Weniger ist mehr
Kwan gilt als einer der zehn herausragenden Designer Hongkongs. Laut eigener Aussage hat er seinen Erfolg vor allem der Fähigkeit zu verdanken, mit minimalem Einsatz für maximale Lichteffekte zu sorgen. „Vom Beginn meiner Karriere an, war es meine Designphilosophie, so wenig Leuchten wie möglich zu benutzen. Bei vielen lokalen und globalen Objekten haben Architekten und Ingenieure die Flächen mit Beleuchtungselementen gepflastert, ohne räumliche Ebenen oder Ambiente zu erzeugen. Diesem Problem begegnet man oft im asiatischen Raum, vor allem in China,“ so Kwan, der auch als Teilzeit-Dozent an der Beijing Tsinghua University tätig ist. Allerdings seien überall Fortschritte erkennbar. „Es bleibt aber immer Raum für weitere Verbesserungen und ich freue mich, dem Hongkonger Designnachwuchs höhere Standards näherbringen zu können.“
Seine Designphilosophie spiegelt sich unter anderem in seiner Arbeit für das Le Méridien Taipei wider. Das 2010 eröffnete, preisgekrönte fünf-Sterne Hotel erhielt unter anderem den Titel „Best Business Hotel in Greater China“ vom National Geographic Traveller China. Für das Projekt nutzten Tino Kwan und sein Team minimale Beleuchtung und komplexe Lichtreflektionen, um das zeitgenössische Design zu verstärken. Unter anderem wurden in den Schlafzimmern LED Leuchten in den Leisten über dem Kopfende der Betten installiert, dadurch spiegelt sich das Licht an der Decke und auf dem Bett wider und kreiert eine sanfte, intime Atmosphäre. LED-Scheinwerfer an der Decke über den Vorhängen lassen den Raum größer wirken. Im Aufzugsbereich installierte Halogen Lampen führen die Gäste durch für sie unbekannte Hotelgänge.
Lichterkönig
Ein weiterer, sehr bekannter Name in der Branche ist Terence Wong. Sein Wirken erkennt man in vielen der sorgfältig konstruierten Beleuchtungselemente der Hongkonger Hochhäuser. Als gelernter Elektriker arbeitet Terence Wong primär an Außenbeleuchtungen und als „King of Light Display“ hat er mit unzähligen Weihnachts-und Neujahrsbeleuchtungen für Staunen gesorgt.
Sein Unternehmen, Shun Sze Lighting, gehört zu den größten in Hongkong. Trotz Kunden aus Japan, den Philippinen und aus Taiwan legt er den Fokus seiner Arbeit weiterhin auf die Metropole. „Wenn es um Beleuchtung geht, ist Hongkong die beste Stadt für mich. Wie an keinem anderen Ort der Welt haben wir hier die Möglichkeit, aufwändige Ideen mit modernsten Technologien umzusetzen.“
Als eine seiner größten Leistungen sieht er sein computergesteuertes Projekt für einen Kunden zur Feier der Übergabe Hongkongs im Jahr 1997. Damals überspannten 70.000 Glühbirnen das ehemalige Evergo House und das Harcourt House in Wan Chai. Die Lichtkonstruktion stellte unter anderem Hongkongs Skyline, springende Delphine und Feuerwerke dar. „Die Arbeit war sehr intensiv. Wir haben auf dem Dach eines Gebäudes im Zelt übernachtet. In diesen Tagen war es sehr regnerisch, das machte die Arbeit mit den Glühbirnen gefährlich. Des Öfteren bekamen wir Stromschläge beim Anbringen der Glühbirnen, aber es hat sich gelohnt. Das Ergebnis war beeindruckend und wir erhielten viele Komplimente für unsere Arbeit,“ so Terence Wong.
Große Erwartungen
Heutzutage zeigen viele Geschäftsgebäude dekorative Außenbeleuchtung nicht mehr nur an Festtagen. Die Nachfrage nach alltäglicher Dekoration hält Terence Wong und sein Team auf Trab. Jährlich designt er hunderte Lichtprojekte, das meiste ist in der Vorweihnachtszeit zu tun.
Laut Terence Wong steigen die Erwartungen stetig. Heute wollen die Kunden Tricks und ausgefallene Ideen, darunter Animationen und bewegliche Dekorationsobjekte. „Die Leute haben viel gesehen und einen erleseneren Geschmack entwickelt. Sie lassen sich nicht mehr so schnell beeindrucken und sind durch die vielen Beleuchtungen satt geworden. Es ist heute sehr viel schwieriger, einen Durchbruch zu schaffen,“ so Wong.
Auch Energiesparen ist eine Herausforderung. „Der Ruf nach energiesparenden und grünen Optionen wird von Jahr zu Jahr lauter. LED ist also der Weg für die Zukunft, leider ist das noch eine teure Alternative. Auf dem Markt muss sich mehr tun, um energiesparende Optionen günstiger und massentauglicher zu machen.“
Dazu will er beitragen. Terence Wong hat erst vor kurzem 640.000 USD in eine Fabrik zur Produktion einer von ihm entwickelten LED-Glühbirne investiert. Ca. 10 Prozent unter dem gängigen Marktpreis, soll die LED-Glühlampe noch in diesem Jahr in Hongkong und den USA auf den Markt gebracht werden.
„Ich bin seit 35 Jahren in dieser Industrie. Es ist eine Industrie, die sich im stetigen Wandel befindet. Ich liebe, was ich tue, inklusive der noch kommenden Veränderungen,“ sagt Wong.
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