“
Ein weiterer Höhepunkt im Jahresrückblick des Nationalparks Val Grande war die Verleihung der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus durch die Föderation EUROPARC am 06. November 2013 in Brüssel. Neben dem Val Grande-Park erhielten u.a. auch die Naturschutzgebiete der Ossola-Täler (Aree Protette dell’Ossola) besagte Auszeichnung, der die Vorlage eines konkreten Fünf-Jahres-Maßnahmenplans vorausging. Hauptziel der Charta ist die Stärkung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung in Schutzgebieten unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse von Umwelt, Anwohnern, lokalen Unternehmen und Besuchern. „Die Aufnahme in das Weltnetz der Geoparks schafft gemeinsam mit der Europäischen Charta für nachhaltigen Tourismus […] eine nachhaltige Strategie in der Umweltpolitik.“, schließt Pierleonardo Zaccheo.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.parcovalgrande.it.