(Beselich, 13. August 2010). Die Lahn ist mit 246km Länge der fünftgrößte Zufluss des Rheins. Ab Wetzlar trennt die Lahn den Westerwald vom Taunus. Beidseitig folgt der Lahnhöhenweg dem Fluss. Die Taunus-Variante führt von Wetzlar bis nach Lahnstein und gehört zu den schönsten Wanderstrecken in den deutschen Mittelgebirgen.
Als Wanderung des Monats stellt der GPS Wanderatlas Deutschland den Lahnhöhenweg ab Samstag, den 14. August vor. Eingeteilt in neun Etappen werden die Wegstrecken im Taunus beschrieben und zusammen mit den GPS-Wegdaten in Form von GPX-Tracks unter http://www.ich-geh-wandern.de kostenfrei bereitgestellt.
Der Wanderatlas Deutschland ist ein 2009 gestartetes Internet-Angebot, das kostenfrei Informationen für Tagesausflüge und Wanderungen in die Region vorstellt. Neben Texten und Bildern sind vor allem die Darstellung von Sehenswürdigkeiten in der dynamischen Wanderkarte sowie die Möglichkeit, Wanderungen auch als GPS-Tracks für mobile Navigationsgeräte zu laden, Merkmale, die den Wanderatlas zu einem einzigartigen Angebot im Internet macht. Seit Juni ist auch die Wanderregion Taunus im Wanderatlas Deutschland vertreten.
Ausgangspunkt des Lahnhöhenwegs ist die Goethestadt Wetzlar an der Mündung der Dill in die Lahn. Mit Lottehaus, dem Dom zu Wetzlar und dem Viseum gibt es schon am Start einige Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Von Wetzlar aus führt der Lahnhöhenweg zunächst ins Solmser Land, wo Burg Philippstein und das neugotische Schloss Braunfels mit dem malerischen Tiergarten zu den touristischen Höhepunkten zählen.
Weiter geht es ins Weilburger Lahntal. Der einzigartige Schiffstunnel, das Renaissance-Schloss hoch über der Lahn und die Kristallhöhle in Kubach liegen am Wegesrand.
Weiter westlich im Lahntal schließt sich die Villmarer Bucht an. Von hier kommt der weltbekannte Lahnmarmor, der u.a. die Empfangshalle im Empire State Building auskleidet. Aus Lahnmarmor ist auch die Marmorbrücke in Villmar gefertigt. Der alte Unica-Bruch vermittelt einen einmaligen Einblick in die Erdgeschichte und im Lahn-Marmor-Museum kann man sich den theoretischen Background verschaffen.
Der Lahnhöhenweg erreicht dann Limburg mit seinem bekannten Dom, der früher die Rückseite des 1.000-DM-Scheins zierte. Aber auch sonst lockt die Altstadt von Limburg mit einigen Höhepunkten, wie z.B. dem ältesten freistehenden Haus Deutschlands, das 1289 errichtet wurde, und dem Marinemuseum im Katzenturm. Getrennt durch die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz kommt man dann nach Diez mit dem barocken Schloss Oranienstein, einem der vier Stammschlösser des niederländischen Königshauses.
Im Unterlauf ab Diez zeigt die Lahn ihre wild-romantische Seite. Von hohen Felsklippen bietet der Lahnhöhenweg immer wieder spektakuläre Aussichten auf die enge Talschlucht. Schloss Schaumburg, Burgruine Laurenburg und Kloster Arnstein säumen den Lahnhöhenweg, bis er Nassau – den Stammsitz des Hauses Nassau – erreicht.
Aus Nassau kommen aber nicht nur die Vorgänger der niederländischen Monarchen, sondern auch Freiherr vom und zum Stein. Ihm sind die Stein-Hardenbergschen Reformen zu verdanken, die gewissermaßen den Startpunkt für „ein bisschen Demokratie wagen“ in der ständisch geschichteten Aristokratie Preußens waren.
Unweit von Nassau kurte Kaiser Wilhelm I. gerne und verhalf damit Bad Ems zu seinem Beinamen Kaiserbad. Dass er Kaiser wurde, ist u.a. einem Kuraufenthalt zu verdanken und der damit in Verbindung stehenden Emser Depesche. Diese führte zum Krieg gegen Frankreich, der 1871 mit der Gründung des Deutschen Reichs und der Krönung Wilhelms zum Kaiser endete.
Nach so viel Geschichte zeigt die Lahn auf den letzten Kilometern bis zur Mündung dann noch einmal Natur pur. Durchs Schweizertal und über zahlreiche Aussichtspunkte erreicht der Lahnhöhenweg schließlich Lahnstein. Hier trifft die Lahn auf den Rhein und der Lahnhöhenweg auf den Rheinsteig.
Für den Lahnhöhenweg im Taunus und für die einzelnen Etappen stellt der Wanderatlas Deutschland ab Samstag die GPS-Daten kostenfrei zum Download zur Verfügung.