"2011 wandten alle Geberstaaten zusammen rund 134 Milliarden US-Dollar an öffentlichen Mitteln für Entwicklungszusammenarbeit auf. Die weltweiten ausländischen Direktinvestitionen im selben Jahr beliefen sich auf mehr als zehn Mal so viel, nämlich auf rund 1.500 Milliarden US-Dollar. Etwa die Hälfte davon floss in Entwicklungs- und Schwellenländer. Wenn wir nur 10 Prozent entwicklungsfreundlicher machen, hätten wir die internationalen Geberleistungen glatt verdoppelt. Private Wirtschaftstätigkeit ist die entscheidende Basis für Armutsbekämpfung, wenn sie nachhaltig erfolgt und wenn sie zu besseren Menschenrechts-, Sozial- und Umweltstandards beiträgt", sagte der Staatssekretär vorab.
Schon seit 2010 steht im BMZ eine Servicestelle für die Wirtschaft Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite. Sie ist ein Dienstleister für Firmen, die sich in Schwellen- und Entwicklungsländern engagieren möchten. In die deutschen Wirtschaftsverbände entsendet das BMZ darüber hinaus Verbindungsreferenten. Diese "Entwicklungs-Scouts" werben um neue Kooperationspartner und Projekte, die für Unternehmen und die Menschen in den Partnerländern gleichermaßen vorteilhaft sind. Auch die Außenhandelskammern in Entwicklungs- und Schwellenländern werden durch BMZ-Entwicklungsexperten unterstützt. "Unsere Partnerländer wollen Investitionen deutscher Unternehmen, denn deutsche Unternehmen gelten weltweit als verlässlich und fair. Ein sicherer, gut bezahlter Arbeitsplatz ist der beste Schutz gegen Armut und leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung vor Ort", so Staatssekretär Beerfeltz.
Im Rahmen des Programms develoPPP des BMZ wurden bislang 1.500 erfolgreiche Projekte mit Unternehmen geförderte. Es senkt drastisch die Bürokratie- und Transaktionskosten für die interessierten und engagierten Unternehmen. "Dabei trägt Dirk Niebel keinen Sack Geld hinter der deutschen Wirtschaft her, sondern umgekehrt: Wir mobilisieren zusätzliches Geld der Wirtschaft für Entwicklung! Denn hiervon profitieren wir in Deutschland ebenso wie die Menschen in unseren Partnerländern", erläuterte Staatssekretär Beerfeltz.