Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler:
"Es gibt allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Die deutsche Konjunktur zieht wieder an. Deutschland lässt den Konjunkturwinter erfolgreich hinter sich. Der Arbeitsmarkt ist weiter im Schwung: Die Beschäftigung wird weiter steigen, die Arbeitslosigkeit weiter sinken.
Die Stimmung bei Unternehmen und Verbrauchern hat sich in den letzten Monaten verbessert. Die notwendigen Anpassungen in vielen Euroländern kommen zunehmend voran und auch das weltwirtschaftliche Umfeld hellt sich wieder auf. Im Jahresverlauf wird sich die wirtschaftliche Dynamik beschleunigen. Hinter dem Durchschnittswert von 0,5 Prozent für 2013 steht eine Dynamik im Verlauf, die mehr als dreimal so stark ist wie im vergangenen Jahr. Im kommenden Jahr rechnen wir dann auch im Jahresdurchschnitt wieder mit einem kräftigen Wachstum von 1,6 Prozent.
Die Bundesregierung hat die Grundlagen für diese positive Entwicklung entscheidend gestärkt. Wir haben Bürgerinnen und Bürger deutlich bei Steuern und Abgaben entlastet und so zusätzlichen Raum für mehr Konsum und Wachstum geschaffen. Und wir haben zugleich die Staatsfinanzen saniert und so das Vertrauen in unser Land - national wie international - weiter erhöht. Wir haben Reformen nicht nur versprochen, wir haben sie umgesetzt und sie wirken: Das Wachstum in Deutschland wird in diesem und im nächsten Jahr von der Binnenwirtschaft getragen. Der robuste Arbeitsmarkt stützt dabei die Lohn- und Einkommensentwicklung, stärkt die Kaufkraft und bietet Chancen für neue Beschäftigung. Deutschland wird auch in diesem Jahr eine Erfolgsgeschichte und ein Stabilitätsanker in Europa bleiben."
Nachstehend einige Eckpunkte der Frühjahrsprojektion:
Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält an. Die Erwerbstätigkeit nimmt trotz des schon erreichten Rekordstandes in diesem und dem nächsten Jahr weiter zu. Die Zahl der Arbeitslosen bleibt in diesem Jahr auf dem niedrigsten Niveau seit 20 Jahren stabil. Im nächsten Jahr wird die Arbeitslosigkeit um 90.000 Personen zurück gehen. Damit sinkt die Arbeitslosenquote im nächsten Jahr auf 6,6 Prozent.
Die verfügbaren Einkommen nehmen in diesem Jahr um 2,3 Prozent zu. Im nächsten Jahr steigen sie mit 2,8 Prozent noch stärker.
Die realen Nettolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer haben seit dem Jahr 2009 in jedem Jahr zugenommen und steigen auch in diesem und nächstem Jahr um 1,3 bzw. 0,9 Prozent.
Die Talsohle bei der Investitionstätigkeit scheint durchschritten. Der Investitionsstau löst sich allmählich auf. Aufgrund der starken Vorbelastung aus dem Jahr 2012 werden die Ausrüstungsinvestitionen im Jahresdurchschnitt zwar nochmals zurückgehen, im Jahresverlauf nehmen sie angesichts der sehr günstigen Rahmenbedingungen vom 4. Quartal 2012 zum 4. Quartal 2013 um +3,0 Prozent zu.
Der konjunkturelle Dämpfer im Jahreschlussquartal 2012 war neben der zurückhaltenden Investitionstätigkeit vor allem auf eine schwache Exportdynamik zurückzuführen. Auch der Jahresauftakt bei den Exporten dürfte verhalten gewesen sein. Daher expandieren die deutschen Exporte in diesem Jahr lediglich um 1,6 Prozent. Im Zuge verbesserter weltwirtschaftlicher Perspektiven nehmen die Exporte im nächsten Jahr mit 5,0 Prozent deutlich stärker zu. Die gute Entwicklung der Binnenwirtschaft führt dazu, dass die Importe in beiden Jahren stärker zunehmen als die Exporte. Dies stützt auch das Wachstum unserer Handelspartner.
Die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung wurde am 25. April 2013 im interministeriellen Arbeitskreis "Gesamtwirtschaftliche Vorausschätzungen" unter Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie abschließend beraten. Das Statistische Bundesamt und die Deutsche Bundesbank waren beteiligt.
Die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte der Frühjahrsprojektion bilden die Grundlage für die Steuerschätzung vom 6. bis 8. Mai 2013 in Weimar. Als gemeinsamer Orientierungsrahmen dienen sie der Aufstellung der öffentlichen Haushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen.
Eckwerte der Frühjahrsprojektion 2013 Verwendung des Bruttoinlandsprodukts (preisbereinigt) [1] 2011 2012 2013 2014
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Bruttoinlandsprodukt 3,0 0,7 0,5 1,6
Konsumausgaben privater Haushalte [2] 1,7 0,6 0,6 1,0
Konsumausgaben des Staates 1,0 1,4 1,4 1,1
Bruttoanlageinvestitionen 6,2 -2,5 -0,2 4,1
darunter: Ausrüstungen 7,0 -4,8 -2,2 5,6
darunter: Bauten 5,8 -1,5 0,7 3,1
Inlandsnachfrage 2,6 -0,4 0,7 1,6
Exporte 7,8 3,7 1,6 5,0
Importe 7,4 1,8 2,2 5,3
Preisentwicklung:
Konsumausgaben privater Haushalte [2] 2,1 1,6 1,7 1,9
Bruttoinlandsprodukt 0,8 1,3 1,7 1,7
Erwerbstätige (Inland) 1,4 1,1 0,5 0,3
nachrichtlich:
Verbraucherpreisindex 2,1 2,0 1,7 1,9
absolute Werte in Mio.
Erwerbstätige (Inland) 41,2 41,6 41,8 41,9
Arbeitslose (BA) 3,0 2,9 2,9 2,8
[1] Bis 2012 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: Februar 2013;
[2] Einschließlich aller Organisationen ohne Erwerbszweck.