Es gibt viele Gründe für den Verkauf der eigenen Immobilie: Nach Einschätzung des Immobilienverbands IVD sind altersbedingter Verkauf, Umzug in eine andere Stadt, Erbschaft oder die „Realisierung von Wertsteigerungen auf Grund des boomenden Immobilienmarktes“ die häufigsten. Für Axel Niedenführ, Sprecher der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse in Hannover, ist die Entscheidung über den Verkauf der eigenen Immobilie „vor allem eine Frage der Lebenssituation.“ So wird die eigene Immobilie immer mehr zur „Lebensabschnittsimmobilie“, da Veränderungen der Lebenssituation oft auch eine Anpassung der Wohnsituation nach sich zieht.
Doch viele Haus- oder Wohnungsbesitzer können nicht einschätzen, welchen Wert ihre Immobilie inzwischen erreicht hat. Leider überschätzen die Eigentümer von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen den Wert ihrer eigenen vier Wände häufig. „Es gibt kostengünstige Möglichkeiten den Immobilienwert grob schätzen zu lassen“, bestätigt Immobilienexperte Thomas Filor. Internetportale wie immonet.de oder immobilienscout24.de bieten für rund 30 Euro eine automatisierte Bewertung der eigenen Immobilie an. Nichtsdestotrotz können diese Portale individuelle Besonderheiten nicht erfassen, die beim Preis extreme Zu- oder Abschläge mit sich bringen können. „Für eine fundierte Bewertung der Immobilie müssen Eigentümer wesentlich tiefer in die Tasche greifen“, so Filor. Zwar sind die Honorare für Sachverständige frei verhandelbar, aber nach Angaben von Verbraucherschützern der Berliner Stiftung Warentest sollte man bei Verkehrswertgutachten mit Kosten von 1.000 bis 2.000 Euro rechnen. Falls Gutachter pro Stunde oder Besichtigungstermin bezahlt werden, müssen Immobilienbesitzer sogar Stundensätze von mindestens 200 Euro kalkulieren.
Laut Thomas Filor gibt es drei Verfahren zur Ermittlung des Immobilienwertes: „Beim Sachwertverfahren wird festgestellt, wie gut die baulichen Anlagen erhalten sind und wie viel ein Neubau kosten würde. Bei Eigentumswohnungen ist der Vergleichswert entscheidend, also die Frage, welche Preise Immobilien ähnlicher Art erzielen. Beim Ertragsverfahren wird hingegen der Wert eines Gebäudes auf der Grundlage des Ertrages ermittelt.“
Weitere Informationen unter http://www.eh-filor.de