Für Porsche war China der weltweit größte Einzelmarkt. Während der Absatz in Deutschland auf 28.600 Fahrzeuge und damit gegenüber 2020 um 9 Prozent stieg, konnte Porsche in China ein Plus von
8 Prozent erzielen und rund 95.700 Einheiten verkaufen. Damit wurden in der Volksrepublik mehr Porsche-Fahrzeuge abgesetzt als in ganz Europa, wo 86.160 Wagen (+ 7 Prozent) von den Kunden erworben wurde. Das Unternehmen wird sein Angebot in Zukunft noch stärker als bisher elektrifizieren. Bisher wurden Porsche-Fahrzeuge verkauft, die zu 40 Prozent elektrisch betrieben werden. Bis 2025 will der Sportwagenhersteller mehr als 50 Prozent zumindest teileelektrifiziert verkaufen.
Unternehmen
Automarkt China: Porsche und BMW mit dickem Plus
Die deutschen Autofirmen Porsche und BMW konnten im vergangenen Jahr in der Volksrepublik China beachtliche Zuwachsraten erzielen.
Porsche mit hohem Tempo
BMW gibt Gas
Noch bessere Ergebnisse gab es im vergangenen Jahr für den BMW-Konzern auf dem chinesischen Markt. Zu China wurden dort fast 9 Prozent mehr BMW-Fahrzeuge verkauft. Mit insgesamt über 846.000 abgesetzten Autos ist China der größte Einzelmarkt für BMW. In Europa konnte das Münchner Unternehmen 2021 ein Plus von etwa 4 Prozent erzielen; in Deutschland ging der Absatz der BMW-Autos jedoch um fast 7 Prozent zurück.
Diese positiven Ergebnisse von Porsche und BMW auf dem chinesischen Markt sind sehr beachtlich, obwohl die Halbleiterknappheit die Produktion von neuen Fahrzeugen negativ beeinträchtigte. Der Chip-Mangel führte zum Beispiel bei BMW dazu, dass BMW allein im vierten Quartal 2021 insgesamt etwa 14 Prozent weniger Fahrzeuge ausliefern konnte.
Chip-Mangel trifft VW
Insbesondere führten die Schwierigkeit bei den Chip-Liefermengen zu einem Rückgang der Verkaufszahlen bei Volkswagen. VW musste insbesondere in China einen deutlichen Rückschlag hinnehmen. Von den neuen vollelektrischen Fahrzeugen der ID-Modellreihe wurden im letzten Jahr gerade einmal gut 70.000 PKW auf dem chinesischen Markt abgesetzt; ursprünglich hatte VW hier mit einem Verkauf von bis zu 100.000 Fahrzeugen gerechnet. Allerdings ist die Konkurrenz auf dem schnell expandierenden Markt für Elektrowagen immer stärker geworden.
Elektromarken wie Nio und Xpeng erzielen gute Verkaufserfolge – vor allem mit digitalen Ausstattungen, die chinesische Kunden wünschen. Auch Tesla profitiert inzwischen mehr als VW vom chinesischen Markt für E-Mobile. Weltweit hat der VW-Konzern im letzten Jahr 8,9 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert; 2020 waren es rund 9,3 Millionen, 2019 – ohne Pandemie und ohne Chipmangel – sogar noch 10,9 Millionen verkaufte Wagen. Nach wie vor ist die Volksrepublik der für VW wichtigste Markt: Der Konzern verkauft dort etwa 40 Prozent aller seiner Fahrzeuge. Die Absatzzahlen sollen 2022 und in den nächsten Jahren wieder nach oben gehen.
Chancen für Auto-Zulieferer
Damit erhöhen sich vor allem auch die Chancen für viele Zulieferer deutscher Autofirmen in der Volksrepublik China. Mit eigenen Produktionsstätten können sie einen wesentlichen Beitrag zu gut funktionierenden Lieferketten leisten.
Für deutsche Unternehmen, die in China direkt investieren wollen, Partnerbeteiligungen suchen oder Joint Venture-Verbindungen suchen, bietet die Chinesisch-Deutsche Industriestädteallianz (ISA), zu der 27 chinesische Städte zählen, beste Chancen.