Hochwertige Produkte "Made in Germany" sind weltweit gefragt. Um auch in Zukunft attraktive Märkte weltweit beliefern und erschließen zu können, brauchen deutsche Unternehmen die notwendigen Informationen und ein tragfähiges Netzwerk vor Ort. Der fünfte Außenwirtschaftstag der Agrar- und Ernährungswirtschaft bietet deutschen Unternehmen eine Plattform, um den Einstieg in ausländische Märkte vorzubereiten. Das Motto ist in diesem Jahr "Nachhaltigkeit - Made in Germany".
Bei der gemeinsamen Eröffnung des Außenwirtschaftstages mit dem Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner am Dienstag in Berlin: "Nachhaltig zu wirtschaften und dabei die Produktionsbasis und künftige Generationen im Auge zu behalten, hat lange Tradition in Deutschland. Vor 300 Jahren wurde der Begriff von dem deutschen Forstwirt Hans Carl von Carlowitz entscheidend geprägt. Heute stehen die Produkte der deutschen Ernährungs- und Lebensmittelwirtschaft für Qualität und Nachhaltigkeit. Aber auch deutsche Landmaschinentechnik und landwirtschaftliche Kenntnisse sind im Ausland gefragt.
Es geht heute längst nicht nur darum Lebensmittel zu exportieren, sondern auch darum, Knowhow für die Steigerung der Lebensmittelproduktion zu vermitteln. Dabei setzen wir vor allem auf die Aus- und Weiterbildung", so Aigner. Das BMELV fördert bi- und multilaterale Projekte, die zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion in Schwellen- und Entwicklungsländern beitragen sollen. Denn nur eine nachhaltige Erzeugung sichert dauerhaft die Erträge.
Die Mittel für bilaterale Kooperationen mit ausländischen Partnern sind aus diesem Grund in diesem Jahr auf zehn Millionen Euro angehoben worden. In Agrar-Ausbildungsfarmen werden umweltschonende Produktionsverfahren und der Einsatz moderner Technologien vermittelt. Die internationale Projektarbeit wurde unter anderem auf verschiedene Regionen in Afrika und Asien ausgeweitet, ein Beispiel ist ein Ausbildungsprojekt in Äthiopien. Das Bundeslandwirtschaftsministerium leistet damit auch einen konkreten Beitrag zur weltweiten Ernährungssicherung und zum Schutz natürlicher Ressourcen.
Mit einer eigenständigen, sektorspezifischen Exportförderpolitik unterstützt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz zudem kleine und mittelständische Unternehmen aus der Agrarwirtschaft unter anderem mit Hilfe von Markterkundungsreisen und Geschäftsreisen mit Importeursvermittlung in den Zielländern. Diese Maßnahmen ergänzen das seit vielen Jahren erfolgreiche Auslandsmesseprogramm des BMELV, eines der wichtigsten Marketinginstrumente für die deutsche Ernährungswirtschaft.
Fakten zum Export von Agrar- und Ernährungsgütern
Die deutschen Exporte an Agrar- und Ernährungsgütern sind auch im ersten Quartal 2013 weiter gestiegen. Der Exportwert stieg gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal um 8,1 Prozent auf nunmehr 15,4 Milliarden Euro. Bei den meisten Produktgruppen wurde sowohl die Exporttonnage gesteigert als auch der Durchschnittswert.
Hauptexportländer sind dabei die Mitgliedstaaten der Europäischen Union. Etwa drei Viertel des Exportwertes (11,7 Milliarden Euro) wurde im Handel mit den übrigen EU-Mitgliedstaaten erlöst. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das ein Anstieg um 9,0 Prozent. Langfristig gewinnt aber der Handel mit Drittstaaten an Bedeutung. So lag die Wachstumsrate im Drittlandsexport bei 5,3 Prozent; in Drittländer wurden Ernährungsgüter im Wert von 3,8 Milliarden Euro ausgeführt.
Verglichen mit dem sehr hohen Niveau des 1. Quartals 2012 sind die Zahlen im gleichen Zeitraum 2013 in zwei wichtigen Drittlandsmärkten allerdings rückläufig: Auf dem russischen Markt – nach der Schweiz das zweitwichtigste Drittland ‑ wurden mit 417 Millionen Euro nun 7,4 Prozent weniger erlöst, die Exporte in die Vereinigten Staaten sanken leicht um 0,9 Prozent auf 396 Millionen Euro. In sieben weiteren Drittländern erzielten Agrarexporteure aus Deutschland Exporterlöse von jeweils mehr als 100 Millionen Euro. Dies sind Saudi-Arabien (262 Millionen Euro), Volksrepublik China (197), Norwegen (139), Iran (112), Türkei (112), Ukraine (109) und Japan (109).
Die Agrareinfuhren lagen mit 16,8 Milliarden Euro etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals (+ 0,2 Prozent). Sie übertreffen damit nach wie vor das Exportniveau und sind Zeichen der Weltoffenheit und der intensiven außenwirtschaftlichen Verflechtung der deutschen Ernährungsbranche.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.bmelv-kooperationsprogramm.de und www.agrarexportfoerderung.de.