EU sagt Einweg-Tragetaschen den Kampf an
Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff sind nicht in allen Ländern Europas gleichermaßen ein Umweltproblem. Negative Auswirkungen hängen neben der Höhe des Pro-Kopf-Verbrauches und der Anzahl der Wiedernutzungen auch davon ab, wie gut die jeweilige Abfallwirtschaft und die entsprechenden Entsorgungs- und Recyclingsysteme sind. Dabei gibt es zum Teil gravierende Unterschiede. Die EU-Kommission hat sich jedenfalls zum Ziel gesetzt, dem hohen Verbrauch von Kunststoff-Tragetaschen entgegen zu wirken. Dazu sollen nach einer Novellierung der Richtlinie 94/62/EG auch nationale Verbote bestimmter Arten von Tragetaschen möglich werden. Derzeit erscheint jedoch ein EU-weit einheitliches Vorgehen gegen Einweg-Tragetaschen aus Kunststoff in den kommenden Jahren eher unwahrscheinlich.
Biokunststoffe als Lösung?
Einige Länder, z.B. Italien und Frankreich, haben bereits bestimmte Tragetaschen verboten oder versuchen, mithilfe von Sondersteuern und Abgaben die Nachfrage einzuschränken. In der Regel sind dünne Einwegtragetaschen aus Polyethylen das Ziel dieser Initiativen. Ausgenommen von derartigen Verboten und Gebühren sind meist Tragetaschen aus Biokunststoffen, deren Bedeutung in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. Dabei handelt es sich um Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen, etwa Maisstärke, hergestellt werden oder zumindest biologisch abbaubar sein sollen. Die Kompostierung dieser „Öko-Tüten“ verläuft jedoch in den entsprechenden Anlagen noch nicht immer reibungslos. Daher wird zum Teil immer noch die Verbrennung dieser Art von Taschen als sinnvollste Lösung propagiert. Selbst wenn sich dieser Markt in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt hat, sind Tragetaschen aus Biokunststoffen alleine nicht die Lösung des Verpackungsmüll-Problems.
Substitution im Bereich Schwerlast- und Industriesäcke
Schwerlast- und Industriesäcke haben in den vergangenen Jahrzehnten stetig an Bedeutung gewonnen. Zunächst wurden Säcke aus Papier in einigen Segmenten durch Kunststoff-Produkte ersetzt. In den Bereichen Tierfutter oder Baumaterialien, wie z.B. Zement, spielen Papiersäcke zwar weiterhin eine wichtige Rolle; Säcke aus Polyethylen haben jedoch das Potential, aufgrund ihrer positiven Eigenschaften in Zukunft weiter Marktanteile zu gewinnen. Klassische Schwerlastsäcke aus Kunststoff-Folie bekommen nun aber ihrerseits insbesondere im Bereich der Schüttgüter mehr und mehr Konkurrenz durch sogenannte „Flexible Intermediate Bulk Container“, also flexible Schüttgut-Behältnisse (Abkürzung: FIBC). Diese FIBC bestehen aus einem stabilen Kunststoffgewebe, meist aus Polypropylen, und können ein Fassungsvermögen von bis zu 1500 Litern erreichen. Sie dienen oft als Transportverpackung für Baustoffe, Düngemittel, Getreide oder sonstige Streugüter.
Standbeutel erobern den Verpackungsmarkt
Im Verpackungsmarkt für Lebensmittel ist ein Trend zu Kunststoffbeuteln zu verzeichnen. Sie ersetzen vor allem Metalldosen und Glasgefäße. Ein Vorteil von flexiblen Kunststoffbeuteln ist, dass sie sich dem verpackten Gut besser anpassen können und somit die Verpackungsgröße optimiert werden kann. Darüber hinaus können diese Verpackungen Mikrowellen-gängig hergestellt werden, was im Zuge der zunehmenden Convenience-Ausrichtung für mehr und mehr Konsumenten von Bedeutung ist. Bei Produkten wie leichten Verpackungsbeuteln und –säcken sowie schweren Industriesäcken gewinnen darüber hinaus moderne Form-Fill-Seal-Prozesse an Bedeutung: Mit Hilfe geeigneter Maschinen erfolgen die Formung der Verpackung, deren anschließende Befüllung sowie die Verschließung in einem einzigen kontinuierlichen Prozess.
Die Studie in Kürze:
In Kapitel 1 werden für die Region Europa sowie für 23 einzelne Länder die Produktion, der Verbrauch sowie Import und Export analysiert, wobei jeweils nach den Herstellungsmaterialien differenziert wird. Darüber hinaus enthält Kapitel 1 für die acht bedeutendsten Märkte Europas (Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Polen, Russland, Spanien und Türkei) detaillierte Informationen zum Verbrauch von Beuteln, Säcken und Tüten aufgeteilt in die Anwendungsgebiete Tragetaschen, Müllbeutel und -säcke, Schwerlast- und Industriesäcke, Nahrungsmittelverpackungen sowie sonstige Anwendungen.
Kapitel 2 untersucht die Anwendungsgebiete von Beuteln, Säcken und Tüten. Dargestellt werden Daten zur Verbrauchsentwicklung innerhalb der Anwendungsgebiete Tragetaschen, Müllbeutel und -säcke, Schwerlast- und Industriesäcke, Nahrungsmittelverpackungen sowie sonstige Anwendungen, aufgeteilt auf die wichtigsten Länder Europas.
Kapitel 3 betrachtet den Verbrauch von Beuteln, Säcken und Tüten differenziert nach den Materialien Polyethylen, sonstige Kunststoffe, gewebte Kunststoffe und Papier, aufgeteilt auf 23 Länder Europas.
Kapitel 4 bietet nützliche Unternehmensprofile der bedeutendsten Produzenten von Beuteln, Säcken und Tüten, übersichtlich gegliedert nach Kontaktdaten, Umsatz, Gewinn, Produktpalette, Produktionsstätten, Kurzprofil sowie Produkttypen und Anwendungsgebieten. Ausführliche Profile werden von 70 Herstellern geliefert, wie z.B. Amcor Ltd., Bemis Europe, British Polythene Industries Plc, Papier-Mettler, Clondalkin Group, Constantia Flexibles Internation GmbH, Coveris, DS Smith Plc, Huhtamaki Group, Korozo Ambalaj San. Ve Tic. A.S., Sealed Air Corporation.
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